Das passende Zitat zu US-Präsident Joe Biden

Jack F. Matlock war von 1987 bis 1991, am Ende des Kalten Krieges, US-Botschafter in Moskau. Er hat, wie auch der US-Diplomat und Historiker George F. Kennan, die USA vor einer Osterweiterung der NATO klar gewarnt. Jetzt beobachtet der mittlerweile 94-jährige Matlock die US-Politik aus der nötigen Distanz; er hat dazu auch lesenswerte Bücher geschrieben. Auf seiner eigenen Website hat er jetzt am 23. Februar 2024 eine sehr kurze, aber treffende Bemerkung publiziert. Headline: The Biden-Stalin Doctrine.

«Gestern kündigte Präsident Biden umfangreiche Wirtschaftssanktionen gegen Firmen und Einzelpersonen in Russland und in Ländern, die mit Russland Handel treiben, an. Als Grund wurde der Tod von Alexej Navalny im Gefängnis genannt. Bis gestern wurden im Gazastreifen 29.708 Menschen mit von den USA gelieferter Munition getötet und die USA haben wiederholt ihr Veto gegen die Forderung der großen Mehrheit der UN-Mitglieder nach einem Waffenstillstand im Gazastreifen eingelegt.
Stalin hat einmal gesagt, dass ein einziger Todesfall eine Tragödie ist, der Tod von einer Million aber nur eine statistische Angabe. Offensichtlich teilt Präsident Biden diese Ansicht.

(Original: Yesterday President Biden announced extensive economic sanctions against firms and individuals in Russia and in countries trading with them. The cited reason was Alexei Navalny’s death in prison. As of yesterday 29,708 persons have been killed in Gaza with munitions supplied by the United States and the United States has repeatedly vetoed calls by the vast majority of UN members for a cease-fire in Gaza.
Stalin once remarked that a single death is a tragedy; the death of a million is a statistic. Apparently, President Biden shares that view.)

Dem ist nichts beizufügen. (cm)

Siehe dazu: «Vor einer Osterweiterung der NATO wurde mehrfach gewarnt» (auf Globalbridge.ch)
Matlocks damalige Warnung: «1997, als die Frage der Aufnahme weiterer NATO-Mitglieder aufkam, wurde ich gebeten, vor dem Ausschuss für auswärtige Beziehungen des Senats auszusagen. In meinen einleitenden Bemerkungen machte ich die folgende Aussage: „Ich halte die Empfehlung der Regierung, zum jetzigen Zeitpunkt neue Mitglieder in die NATO aufzunehmen, für fehlgeleitet. Sollte sie vom Senat der Vereinigten Staaten angenommen werden, könnte sie als der größte strategische Fehler seit dem Ende des Kalten Krieges in die Geschichte eingehen. Weit davon entfernt, die Sicherheit der Vereinigten Staaten, ihrer Verbündeten und der Staaten, die dem Bündnis beitreten wollen, zu verbessern, könnte sie eine Kette von Ereignissen auslösen, die zur größten Sicherheitsbedrohung für diese Nation seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion führen könnte.“»

Zum obigen Zitat von Stalin.