Was haben US-Biolaboratorien in der Ukraine zu suchen?
(Red.) Der Krieg in der Ukraine hat unsere europäische Sicht auf die Welt in hohem Maße beeinflusst. Was vor kurzem für viele noch nahezu undenkbar war, hat sich für die einen nun doch als real erwiesen. Bei anderen wiederum hat die Wucht der Ereignisse ganze Gedankenwelten einstürzen lassen, die über Jahrzehnte gewachsen und in ihrer Ausrichtung stabil und unerschütterlich schienen. Zu den in den westlichen Medien verdrängten Themen gehören die von den USA betriebenen Bio- und Chemie-Laboratorien im Ausland. (cm)
Schon wenige Tage nach dem Beginn der Kampfhandlungen in der Ukraine kamen erste Informationen an die Öffentlichkeit über die von den USA in der Ukraine betriebenen Bio- und Chemie-Labore. Russland hat dazu inzwischen wiederholt gefundene Dokumente veröffentlicht.
Das sich dabei abzeichnende Bild über den Zweck derartiger Forschungen lässt einen nicht nur erschrecken. Die Vorstellungen über das, was in diesen Laboren erschaffen werden soll und wohl teilweise auch schon wurde, sollte bei allen Menschen sämtliche Alarmglocken läuten lassen.
Denn Forschungen zur Schaffung von z.B. Krankheitskeimen, die nur bestimmte Ethnien befallen, also z.B. Ostslawen, Chinesen, Kaukasier usw., wirft nicht nur Fragen über die Sinnhaftigkeit derartiger Forschungen auf. Zu Ende gedacht eröffnet eine solche Forschung Dimensionen einer militärischen Kriegsführung, wie sie bislang nur in Science-Fiction Romanen oder Filmen vorkam und da auch nur in den Händen der Bösen. Das sich hinter derartigen Strategien abzeichnende Denken ist in der Tat in seiner Dimension im wahrsten Sinne des Wortes unfassbar. Es sind die USA, die diese Forschungen massiv vorantreiben. Nicht nur in der Ukraine. Dank der bulgarischen Journalistin Dilyana Gaytandzhieva wissen wir auch von derartigen Laboren in Georgien. Der Film, den sie darüber drehte, ist sehenswert und hier zu finden.
Eine Befragung im US-Kongress
Viele waren erstaunt, als Russland mit sehr großem Nachdruck diese Informationen publik machte. Im Westen fanden diese Nachrichten kaum Widerhall. Dann wurde Victoria „Fuck-the-EU“ Nuland vor dem US-Kongress gezwungen, unter Eid auszusagen.
Senator Mark Rubio fragte: „Hat die Ukraine chemische und biologische Waffen?“ Nuland darauf: „Die Ukraine verfügt über biologische Forschungseinrichtungen, von denen wir befürchten, dass die russischen Streitkräfte versuchen könnten, die Kontrolle darüber zu erlangen. Daher arbeiten wir mit den Ukrainern daran, wie sie verhindern können, dass diese Forschungsmaterialien in die Hände der russischen Streitkräfte fallen, sollten diese sich nähern.“ (Zur Quelle hier.)
Die Nachricht als solche überraschte nicht. Schließlich ist es schwer, Originaldokumente in den Händen russischer Ermittlungsbehörden als nichtexistent hinzustellen. Überraschend war eher die Art und Weise des Auftritts von Nuland. Das folgende Video zeigt ihre Aussage noch einmal separat!
Es wäre sehr interessant zu erfahren, wie Psychologen die Körpersprache der sonst so selbstsicher und oft aggressiv auftretenden Nuland beschreiben würden. Aber das ist ein anderes Thema.
Interessant ist ebenfalls, wie der republikanische Senator Rubio auf Nulands Aussage reagierte:
„Ich bin sicher, Sie wissen, dass die russische Propaganda alle möglichen Informationen darüber verbreitet, wie sie ein Komplott der Ukrainer aufgedeckt hat, biologische Waffen in dem Land mit der Koordination der NATO freizusetzen. Wenn es in der Ukraine zu einem Zwischenfall oder einem Angriff mit biologischen oder chemischen Waffen kommt, gibt es da für Sie keinen Zweifel daran, dass zu 100 Prozent Russen dahinterstecken werden?“, fuhr Rubio fort.
