Elekromonteure bei der Reparatur einer abgerissenen Stromleitung nach mehrfachem Beschuss im Donbass.

Die Stimme aus dem Donbass (XXVIII): Stromleitungen des Donbass im Visier ukrainischer Soldaten

Gewöhnlich erwache ich gegen 6.00 Uhr, aber heute Morgen erwachte ich, wie viele andere Donezker, zwangsweise bereits um 4.00 Uhr, weil ukrainische Artillerie uns um diese Zeit leider wieder beschossen hatte. Danach hatten wir keinen Strom und daher mitten in der Heizungsperiode auch keine Heizung. Es dauerte ein paar Stunden, bis alles wieder funktionierte. Dabei wussten wir: Sofort nach den Beschüssen arbeiten Elektriker, Monteure, Schlosser sowie alle anderen Mitarbeiter der Kommunalbehörden.

Jeden Tag, manchmal mehrmals pro Tag, beschossen und beschießen die Streitkräfte der Ukraine mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Waffen die Zivilbevölkerung und Infrastrukturobjekte des Donbass. Zuerst traf es vor allem die Stromleitungen, später wurden daraus komplexe Beschüsse sowohl der Strom- als auch der Gasleitungen. Hier einige Beispiele dieser ukrainischen Frevelhaftigkeit auf dem Boden des Donbass. 

Am 17. März 2017 wurden durch Feuer der ukrainischen Soldaten die Stromleitungen in drei Siedlungen der Donzker Volksrepublik (DVR) – Elenowka, Wassiljewka und Naberezhnoe – abgerissen sowie vier Privathäuser beschädigt, wodurch etwa 1000 Stromabnehmer ohne Strom blieben.

Am 9. November 2018 wurde in der Starobeschewoer Rayon der DVR ein an einem Leitungsmast befestigter Sprengsatz von der Polizei entschärft.

Der am Leitungsmast befestigte Sprengsatz in der Siedlung Nowyj Swet, etwa 20 km südwestlich von Donezk und 30 km von der Kampflinie entfernt.

In der Nähe befindet sich das Starobeschewoer Wärmekraftwerk – eines der größten Energieobjekte der DVR.

Foto des Innenministeriums der DVR

Zwei Tage später, am 11. November 2018, sollten die Wahlen der Präsidenten der Donezker und der Lugansker Volksrepublik sowie der Parlamentsabgeordneten durchgeführt werden. Damals kursierte in beiden Donbass-Republiken der Spruch, die gegenwärtige Kiewer Macht benutze alles, um die Wahlen zu vereiteln – inklusive Terrorangriffe.

In der Nacht vom 18. auf den 19. März 2019 wurde ein Vorort von Donezk – die Siedlung Staromichajlowka – von den ukrainischen Soldaten beschossen, infolgedessen durch Geschoss-Splitter des Schützenpanzer БМП 2 die Stromleitung zerrissen und die gesamte mehrfach beschossene Siedlung lahmgelegt wurde.

Am Morgen des 18. April 2020 wurden die 110 kW-Hochspannungsleitung „Sawodskaja – 4/5 № 2“ mit Abzweigungen an Uzlowaja, Dolomit und Bajrak sowie teilweise das 110 kW-Umspannwerk „Bajrak“ lahmgelegt. Aber die Menschen im Donbass wissen sich zu helfen: Als die Beschüsse von Seiten der Ukraine immer häufiger wurden, bereiteten die lokalen Energiefachleute der DVR Reservevarianten vor, indem sie einige Umspannwerke an andere Stromquellen angeschlossen. Dank dieser Maßnahmen konnte der Strom trotz starker Beschädigung der Leitungen weiterhin ohne Spannungsunterbrechungen an die Kunden geliefert werden. 

