Wladimir Putin und Marat Chusnullin am 19. März 2023 im Hof eines neu errichteten modernen Wohnviertels in Mariupol, DVR

Aktuell aus dem Donbass: Der erste Besuch von Wladimir Putin in Mariupol (II)

Bei seinem ersten Besuch am 19. März 2023 in Mariupol konnte sich Wladimir Putin in Begleitung von Marat Chusnullin direkt mit den Bewohnern unterhalten und das neue Antlitz der infolge der harten Kämpfe stark zerstörten Stadt besichtigen.

Chusnullin: „Wir bauten den sozialen Bereich im vollen Mass auf: Die Krankenhäuser, die Polikliniken. Wir errichteten ein neues Krankenhaus, dessen Gesamtfläche 9.000 schnellaufbauende Quadratmeter beträgt, und setzten es in Betrieb. Es gibt dort Ärzte und alles.“

Putin: „Wo? Direkt hier?“

Chusnullin: „Hier, in Mariupol. Es befindet sich in den Höfen, man muss von hier aus noch etwas fahren. Die Beleuchtung funktioniert. So ist es an einem gewöhnlichen Tag, so ist es immer, Wladimir Wladimirowitsch.“

Putin: „Und wohnen die Menschen schon hier?“

Chusnullin: „Ja, die Menschen wohnen schon hier. Dabei bauten wir die Häuser bezugsfertig und helfen mit Möbeln. Alle diese Wohnungen sind schon mit Renovierung, die Menschen zogen ein und können wohnen.“ 

Putin: „Bezugsfertig?“

Chusnullin: „Ja. Hier weiter ist es nicht so gut zu sehen, dort bauten wir eine sehr gute Einheit des Katastrophenschutzes: Fast 9.000 Quadratmeter für 40 Wagen und fast 40.000 Menschen, die im Katastrophenschutz arbeiten. Sie wurde von uns in Betrieb gesetzt, sie ist schon im Einsatz, mit Feuerwehr und sie arbeitet als Rettungszentrum. Hier befinden sich bei uns Minenräumtrupps. Es gibt einen grossen Umfang an Räumungsarbeiten. Hier haben wir eine Minensuch-Gruppe, 500-600 Mann stark. Faktisch geht diese Arbeit dem Ende entgegen. Dort rechts, wo grosse Laternen sind, ist die Einheit des Katastrophenschutzes. Und links, Wladimir Wladimirowitsch, ist ein Kindergarten mit 150 Plätzen. Zum Tag des Sieges wollen wir ihn in Betrieb setzen. Er ist schon praktisch fertig. Vor vier Monaten begannen wir mit seinem Bau.“

Putin: „Ausgezeichnet! Sind das Sportgeräte?“ (Putin zeigt nach rechts.)

Chusnullin: „Das sind sehr gute Sportgeräte. Wir machten faktisch Work-out für die Trainings. Vorne ist ein Kinderspielplatz und rechts, direkt vor uns, ist eine Schule mit einem riesigen Schwimmbad.“ 

Putin: „Fahren wir weiter?“

Chusnullin: „Jetzt halten wir dahinten an. Hier ist Weichgummibelag, damit die Kinder spielen können. Heute sahen wir uns auch sehr aufmerksam den Landschaftsbau des Parks an. Es gibt einen Park mit Kaistrasse. Es war auch die Aufgabe, alles kreativ zu gestalten. In der Stadt werden wir bis September/Oktober 500.000 Quadratmeter Wohnfläche haben!“

Putin: „Wie lange dauert es noch bis zur Fertigstellung?“

Chusnullin: „Acht Monate!“

Putin: „Was für Technologien werden dabei eingesetzt?“

Chusnullin: „Wir bauen sehr aktiv, wir sammelten die besten Besteller aus dem ganzen Land.“

Putin: „Und was für Technologien?“

Chusnullin: „Moderne Technologien. Sehen Sie, in welcher Qualität die Häuser sind! Ein beliebiges Haus, eine beliebige Wohnung in sehr guter Qualität. Die Qualität litt überhaupt nicht. Hier, auf dem Tisch, wollte ich Ihnen live zeigen, was bereits gemacht wird.“ 

„Bei der Auffahrt bemerkten Sie, dass acht Häuser schon errichtet wurden. Es gibt 1.829 Objekte (Mehrfamilienhäuser und Wohnfolgeeinrichtungen) und insgesamt gibt es 3.100 Objekte in der Stadt, inklusive Industrieobjekte, Büros und Geschäfte, die der Kontrolle unterliegen. Wladimir Wladimirowitsch, Sie beauftragten, einen Master-Plan zu erstellen und wir machten ihn ganz sowie eine elektronische Stadtkarte zu jedem Objekt. Für jedes Objekt sehen wir Fristen, Grafiken, Verantwortliche und wann es fertig gebaut wird. Von 407 Objekten sind 321 abgerissen worden. 34.000 Bauarbeiter und 1.200 Technikeinheiten werden eingesetzt.“

