35mm-Gepard-Munition, der neue Stolz der deutschen Rheinmetall AG.

«Made in Germany – eine erste Lieferung der neuen Gepard 35mm Flugabwehrmunition von Rheinmetall ist jetzt auf dem Weg zur Unterstützung der Ukraine.»

(Red.) Während die NATO noch immer behauptet, am Krieg in der Ukraine nicht beteiligt zu sein, vermeldet die deutsche Rüstungsindustrie mit geschwellter Brust, nun viel schneller als erwartet neue Munition für die Ukraine herstellen zu können. Nachdem Deutschland sich unfähig zeigte, seinen Regierungs-Jet flugfähig zu unterhalten, ist das tatsächlich eine eher überraschende Meldung. Aber wie die Deutschen es schon im Zweiten Weltkrieg zeigten: Wenn es darum geht, Russland zu zerstören, ist die Einsatzbereitschaft – wie im folgenden Communiqué ausdrücklich erwähnt – besonders groß. Es stand ja schließlich schon in Hitlers «Mein Kampf» – wörtlich: “Es sind zwei Gründe, die mich veranlassen, das Verhältnis Deutschland zu Russland einer besonderen Prüfung zu unterziehen: 1. handelt es sich in diesem Falle um die vielleicht entscheidendste Angelegenheit der deutschen Außenpolitik überhaupt …“ (cm)

Pressemeldung, Düsseldorf, 05. September 2023: Eine erste Ladung neuer Munition für den Gepard-Flugabwehrpanzer ist jetzt auf dem Weg in die Ukraine. Die Düsseldorfer Rheinmetall AG hat vereinbarungsgemäß eine erste Ladung 35-mm-Flugabwehrmunition als Teil der deutschen Unterstützung für den Verteidigungskampf der Ukraine verschifft. Bis Ende des Jahres sollen 40.000 Schuss produziert und geliefert werden.

In der Ukraine werden die Lieferungen aus Deutschland sehnsüchtig erwartet: Mit ihren 35-mm-Zwillingsgeschützen hat sich der Gepard zu einem entscheidenden Faktor im Verteidigungskampf des umkämpften Landes entwickelt. Die deutsche Regierung hat 46 dieser Flugabwehrpanzer zur Verfügung gestellt, weitere sechs sollen folgen. Für die Ukraine spielen sie eine wichtige Rolle im Kampf um die Kontrolle ihres Luftraums, denn sie haben sich als äußerst effektiv bei der Abwehr der Kamikaze-Drohnen erwiesen, mit denen Russland ukrainische Städte angreift. Sie sind fast ständig im Einsatz, was den Munitionsverbrauch entsprechend hoch macht.

Rheinmetall produziert seit langem einen Großteil seiner Munition für Mittelkaliberwaffen in der Schweiz, doch nun wurden in Deutschland neue Produktionskapazitäten für die Versorgung der Gepard-Systeme geschaffen und ein Millionenbetrag in Anlagen und Ausrüstung investiert.

Im Februar 2023 kündigte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius bei einem Treffen der «Ukraine Defence Contact Group» an, dass in Deutschland bei Rheinmetall Kapazitäten für die Produktion von Munition für die Gepard geschaffen werden sollen. Ein Vertrag über die schnelle Lieferung von insgesamt 300.000 Schuss Munition für den Flugabwehrpanzer war bereits einige Tage zuvor unterzeichnet worden. Aufgrund der Dringlichkeit und der hohen politischen Relevanz des Projekts war der Druck, die neue Anlage fertigzustellen, vom ersten Tag an immens und erforderte eine wahre technologische und logistische Meisterleistung.

Der Vorstandsvorsitzende der Rheinmetall AG, Armin Papperger, sagte:

„Wir halten, was wir versprechen. Nur sechs Monate nach der Vertragsunterzeichnung haben wir wie vereinbart bereits mit der Auslieferung begonnen. Mein aufrichtiger Dank gilt den Männern und Frauen von Rheinmetall, die so viel zum Gelingen dieses Projekts beigetragen haben und sogar an Wochenenden gearbeitet haben. Auch unsere Unterauftragnehmer und Lieferanten verdienen Lob, denn sie haben uns geholfen, das zu erreichen, was zunächst unmöglich schien. Der Erfolgsdruck war groß – aber auch unser Engagement, die Aufgabe zu bewältigen. Wir wollen den Menschen in der Ukraine helfen. Jede abgeschossene Drohne rettet Leben!“

