Der australische Verteidigungsminister Richard Marles lässt sich vom ukrainischen Militär über die neuste Situation in der Ukraine informieren. (ADF photo by Cpl. Amdrew Sleema)

Ein weiterer Schritt Richtung Weltkrieg

Am 16. April 2024 meldete «German Foreign Policy» «Berlin entsendet mehr als 30 Militärflugzeuge und zwei Kriegsschiffe zu Manövern in die Asien-Pazifik-Region, verstärkt parallel zum Aufmarsch gegen Russland seine Beteiligung am Aufmarsch gegen China.» Und jetzt wird gemeldet, dass sich Australien bereit erklärt hat, weitere Waffen an die Ukraine zu liefern. Was hat Deutschland militärisch im pazifischen Raum zu suchen? Und was hat Australien militärisch in Europa zu suchen? Wie anders kann das interpretiert werden denn als Vorbereitung auf einen echten – dritten – Weltkrieg? Hat er, de facto, nicht schon begonnen?

«Breaking Defense» meldete am 28. April 2024 Folgendes: «SYDNEY – In der westukrainischen Stadt Lviv kündigte der australische Verteidigungsminister Richard Marles nach einem Besuch in Polen eine neue Hilfe in Höhe von 100 Millionen Dollar für die umkämpfte osteuropäische Nation an. „Australien ist weiterhin entschlossen, die Ukraine dabei zu unterstützen, den Konflikt zu ihren Bedingungen (sic!) zu lösen“, sagte Marles in einer Erklärung des Ministeriums, das hinzufügte, die Hilfe sei ein Zeichen für Australiens „unerschütterliches Engagement“ gegenüber Kiew. In der Erklärung heißt es, Marles habe „den ukrainischen Premierminister Denys Schmyhal getroffen und aus erster Hand die tragischen Kosten der unerbittlichen Angriffe Russlands gesehen“.

„Damit erhöht sich die australische Militärhilfe seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine auf 880 Millionen Dollar und die australische Unterstützung für die Ukraine insgesamt auf über 1 Milliarde Dollar“, hieß es gestern Abend in der Erklärung des Ministeriums.

Die neue Tranche umfasst:
50 Millionen Dollar für Luftabwehrsysteme mit kurzer Reichweite
30 Millionen Dollar für Drohnen;
15 Millionen Dollar für dringend benötigte Ausrüstungsgegenstände wie Kampfhelme, Festrumpfschlauchboote, Stiefel, Feuermasken und Generatoren.
Australien hat bereits 120 Bushmaster-Fahrzeuge, sechs 155-mm-Haubitzen, 56 gepanzerte Fahrzeuge des Typs M113 und 14 Sondereinsatzfahrzeuge geliefert. Die vielleicht effektivste Waffe, die Australien geliefert hat – vor allem im Hinblick auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis – sind mehr als 500 Drohnen PPDS, die von dem australischen Unternehmen Sypaq entwickelt und gebaut wurden (Sie sind nur 2,4 kg schwer, können aber mit bis zu 3 kg beladen werden und 120 km weit fliegen. Red.)»

Ende Zitat «Breaking Defense».

Der US-amerikanische Historiker George F. Kennan hatte gewarnt: Die NATO-Osterweiterung wäre der schwerwiegendste Fehler, der seit dem Zweiten Weltkrieg gemacht wurde. Aber die USA wollten sie, haben sie initiiert und haben sie bis heute nie abgeschlossen. Im Gegenteil: De facto geht die Osterweiterung der NATO unentwegt weiter.

Wohl bekomm’s.

Siehe dazu einmal mehr:


Die zehn wichtigsten Schritte zum Krieg in der Ukraine

  1. Der damalige Generalsekretär der UdSSR und russische Staatspräsident Michail Gorbatschow erlaubt im Herbst 1990 die Wiedervereinigung Deutschlands gegen das Versprechen, dass die NATO um keinen Meter nach Osten erweitert wird. In dessen Folge wird auch der «Warschauer Pakt», der als Reaktion auf den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur NATO im Mai 1955 gegründet worden war, im Sommer 1991 formell aufgelöst. Die NATO aber bleibt bestehen! Russland zieht alle seine Truppen bis 1994 aus der ehemaligen DDR ab, während die westlichen Alliierten ihre Militärbasen in Deutschland sogar mit einsatzbereiten Atombomben aufrechterhalten!
  2. Viele weltweit bekannte Politiker und Politologen warnen vor der Osterweiterung der NATO, darunter der damalige russische Staatspräsident Boris Yelsin Ende 1994, der damals berühmte US-Historiker und -Diplomat George F. Kennan 1997 – «would be the most fateful error of American policy in the entire post-cold-war era» –, der ehemalige US-Botschafter in der Sowjetunion Jack F. Matlock Jr und etliche andere prominente Politiker und Politologen aus aller Welt.
  3. Die NATO erweitert sich trotzdem 1999 (unter US-Präsident Bill Clinton) um Polen, Tschechien und Ungarn und 2004 (unter US-Präsident George W. Bush) um Bulgarien, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Estland, Lettland und Litauen – und kommt damit immer näher an Russland.
  4. An der Münchner Sicherheitskonferenz 2007 hält Russlands Präsident Wladimir Putin eine Rede, in der er sich für eine friedliche multipolare Welt ausspricht und den Anspruch der USA auf eine weltweite Hegemonie kritisiert. Das nimmt Deutschlands selbsternannter medialer Opinon Leader Josef Joffe zum Anlass, eine allgemeine Anti-Russland-Stimmung und -Politik zu erzeugen und zu betreiben und fortan immer wieder lautstark eine verstärkte Militarisierung Deutschlands zu fordern.
  5. Im Jahr 2014 verhelfen die USA mit ihrer für die Ukraine zuständigen Diplomatin Victoria Nuland und mit ihrem Senator McCain und mit finanziellem Einsatz in Milliardenhöhe den Demonstranten auf dem Kiewer Maidan zum Putsch gegen den demokratisch gewählten ukrainischen Staatspräsidenten Viktor Janukowitsch und zum Einsatz einer streng nationalistischen Regierung unter Beteiligung auch von bekennenden Neonazis.
  6. Nach der von der Bevölkerung der Krim mit Berufung auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker gewollten Wiedervereinigung der Krim mit Russland kommt es mit einem äusserst knappen Entscheid der UNO zu internationalen Sanktionen, in deren Folge vor allem die Bevölkerung der Krim zu Schaden kommt.
  7. Auch die Mehrheit der Bevölkerung im Südosten der Ukraine, im Donbass – Oblate Donezk und Luhansk – fühlt sich nach dem Putsch auf dem Maidan von der neuen Regierung in Kiew nicht mehr vertreten und erklärt sich deshalb als von der Ukraine unabhängig. In Minsk wird beschlossen, dass der Donbass eine verstärkte Autonomie erhalten soll, was von Kiew nicht eingehalten wird. Im Gegenteil: Der Donbass wird von der ukrainischen Armee ab 2014 immer wieder beschossen mit in der Summe um die 15000 Toten.
  8. März 2021: NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg verrät, dass die NATO ihre Statuten zu ändern beabsichtigt, damit sie künftig schon aufgrund einer Bedrohung ein anderes Land angreifen darf, nicht erst bei einem militärischen Angriff auf ein NATO-Land gemäß §5 der Statuten. 
  9. Nachdem in Polen und in Rumänien von den USA Raketenbasen installiert worden sind und nachdem die NATO immer größere Manöver an der russischen Grenze durchführt und Russland mit verschiedensten Maßnahmen immer wieder aufs Neue provoziert, verlangt Russland m Dezember 2021 von den USA und von der NATO Sicherheiten. Beide, die USA und die NATO, lehnen dies aber kategorisch ab.
  10. Russland reagiert darauf am 24. Februar 2022 mit der militärischen Sonderaktion und bombardiert militärische Objekte in der Ukraine. Aber die westlichen Medien behaupten, es sei ein “unprovozierter Angriffskrieg“. Die Realität ist, wie die Geschichte zeigt, eine andere.

Siehe dazu auch «Für den Kriegsfall optimal aufgestellt» und Baerbocks Reise nach Australien (German Foreign Policy)
und ganz aktuell die Rede von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Kiew am 29. April 2024 als Video (in englischer Sprache), speziell ab Minute 5.45.
Und ebenfalls aktuell: «Planen die USA und die NATO den Einstieg in den Krieg?» (von Harald Neuber auf Telepolis)