Darauf Nuland: „Daran habe ich keinen Zweifel, Senator, und es ist eine klassische russische Technik, dem anderen die Schuld für das zu geben, was man selbst vorhat“. Er baute ihr also eine typisch amerikanische Brücke: Russland ist an allem schuld, können Sie das bestätigen, Frau Nuland?
Senator Rubio fragte nicht nach, wie es überhaupt möglich war, dass in der Ukraine derartige Forschungen unter Kontrolle der USA möglich waren und offenbar immer noch sind. Denn das hätte heikel werden können. Sowohl die USA als auch die Ukraine haben die Chemiewaffenkonvention (CWÜ) der UNO unterzeichnet und ratifiziert.
Internationale Verträge zur Chemie- und Biowaffenforschung
Was bedeutet das? Dazu schreibt das deutsche Auswärtige Amt: „Das Chemiewaffenübereinkommen verbietet Entwicklung, Herstellung, Besitz, Weitergabe und Einsatz chemischer Waffen. Die Vertragsstaaten sind verpflichtet, alle chemischen Waffen (CW) und die Einrichtungen zu deren Herstellung der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OVCW) zu melden und unter internationaler Aufsicht zu vernichten.“
Allerdings unterschlägt das Auswärtige Amt eine kleine aber sehr bedeutende Information: Die Vernichtung hatte laut Chemiewaffenübereinkommen bereits bis zum Jahre 2012 zu erfolgen. Wie konnten dann russische Truppen die oben erwähnten Forschungsunterlagen und Forschungsmaterialien im Jahre 2022 und 2023 in der Ukraine finden?
Die rechtliche Lage bezüglich Bio-Waffen unterscheidet sich unwesentlich zum eben Ausgeführten. Die Biowaffenkonvention wurde bereits am 16. Dezember 1971 angenommen. Auch diesen völkerrechtlich bindenden Vertrag haben sowohl die USA als auch die Ukraine unterschrieben und ratifiziert. Er verpflichtet die Vertragsstaaten laut Wikipedia: „…unter keinen Umständen Waffen auf der Basis von Mikroorganismen sowie anderen biologischen Substanzen oder Toxinen zu entwickeln, herzustellen, zu lagern oder anderweitig anzuschaffen. Gleiches gilt für Waffen und Waffensysteme, deren Zweck der Einsatz solcher Stoffe im Rahmen eines bewaffneten Konfliktes ist. Darüber hinaus sind die Vertragsstaaten auch verpflichtet, alle in ihrem Besitz befindlichen Bestände zu zerstören oder einer friedlichen Nutzung zuzuführen, und solche Waffen nicht an andere Staaten weiterzugeben.“
Mit diesem Wissen ist es nicht möglich, den Biolaboratorien der USA in der Ukraine irgendeine Legitimität zuzusprechen. Nun wird auch klar, warum Nuland auf die direkte Frage nach „chemischen und biologischen Waffen“ ausschließlich mit „Forschungsmaterial“ antwortete. Den Ball nimmt Rubio dann auch dankend in seiner Antwort auf.
Nulands Befragung fand statt, der Videomitschnitt ist für jeden Interessierten ohne Mühe auffindbar. Es ist also keine Frage, ob – vertraglich verboten! – geforscht wurde, es ist „nur“ eine Frage, woran. Russland hat versprochen, dazu zu gegebener Zeit umfassend Auskunft zu geben. Es ist davon auszugehen, dass das auch geschehen wird.
(Red.) Dieser Beitrag erschien zuerst auf der Plattform «Stimme aus Russland», die vom in Moskau lebenden Schweizer Peter Hänseler herausgegeben wird.
(Red.) Dass die USA Biowaffen einzusetzen bereit sind, ist nicht neu. Siehe «So versuchte Chefvergifter Sidney Gottlieb, Menschen zu steuern».