Die deutsche Regierung hat nichts unversucht gelassen, um die Ukraine mit neuer Munition zu versorgen, auch im Ausland – allerdings vergeblich. In Deutschland waren die Munitionsvorräte auf Null gesunken, da die Gepard-Systeme vor etwa fünfzehn Jahren ausgemustert worden waren. Andere Länder weigerten sich, vorhandene Munitionsbestände zur Verfügung zu stellen, entweder aus politischen Erwägungen oder wegen verfassungsrechtlicher Einschränkungen. (Gemeint ist damit offensichtlich die Schweiz. Red.) Letztendlich war es eine enge Verzahnung des Fachwissens von Rheinmetall-Technikern und -Ingenieuren in der Schweiz, in Deutschland und Italien, die die neue Produktionsanlage möglich machte.

Das Problem: Die früheren Werkzeuge zur Herstellung der Originalmunition waren einfach nicht mehr vorhanden. Die Lösung war eine Mischung aus «Reverse Engineering» und anpassungsfähiger Entwicklung, wie es sie noch nie gegeben hatte: Die vorhandene 35-mm-Munition aus der Hauptbewaffnung eines Schützenpanzers wurde für den Einsatz im Gepard modifiziert. Eine besondere Herausforderung war es, sicherzustellen, dass die Gepard-Feuerleitanlage die Munition zuverlässig erkennen konnte.

Trotz ihrer hervorragenden Leistung erwiesen sich die Elektronik und die Feuerleittechnik des in die Jahre gekommenen Flugabwehrpanzers – entwickelt in den 1960er Jahren – als wahre Blackbox. Gleichzeitig musste die Lieferkette für die neue Munition erweitert werden, um den Schweizer Wertschöpfungsanteil so gering wie möglich zu halten.

Armin Papperger: „Wir haben bei Rheinmetall eine unschlagbare Stärke: das breit gefächerte Know-how, das man als Systemhaus hat. Ob in der Munitionsentwicklung, der mechanischen Fertigung und der Materialkenntnis, bei der Entwicklung von Flugabwehrwaffen, bei umfassenden Live Fire Tests, bei der Planung und dem Bau von Produktionsanlagen – überall arbeiteten unsere Experten mit enormer Tatkraft und großem persönlichen Einsatz an der Fertigstellung des Projekts. Sie wussten, wie dringend die Ukraine die Munition brauchte – und je schneller, desto besser.“

Nach mehreren Tests auf dem Prüfgelände des Konzerns im niedersächsischen Unterlüß wurde das Verifikationsprogramm im Mai 2023 abgeschlossen, als die Munition erfolgreich von einem Gepard-Flugabwehrpanzer abgefeuert wurde. In der Zwischenzeit wurde in einem der zivilen Werke von Rheinmetall in Neuss eine LAP-Linie entworfen und anschließend in einem Werk des Konzerns in Lanciano, Italien, gebaut, bevor sie nach Unterlüss verlegt wurde. LAP steht für Loading, Assembly and Packing, also für den Prozess, bei dem die Patronen mit Treibladungspulver geladen, die verschiedenen Teile der Patrone zusammengesetzt und anschließend verpackt werden. Das Treibladungspulver kommt übrigens von der Nitrochemie, einem weiteren Mitglied der Gruppe.

In diesem Jahr sollen insgesamt 40.000 Patronen geliefert werden. Die Ukraine erhält jeweils 150.000 Schuss von zwei verschiedenen Munitionstypen. Eine davon ist eine unterkalibrige APDS-T-Munition, die Schwermetall-Penetratoren enthält und damit besonders für die Bekämpfung von gehärteten Zielen geeignet ist. Rheinmetall liefert der Ukraine außerdem konventionelle HEI-T-Munition mit hochexplosivem Brandsatz, die für den Abschuss typischer Luftverteidigungsziele wie Flugzeuge und Lenkflugkörper ausgelegt ist.

Zum Originalartikel in englischer Sprache auf «JOINT-FORCES:COM»

Und nie vergessen, das sagt der US-Völkerrechtsexperte David C. Hendrikson.