Deutsche Soldaten werfen auch Kinder in eine Scheune, die kurz darauf mit Flammenwerfern in Brand gesetzt wird. Es gibt keine Überlebende. (Screenshot aus dem Film «Komm und sieh!»)

Drei Filme, die in den Gymnasien zum Pflichtstoff gehören müssten!

In Solothurn, einer mittelgroßen Schweizer Kantonshauptstadt, finden zurzeit die «Solothurner Filmtage» statt. Nicht ganz überraschend war der Eröffnungsfilm am 18. Januar ein Film, in dem Belarus bzw. das dortige Regime von Staatspräsident Alexander Lukaschenko kritisiert wird. Es gibt zurzeit ja keinen einfacheren Weg, sich öffentlich Lorbeeren zu holen, als Russland oder Weißrussland zu kritisieren. Es gibt aber auch Filme, die nicht nur an Festivals gezeigt werden sollten, sondern die im Fach «Geschichte» zum Pflichtstoff gehören müssten. Einer der drei wichtigsten europäischen Kriegsfilme betrifft ebenfalls Weißrussland.

Das Buch «Im Westen nichts Neues» von Erich Maria Remarque, ein Buch über den Unsinn des Ersten Weltkrieges, geschrieben 1928 und veröffentlicht 1929, wurde innerhalb kürzester Zeit mit 450’000 verkauften Exemplaren zum Bestseller und innerhalb kürzester Zeit in 26 Sprachen übersetzt. Bereits im Jahr 1930 wurde es unter der Regie von Lewis Milestone verfilmt, damals natürlich noch in Schwarz-Weiß-Technik. 1979 wurde das Buch zum zweiten Mal, diesmal bereits farbig, und 2021 zum dritten Mal verfilmt. Die erste und älteste Version ist klar die beste und eindrücklichste. Hier kann man sehen, wie unsinnig in Kriegen junge Menschen verheizt werden, während man aber zuhause bei den Politkern und im öffentlichen Raum überzeugt war, dass der Krieg berechtigt und erfolgreich sei. Dieser Film, also die erste Version, müsste den Jugendlichen in aller Welt unbedingt gezeigt werden!

Der eindrücklichste Film zum Zweiten Weltkrieg ist «Komm und sieh!» von Elem Klimow, gedreht im Jahr 1985. Er zeigt in dokumentarischer Realität, wie die deutsche Wehrmacht in Belarus eingedrungen ist und von Dorf zu Dorf vorgedrungen ist und die Menschen – alle Menschen in diesen Dörfern! – einfach umgebracht hat: Mit Hilfe von Lautsprechern die Dorfbewohner zusammengetrommelt, dann in eine Scheune eingesperrt und schließlich eben diese Scheune mit Flammenwerfern in Brand gesetzt, sodass niemand daraus entweichen konnte. Über 400 weißrussische Dörfer wurden so von der deutschen Wehrmacht total vernichtet und deren Einwohner ermordet. Das war damals tatsächlich und im vollen Umfang ein Vernichtungskrieg! Dieser Film müsste unbedingt allen Jugendlichen, weil er die Grausamkeit der deutschen Soldaten so anschaulich zeigt, gezeigt werden – allerdings nicht vor dem 18. Lebensjahr! Der Film zeigt die Grausamkeit des Krieges zu realistisch! Eine klare Empfehlung hat übrigens auch die «Süddeutsche Zeitung» publiziert!

«Komm und sieh!»: zum Trailer 1 hier anklicken.

«Komm und sieh!»: zum Trailer 2 hier anklicken.

«Komm und sieh!»: zum Trailer 3 hier anklicken.

«Komm und sieh!»: zum ganzen Film (russisch, aber mit deutschen Untertiteln) hier anklicken.

Am besten ist natürlich, den ganzen Film als DVD zu kaufen.

Der dritte Film, der den Jugendlichen unbedingt gezeigt werden muss, ist «Der Weisse Tiger» von Karen Schachnasarow aus dem Jahr 2012. Diesen habe ich schon bei anderer Gelegenheit erwähnt und zum Anschauen empfohlen: hier anklicken. Der Film ist nicht nur visuell ein höchst eindrücklicher Kriegsfilm aus dem Zweiten Weltkrieg, er enthält auch eine Prognose: die Prognose, dass der Hass des Westens auf Russland in 50 oder 100 Jahren zurückkommen wird. Der Film spielt in den Jahren, in denen die deutsche Wehrmacht von der Roten Armee zurückgedrängt werden konnte – vor 75 Jahren. Gäbe es einen internationalen Preis für die beste Polit-Prognose, Karen Schachnasarow wäre der Preisträger.

Was allen drei hier empfohlenen Filmen gemeinsam ist: Es sind «Anti-War»-Filme: Filme gegen den Krieg! Ohne jede Verherrlichung der beteiligten Soldaten, wie vor allem US-amerikanische Kriegsfilme es gerne tun, man denke etwa an «The Longest Day». Und Achtung, es gibt natürlich auch andere sehr gute Kriegs- bzw. Anti-Kriegsfilme, wie zum Beispiel «Die Brücke» von Bernhard Wicki aus dem Jahr 1959.

Wo sind die Kino-Besitzer und die Film-Festivals, die den Mut haben, heute solche Filme zu zeigen? Heute, wo fast alle großen westlichen Medien dazu raten, den Krieg in der Ukraine mit weiteren Waffenlieferungen in die Länge zu ziehen, um damit Russland schwächen oder gar ganz zum Verschwinden bringen zu können?