Putin: „Sind jetzt 34.000 Bauarbeiter hier?“

Chusnullin: „Ja, 34.000.“

Putin: „Aus welchen Regionen sind sie?“

Chusnullin: „Wir sammelten alle besten Besteller, die es im Land bei uns gibt: Einheitliche Auftraggeber bei Ministerium für Bauwesen, das alle föderalen Bauten baut, das militärische Bauunternehmen ‚Awtodor‘ und baten die Regionen. Sehr aktiv waren dabei Moskauer und Lipezker Gebiete. Sehr aktiv baut Sankt Petersburg seine Mikrorajon, die ‚Newskij‘ heisst. Hier möchten die Menschen schon bleiben, sie möchten die Wohnungen bauen und in ihnen wohnen.“

Putin: „Das Klima ist sehr gut und die Menschen sind sehr gut.“

Chusnullin: „Und das ist dort, wo wir uns befinden. Und das nächste Foto zeigt die Häuser, die jetzt errichtet werden und über die ich schon erzählte: Eine halbe Million Quadratmeter und 6.240 Wohnungen werden bis Oktober, bis zum Anfang der Heizungsperiode fertig gebaut. Wir bauen Häuser von verschiedenen Typen in Abhängigkeit von der Mikrorajon: Neunstöckige Häuser und dreistöckige, wenn die Mikrorajon niedriggeschossig (Flachbauten) ist.“

Putin: „Sind das auch Neubauten?“

Chusnullin: „Das sind Neubauten. Wir setzten einige Technologien ein. Dieser Bau war beispielsweise schon im Januar 2023 fertig und die Menschen zogen schon ein. Das war ein unvollendeter Bau, er stand verlassen.“

Putin: „Das heisst, Sie nahmen eine Expertise vor?“

Chusnullin: „Ja, wir nahmen sie vor. Die Untersuchung ermöglichte es – alles war in Ordnung –, wir besiedelten dieses Haus. So sah es vorher aus und so sieht es schon jetzt aus. Wo man wiederaufbauen kann, bauen wir wieder auf, ohne zu zerstören. Hier sind die Häuser, die wiederaufgebaut wurden.“

Putin: „Waren sie in solchem Zustand?“

Chusnullin: „Wladimir Wladimirowitsch, das sind noch die schönsten Häuser. Wissen Sie, Wladimir Wladimirowitsch, es ist sehr deutlich zu sehen, was sie (die ukrainischen Soldaten; A.d.A.) machten. Von unserer Seite aus (von der Seite der Russischen Föderation; A.d.A.), wo wir vorrückten, gab es überhaupt keine Geschosseinschläge. Von ihrer Seite aus sieht man, wie sie beim Rückzug direkt aus den Panzern auf die Häuser schossen.“ 

Putin: „Auf Wohnhäuser?“

Chusnullin: „Sie zerstörten einfach, das sage ich Ihnen wie ein Bauarbeiter. Ich sah dieses jedes Haus. Sie zielten und schossen direkt auf die Häuser. Gezielt schossen sie! Man braucht keinen Krieg, sie zerstörten alles überall beim Rückzug. Und wir machten aus einem verlassenen Hotel einstweilige Unterbringungspunkte. Was gelang uns da? Wir beförderten keinen einzigen Menschen heraus, alle wurden in diesen Stützpunkten untergebracht.“ 

Putin: „Ist das das, worüber wir nachdachten, wie man handeln sollte?“ 

Chusnullin: „Wladimir Wladimirowitsch, genau! Sie erinnern sich sehr gut daran. Und letzten Endes gelang es uns, dass alle Menschen hier blieben, kein einziger Mensch verliess Mariupol.“

Putin: „Ich denke, jemand verlies doch die Stadt.“

Chusnullin: „Nein, ich meine: diejenigen, die zu den Verwandten fuhren – ja! Aber diejenigen, die bleiben wollten, blieben alle bei uns. Und das ist das, was die Schulen betrifft. Hier sind die Schulen.“

Putin: „Wie schön!“

Chusnullin: „Es war so – und sehen Sie, wie es geworden ist! Hier ist die Schule, eine der ersten, es ist noch drinnen nicht zu sehen – alles wurde durchgeschossen. Und jetzt ist sie so schön!“

Putin: „Die Farben wurden gut gewählt.“

Chusnullin: „Um so mehr! Wissen Sie, wir machen jetzt Fassaden so: Jede Schule, alle Mikrorajons werden bei uns ihre eigenen Farben haben.“

Putin: „Gut!“

Chusnullin: „Deswegen versuchen wir, alles gut zu machen. Übrigens, es war ein historisches Denkmal: Es blieb zum Teil erhalten, zum Teil bauten wir es wieder auf. Das sind alles funktionierende Schulen, in denen die Kinder schon lernen. Und hier sind die Kindergärten solcher Art. Wladimir Wladimirowitsch, und hier ist ein Krankenhaus – das war das erste Objekt, das ich im April besuchte. Es gab Flüchtlinge. Wissen Sie, was sie (die ukrainischen Soldaten; A.d.A.) machten? Sie verminten sogar die Leichen, damit sie nicht weggeräumt wurden. Ich sah es mit eigenen Augen: In einem Zimmer wohnten die Flüchtlinge, in einem anderen wurden Operationen durchgeführt und im dritten gab es Kranke. Sogar die ganze medizinische Ausstattung und medizinische Geräte – alles wurde vermint!“

