Mein Gott, jetzt liest man Josef Joffe auch in der meistgelesenen Zeitung der Schweiz!

Josef Joffe war viele Jahre Herausgeber der deutschen Wochenzeitung «Die Zeit», also sogar deren Chefredakteur übergeordnet und vorgesetzt. Und wenn ER etwas schrieb, dann erschien es in der «Zeit» auf der Frontpage. Und dort war er denn auch einer der prominentesten deutschen Publizisten, die hemmungslos eine verstärkte Militarisierung Deutschlands propagierten und für eine Rückkehr Deutschlands in den Kreis der Weltmächte plädierten. Später, nachdem er wegen einer peinlichen Indiskretion zugunsten eines befreundeten jüdischen Bankers „freiwillig“ zurücktreten musste, konnte man ihn öftermal in der NZZ lesen. Und jetzt haben sogar die CH-Media-Zeitungen einen aktuellen Artikel dieses grauenvollen Kriegstreibers übernommen!

Josef Joffe propagierte nicht nur eine stärkere Militarisierung Deutschlands, er war anlässlich der Sicherheitstagung in München im Jahr 2007 auch der erste und lauteste Kritiker von Wladimir Putin, als dieser einmal mehr gute Zusammenarbeit Russlands mit Europa anbot, sich aber erlaubte zu sagen, dass er den Weltherrschaftsanspruch der USA nicht akzeptiere – eine geopolitisch legitime Haltung, nachdem es immerhin die Rote Armee war und nicht die USA, die – mit 27 Millionen Kriegsopfern! – im Zweiten Weltkrieg dafür sorgte, dass Hitlers Absicht, ganz Eurasien unter seine deutsche, nationalsozialistische Herrschaft zu bringen, schließlich militärisch scheiterte.

Und Josef Joffe war, als Jude, auch einer der Propagandisten der These, dass Kritik an Israel per definitionem immer auch antisemitisch sei, da sich Israel als jüdischen Staat definiere. Eine inakzeptable These, die gerade jetzt anlässlich der Massenmorde der israelischen Armee im Gaza-Streifen zu einer nicht nachvollziehbaren Zurückhaltung der Kritik an Israel in Deutschland – und auch in der Schweiz – führt.

Wenn die üble Entwicklung Deutschlands vom «nie wieder Krieg» zur «Kriegstüchtigkeit» dereinst historisch aufgearbeitet und analysiert werden sollte oder gar wird und dabei auch die Namen der Promotoren dieser höchst traurigen Entwicklung endlich aufgezeichnet werden, wird Josef Joffe ganz vorne seinen Platz finden, als Anbeter der USA, als Militarist und Kriegstreiber, und, nicht zuletzt, als lautstarker Russenhasser!

Und jetzt, nachdem man Josef Joffe etliche Male in der NZZ lesen konnte, bringen die Zeitungen des CH-Media-Medien-Konzerns einen Artikel von Josef Joffe zum Thema „Anerkennung eines palästinensischen Staates“, der zuerst in der deutschen Zeitung «Die Welt» erschienen ist, einer Zeitung aus dem deutschen Medien-Konzern Axel Springer, dessen CEO Mathias Döpfner von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Ehrenmedaille Israels zugesprochen werden soll.

Zum Thema Josef Joffe schrieb ich schon im März 2020 auf Infosperber folgende Zeilen:

Zitat Christian Müller:
Josef Joffe plädiert für den Einsatz von Militär
Doch zurück zur Aufmacherseite mit einem Leitartikel des «Zeit»-Herausgebers Josef Joffe. Die Headline: «Macht Politik» – ohne Bindestrich, also bewusst zweideutig. Und dann das Lead: «Wenn Europa in die Liga der Grossmächte aufrücken will, muss es die Kultur der Zurückhaltung aufgeben.»
Zuerst erwähnt Josef Joffe – leicht neidisch – den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der mehr Macht für Europa fordert und dem an der Münchner Sicherheitskonferenz alle zugejubelt haben. Dann zitiert er, zustimmend, die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: «Europa muss die Sprache der Macht sprechen lernen.» Und dann stellt er die rhetorische Frage: «Wie ist es möglich, dass die EU nicht in der Grossmachtliga spielt?»
Dann kommt’s: «Just hier fällt das Schlaglicht auf Deutschland. Ohne das Schwergewicht in der Mitte kann es keine strategische Macht namens EU geben. Doch auf dem Weg dahin müssen die Deutschen noch einen langen Weg gehen – aus Gründen, die tief in der Geschichte des 20. Jahrhunderts verwurzelt sind. Dieses Land hat zweimal nach der Weltmacht gegriffen und ist dabei knapp am Untergang vorbeigerutscht. Was Wunder, dass die Deutschen sich danach dem ‹Nie wieder!› verschrieben haben. Der Aggressor mauserte sich zum Friedensengel. 2014 ehrte eine weltweite BBC-Umfrage Deutschland als ‹beliebtestes Land› auf Erden. Doch das Trauma der wieder gut gewordenen Deutschen sitzt tief – ganz anders als in Frankreich und England, die sich eine Art Kriegskultur bewahrt haben. Die Deutschen feiern sich dagegen als ‹Friedensmacht› (Willy Brandt), die mit der Kultur der Zurückhaltung märchenhaft reüssiert hat. Die höhere Moral wirft zudem hohen realpolitischen Gewinn ab. Derweil die Westmächte rings um die Welt Gut und Blut opferten, konnte die Republik (gemeint ist Deutschland, Red.den eigenen Garten bestellen.»
Jetzt wird «Zeit»-Herausgeber Josef Joffe konkret: «Unverzichtbar ist ein Kulturbruch im Jahr 75 nach Hitler, nach einer mustergültigen demokratischen Karriere. Strategisch denken heisst, alle Mittel einzusetzen: Diplomatie, Wirtschaft, Militär.»
Josef Joffe zum Thema ‹Militär› wörtlich: «Schon die glaubhafte Drohung kann Schlimmeres verhindern und den Frieden sichern. Die Hardware zu kaufen ist einfach. Die Software in den Köpfen umzuprogrammieren ist ein Generationenprojekt. Zu süss waren die Früchte der Enthaltsamkeit. Doch ohne die gebrannten Deutschen bleibt die strategische Macht Europas bloss eine herzerwärmende Vision.»
Man merke: Die militärische Zurückhaltung Deutschlands war nur eine «herzerwärmende Vision». Es braucht, 75 Jahre nach Hitler, endlich einen Kulturbruch! Es muss in Deutschland endlich wieder militärische Macht her! 
Dass Josef Joffe einer der Vordenker und Verfechter der (inakzeptablen) These ist, Kritik am Staat Israel sei bereits Antisemitismus, mochte man ihm, dem Juden, noch nachsehen. Dass er aber auf der Frontseite der «Zeit» dafür plädiert, machtpolitisch müsse Deutschland neben Diplomatie und Wirtschaft endlich auch wieder militärisch aufrüsten, bringt das Fass, wie es so schön heisst, nun doch zum Überlaufen. 
Ende Zitat Christian Müller.

Und unter dem auf Infosperber nicht mehr gezeigten – hier aber wieder eingefügten – Bild

stand damals folgende Bildunterschrift: «Schon 2007, als Putin an der Münchner Sicherheitskonferenz in aller Deutlichkeit nochmals eine friedliche Zusammenarbeit mit Europa anbot, war es Joffe – im Bild ganz rechts außen – der mit einer provozierenden ersten Frage an Putin die anschliessende Diskussion und die Berichterstattung in den deutschen Medien auf den – von ihm erwünschten – antirussischen Kurs brachte, wie der damalige Direktor der Münchner Sicherheitskonferenz Horst Teltschik in seinem neuen, äusserst lesenswerten Buch «Russisches Roulette. Vom Kalten Krieg zum Kalten Frieden» berichtet.»

Und jetzt, am 23. September 2025, dürfen also auch die Leser und Leserinnen Josef Joffe in der Aargauer Zeitung, im St. Galler Tagblatt, in der Luzerner Zeitung, in der Solothurner Zeitung, in der Thurgauer Zeitung, in der Urner Zeitung, in der Zuger Zeitung und in etlichen weiteren Schweizer Regionalzeitungen lesen, die alle zum Medien-Konzern der Familie Wanner gehören. Die schlaflose Nacht ist programmiert.

Quellen:
Zu Putins Rede an der Münchner Sicherheitskonferenz 2007, in deutscher Übersetzung.

Zu weiteren Kommentaren zum kriegstreiberischen Wirken von Josef Joffe:
«Wann endlich gelingt es, den Kriegstreiber Josef Joffe zum Schweigen zu bringen? (Christian Müller auf Globalbridge.ch)
«Die Zeit»: Wenn der Boss kommentiert (von Christian Müller)
«Kritik an Netanyahu: Ist sie Ausdruck von Antisemitismus?» (von Christian Müller)
«Dialog beflügelt Gewalt: Wirklich?» (von Christian Müller)

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