Da sich die gestörten Orte der Hochspannungsleitung dort befanden, wo Elektriker und Monteure keine Deckung hatten und ukrainische Soldaten sie hätten gezielt beschießen können, war es unmöglich, sich an demselben Tag an die Reparaturarbeiten zu machen. Deswegen wurde eine Anfrage auf Gewährung einer Feuerpause für die Ausführung der Reparaturarbeiten an ein gemeinsames Konfliktbearbeitungszentrum geschickt. Am 22. April 2020 begannen die Energie-Fachkräfte in Begleitung von Vertretern des „Teams für schnelle Reaktion“ – der Dienst der DVR, der die Sicherheit der Energie-Fachkräfte bei der Durchführung von Reparaturarbeiten an der Kampflinie und in der Grauzone gewährleistet – und dem gemeinsamen Konfliktbearbeitungszentrum mit den geplanten Reparaturarbeiten: der Demontage des beschädigten Mastes, der Errichtung des neuen usw. Am nächsten Tag funktionierte die Hochspannungsleitung wieder im Normalbetrieb.

Donezk und Lugansk werden gemeinsam eine 136 km lange Starkstromleitung „Tschajkino – Kommunarskaja“ (100 km auf dem Gebiet der DVR und 36 km auf dem der LVR) zum Zweck der sicheren Energieversorgung errichten. Das Energieprojekt wird aus dem Budget der beiden Republiken finanziert. Bei der Planung wurde das Risiko einer möglichen Beschädigung der Starkstromleitung durch Beschüsse in Betracht gezogen, weswegen sie in der höchsten Entfernung von der aktuellen Kampflinie errichtet wird. Außerdem wird im Rahmen dieses Projekts das 220 kW Umspannwerk „Kommunarskaja“ rekonstruiert.

Selbstverständlich wurden am 24. Februar 2022, dem ersten Tag der Speziellen Militäroperation, die Hochspannungsleitung im Petrower Bezirk von Donezk infolge eines Beschusses durch ukrainische Streitkräfte beschädigt sowie 29 Umspannwerke lahmgelegt, was den Stillstand des Petrower Wasserreservoirs verursachte.

Am 5. März 2022 gerieten die Gasleitung und die Hochspannungsleitung im Kujbyschewer Bezirk von Donezk – in der Uliza Druzhby 82 – unter den kompletten Beschuss der ukrainischen Truppen mit 152 mm großkalibrigen Geschossen.

Am 20. März 2022 wurde die Starkstromleitung im Kiewer Bezirk von Donezk, die die Zentrale und die nördlichen Wasserreservoirs versorgt, von der ukrainischen Armee beschossen.

Am 2. Juni 2022 wurde vom Kohle- und Energie-Ministerium der DVR mitgeteilt, dass von den Energiefachkräften unserer Republik mehr als 150 km Starkstromleitungen in 81 Orten des Donezker Gebiets, die wieder unter der DVR-Kontrolle stehen, sowie 39 Umspannwerke wiederaufgebaut wurden.

Am 27. Oktober 2022 wurden nach dem nächsten Beschuss der DVR durch ukrainische Soldaten die 220 kW-Starkstromleitung beschädigt und die Reihe der Hochspannungsunterstationen lahmgelegt, wodurch 362 Umspannwerke, 53.250 Benutzer im Kirower, Leniner und Petrower Bezirken ohne Strom blieben.

Das neue Jahr 2023 begann nicht gut: Am 2. Januar beschossen ukrainische Truppen Donezk mit zehn NATO-Geschossen, wodurch eine Starkstromleitung und ein Umspannwerk Schaden erlitten. Dabei blieben etwa 16.000 Personen ohne Strom; 30 Heizwerke und ein Wasserreservoir wurden lahmgelegt.

Am 23. Januar diesen Jahres wurden in der DVR nachts drei Privathäuser und eine Starkstromleitung durch 16 von ukrainischen Artilleristen abgefeuerte NATO-Geschosse getroffen. Außerdem geriet an demselben Tag der Instandsetzungstrupp der Elektriker im Petrower Bezirk unter Beschuss der ukrainischen Armee, drei Personen wurden verletzt.

Ukrainische Soldaten ließen die Bevölkerung des Donbass die letzten achteinhalb Jahre nicht in Ruhe, sie lassen uns auch jetzt nicht in Frieden – all ihre Kriegsverbrechen werden festgehalten und für ihre Gräueltaten werden sie noch Verantwortung tragen!