Putin: „Das sind Nazis. Normale Menschen machen so etwas nicht!“

Chusnullin: „Im Krankenhaus! Stellen Sie sich vor? Und jetzt ist dieser Teil schon fertig gebaut und wir ergänzen die Ausstattung. Das ist bei ihnen eines der grössten Krankenhäuser mit 550 Betten. Und hier bauten wir ein neues Krankenhaus mit 60 Betten für Infektionskranke. Insgesamt gibt es hier die Ausstattung und die Operationssäle.“

Putin: „Gibt es hier Operationsblöcke?“

Chusnullin: „Ja. Da gibt es eine Ausstattung extra für Operationsblöcke. Erinnern Sie sich daran, dass wir am Anfang einen Mann empfingen und dann schnell ein Krankenhaus bauten? Hier bauen wir solche Krankenhäuser. Bis zum Ende des Jahres möchten wir noch mit dem Projekt eines Krankenhauses für 30.000 Quadratmeter beginnen. Es wird dann hier 60 Betten, Erste Hilfe und alle Labore, die modernsten in der Stadt, geben.“

Putin: „Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass alles normal gemacht wird?“

Chusnullin: „Dann beauftrugen Sie mir das Jaltaer Projekt.“

Putin: „Ja, ja.“

Chusnullin: „Wir verbinden das zusammen.“

Putin: „Ja, ausgezeichnet!“

Chusnullin: „Und hier ist auch Ihr Auftrag. Erinnern Sie sich: Vor vier Monaten wandten sich die Frauen aus Donezk an Sie, als bei ihnen ein Geschoss ins Entbindungshaus geriet? Da trafen Sie die Entscheidung, ein Perinatalzentrum zu errichten. Vor vier Monaten, im Dezember, gab es den Beschluss.“

Putin: „Ist das in Donezk?“

Chusnullin: „Ja, in Donezk. Und es ist jetzt schon in solchem Zustand!“

Chusnullin: Übrigens, hier ist bei uns Wolnowacha (ein Verkehrsknotenpunkt, der je 60 km von Donezk und dem Asowschem Meer entfernt liegt, während der Kriegshandlungen ebenfalls stark zerstört wurde und seit dem 11. März 2022 nicht mehr unter ukrainischer Kontrolle steht, sondern der DVR angehört; A.d.A.), es ist praktisch ganz wieder aufgebaut, inklusive Krankenhaus (Im vorliegenden Video kann man sehen, wie dieses Krankenhaus infolge vieler Beschüsse und eines Volltreffer von Seiten der Ukraine aussah und wie es heute nach der Renovierung von Bauarbeitern aus Jamal aussieht; A.d.A.). Hier ist das Dramentheater in Mariupol. Es war so und heute ist es schon wieder aufgebaut. Wladimir Wladimirowitsch, ich war dort heute: Am 15. April sind sie bereit, das erste Theaterstück uraufzuführen!“

Putin: „Ist es weit von hier?“

Chusnullin: „Nein.“

Putin: „Dann fahren wir!“

Putin: „Ist das die Philharmonie oder das Dramentheater?“

Chusnullin: „Das sind sowohl die Philharmonie als auch das Dramentheater. Die Philharmonie ist schon fertig gebaut und das Dramentheater wird schon bis zum Ende 2024 von Bauarbeitern aus Sankt Petersburg fertig sein. Aber die Theatergruppe interessierte sich, weil sie zu arbeiten anfangen möchten. Da wurde eine Grünanlage vor dem Dramentheater von Sankt Petersburg gemacht. Und, Wladimir Wladimirowitsch, Sie sprachen über die Studenten. Das ist die Priasower Universität. Bis zum 1. September wird eines ihrer Gebäude für 3.000 Studenten mit einer Gesamtfläche von 82.000 Quadratmeter wieder aufgebaut.“

Putin: „Ich hoffe, sie werden bald studieren?“

Chusnullin: „Ja!“

„Hier arbeiten 1.500 Bauarbeiter. Übrigens, daneben ist ein so schönes historisches Gebäude! Das ganze Viertel hat eine Viereck-Form (Karee-Form). Wir fangen mit den Arbeiten an. Und die zweite Frage: Sie beauftragten mich, noch die Mariupoler Staatliche Universität anzusehen. Ich fuhr dorthin. Da sind auch schon die Arbeiten in Gang für etwa 1.500 Studenten und eine Gesamtfläche von 16.000 Quadratmetern.“ Inzwischen gehen die Bau-und Reparaturarbeiten in der Stadt rund um die Uhr weiter, hier sind die aktuellsten Videos. Und noch eine gute Nachricht: Seit dem 06. März 2023 gibt es eine direkte Busverbindung zwischen Donezk und Mariupol.