Neuer Rekord: Im Jahr 2022 kamen in den USA über 1600 Kinder und Jugendliche bei Schießereien ums Leben

(Red.) Bei Meldungen zu Opfern nach Bombardierungen und Beschießungen im Ukraine-Krieg wird oft hinzugefügt, wieviele davon Kinder waren – zu Recht, denn Kinder sind immer unschuldige Opfer. Aber es sterben unschuldige Kinder auch andernorts – zu Tausenden zum Beispiel in Jemen: an Hunger! Und, was im Westen nicht gerne gelesen wird, auch in den USA. Über 1600 Kinder und Jugendliche wurden im Jahr 2022 Opfer von Schießereien, ein neuer Rekord! Jessica Cornett macht darauf aufmerksam.

Es sind nur noch wenige Tage bis zum Jahreswechsel, und das Jahr 2022 hat bereits einen traurigen Rekord aufgestellt: Laut dem «Gun Violence Archive» wurden bisher mindestens 6.036 Kinder in den USA durch Schüsse getötet oder verletzt.

Bis zum Dienstag wurden landesweit 306 Kinder unter 12 Jahren durch Schusswaffen getötet und weitere 668 verletzt. In der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen wurden 1.328 Kinder getötet und 3.734 verletzt.

Diese Zahlen beinhalten die 19 Kinder – aber nicht die zwei Erwachsenen -, die am 24. Mai bei der Massenschießerei an der «Robb Elementary School» in Uvalde, Texas, getötet wurden, und kommen nur wenige Wochen, nachdem die Nation den zehnten Jahrestag des Massakers an 20 Kindern und sechs Erwachsenen an der «Sandy Hook Elementary School» in Newtown, Connecticut, feierte.

Das 2013 ins Leben gerufene «Gun Violence Archive» (GVA) ist ein Online-Projekt, das darauf abzielt, „Vorfälle von Waffengewalt und Waffenkriminalität landesweit zu dokumentieren, um denjenigen, die sie für ihre Forschung, ihre Interessenvertretung oder ihre Schriften benötigen, unabhängige, verifizierte Daten zur Verfügung zu stellen“.

Die jährlichen Zahlen der GVA zu Todesfällen und Verletzungen von Kindern reichen bis ins Jahr 2014 zurück. Wie die Gruppe am Montag in einem Tweet hervorhob, ist dieses Jahr das erste in der Geschichte, in dem die Gesamtzahl 6.000 überschritten hat – was «Project Unloaded» als „herzzerreißend und vermeidbar“ bezeichnet.

Jacob Sumner, der als Sackton-Stipendiat einen Master-Abschluss in öffentlicher Verwaltung an der «Arizona State University» anstrebt, twitterte zu den Zahlen der GVA, dass „wir nicht zulassen sollten und können, dass das normal wird. Wir brauchen lebensrettende, vernünftige Maßnahmen zur Waffensicherheit“.

Unter Hinweis auf die Berichterstattung von ABC News erklärte Brady PAC – ein politisches Aktionskomitee, das Kandidaten unterstützt, die sich für Maßnahmen zur Verringerung der Waffengewalt einsetzen –, dass „unsere Kinder ein Recht auf Leben haben“.

Ein anderer ABC-Leser bezeichnete die Entwicklung als „eine absolute verdammte Schande“.

US-Präsident Joe Biden, der nach der Schießerei in Uvalde einige Reformen zur Waffensicherheit unterzeichnete, sagte am Jahrestag von Sandy Hook, dass „wir eine moralische Verpflichtung haben, Gesetze zu verabschieden und durchzusetzen, die verhindern, dass so etwas noch einmal passiert“. Da die GOP (die Republikaner) jedoch nächste Woche die Kontrolle über das US-Repräsentantenhaus übernehmen wird, ist ein Fortschritt in dieser Frage in den nächsten zwei Jahren unwahrscheinlich.

Ende des Berichts von Jessica Cornett. Zum Originalbericht auf Commondreams.org hier anklicken.

Damit aber nicht genug: In Venezuela sterben Kinder aufgrund der Sanktionen der USA

Auch darüber kann man, so man will, genaueres nachlesen: hier anklicken.

Wer dann ein bisschen weiter recherchiert, kommt zu weiteren Informationen – zum Beispiel zu diesem Satz:

«For example, the Center for Economic Policy Research (CEPR) concluded in a 2019 report that, in one year alone (2017-2018), at least 40,000 Venezuelans died as the result of the shortage of food and medicines caused by US sanctions. For his part, former UN expert Dr. Alfred de Zayas estimated in March of 2020 that at least 100,000 Venezuelans have died due to US sanctions.» 

Oder zu deutsch: «So kam das Center for Economic Policy Research (CEPR) in einem Bericht aus dem Jahr 2019 zu dem Schluss, dass allein in einem Jahr (2017-2018) mindestens 40.000 Venezolaner aufgrund des durch die US-Sanktionen verursachten Mangels an Lebensmitteln und Medikamenten gestorben sind. Der ehemalige UN-Experte Dr. Alfred de Zayas schätzte seinerseits im März 2020, dass mindestens 100.000 Venezolaner aufgrund der US-Sanktionen gestorben sind.»

Wenn aber 100.000 Venezolaner aufgrund der US-Sanktionen an Mangel an Nahrung und Medikamenten gestorben sind, muss man davon ausgehen, dass ein substanzieller Anteil davon unschuldige Kinder und Jugendliche waren – mit Sicherheit Tausende und Abertausende. Doch über alle diese von den USA verursachten Kinder-Tragödien liest man in der europäischen Medienwelt nichts.

Wo Hunger herrscht, sind die Babies die ersten Opfer – wie hier in Venezuela (Foto Alvaro Ybarra Zavala)

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