So kontrolliert das „Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz“ auch Globalbridge: Skandal oder nur Lachnummer?
Bei seinen Recherchen zum Thema Einfluss von russischer Propaganda auf westliche Medien maßt sich das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz an, seine Nase auch in ausländische Medien zu stecken – auch in Schweizer Medien! Zu den untersuchten Schweizer Medien gehört nicht etwa nur die «Weltwoche», sondern auch das Polit-Magazin «Zeitgeschehen im Fokus» und – man höre und staune – auch Globalbridge.ch. Dass Globalbridge.ch in einer Liste mit rund 350 Publikationen aufgeführt wird, auf der zum Beispiel auch die «Washingtonpost», «Newsweek» oder «Bloomberg» figurieren, könnte als Ehre verstanden werden. Aber es ist auch ein Skandal: Was berechtigt den Bayerischen Verfassungsschutz, auch Schweizer Publikationen auf vermuteten Einfluss – zum Beispiel mit Cyber-Methoden – aus Russland zu untersuchen?
Selbst etliche deutsche Medien akzeptieren die Überwachung durch den Bayerischen Verfassungsschutz nicht. Die «Berliner Zeitung» zum Beispiel reagierte auf die Publikation der erwähnten Liste mit rechtlichen Schritten und verlangte in aller Form eine Streichung ihres Namens auf der Liste der verdächtigten und untersuchten Medien. Und natürlich reagierten auch die deutschen «NachDenkSeiten», die ebenfalls die „Ehre“ haben, auf der Liste der verdächtigten Publikationen aufgeführt zu sein. Und das Schweizer Polit-Magazin «Zeitgeschehen im Fokus», eine echt lesenswerte unabhängige Publikation, hat ebenfalls vor, juristische Schritte zu unternehmen.
Wie soll Globalbridge.ch reagieren?
Die großen Schweizer Medien der vier marktbeherrschenden Medienkonzerne Ringier, TX Group, NZZ und CH-Medien, die von Globalbridge.ch für ihre politische Einäugigkeit und rassistische Russophobie gelegentlich kritisiert wurden und werden, verzichten offensichtlich bewusst auf Gegenkritik. Sie wissen, dass eine Erwähnung des Namens Globalbridge in ihren Medien beste Werbung für die Plattform Globalbridge.ch wäre. Dass nun ausgerechnet eine deutsche Behörde sich anmasst, Globalbridge in ihre Recherchen einzubeziehen, ist deshalb tatsächlich überraschend – und „befremdlich“, wie sich Jens Berger von den NachDenkSeiten zu ihrem Fall ausdrückte.
Die Lust von Globalbridge, sich juristisch zu wehren und also Geld in einen fachkundigen Anwalt zu investieren, ist ausgesprochen begrenzt. Denn gefunden haben die Schnüffler aus Bayern ohnehin nichts. Globalbridge.ch erhält von keiner russischen Seite Unterstützung und wird von russischer Seite nicht für Propaganda missbraucht. Die anfallenden Kosten der Plattform – vor allem also die Honorare für ihre Autoren – zahlt Herausgeber Christian Müller großenteils aus seinem Ersparten. Mittlerweile sind aber auch die Spenden aus dem Kreis der Leserinnen und Leser substanziell – wofür Globalbridge-Herausgeber Christian Müller sehr, sehr dankbar ist! Im Einzelfall kam es aber bisher zu keiner Spende von über 1000 Schweizer Franken oder Euros. Ja sogar das Gegenteil von Geld aus Russland ist der Fall: Globalbridge muss ja auch seinem (italienischen) Autor Stefano di Lorenzo, der für seine Berichterstattung zurzeit in Russland lebt, Honorar bezahlen, was extrem schwierig ist, weil Banküberweisungen aus der EU und aus der Schweiz nach Russland unmöglich sind. Es muss also immer jemand gefunden werden, der, zum Beispiel aus einem Land im Kaukasus, eine Überweisung nach Russland machen kann, und dem, von der Schweiz aus, ein adäquater Betrag zugestellt werden kann. Keine einfache Sache: zeitaufwendig und mit hohen Spesen für die nötigen Kurswechsel verbunden!
Globalbridge.ch publiziert auch keine Werbung für irgendwelche käufliche Produkte und betreibt keine eigene Werbung für sich selbst auf Facebook oder X. Da kann also lange geschnüffelt werden: Globalbridge.ch ist total unabhängig, auch wirtschaftlich – wenn auch nicht auf viele Jahre hinaus. Die Plattform wird zunehmend abhängig sein von den Spenden aus der Leserschaft – und natürlich auch von der Schaffenskraft seines Herausgebers Christian Müller, der mit seinen 80 Lebensjahren auch nicht mehr 14 Stunden am Tag arbeiten kann, wie er es in früheren Zeiten, als Journalist oder Medien-Manager, durchaus gewohnt war.
Russland hat in keiner Form Einfluss auf Globalbridge.ch genommen und hat nie versucht, diese Plattform für die digitale Erzählung eines Russland-positiven Narrativs zu missbrauchen.
Hier geht es zur offiziellen Publikation des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz (Achtung, es sind 45 Seiten! Die Tabelle, auf der Globalbridge aufgeführt wird, findet sich ab Seite 39 des Dokumentes). Und hier geht es zu diversen Reaktionen betroffener Medien: NachDenkSeiten, Berliner Zeitung (mit Bezahlschranke), und weitere. Und hier zu einem Bericht auf RT, wo von der ebenfalls betroffenen «Weltwoche» die Rede ist. Und hier zu einem Bericht darüber in der NZZ. Sehr informativ! Ein Zitat aus der NZZ: «Die BSW-Abgeordnete Dagdelen sieht das anders. Laut ihr geht es dem bayrischen Verfassungsschutz darum, ‹jeden, der sich für einen Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine und für Friedensverhandlungen einsetzt, einer Zusammenarbeit mit Russland zu verdächtigen›. Sie meint: ‹Wer die Grundrechte verteidigen will, muss leider inzwischen die Verfassung vor dem Verfassungsschutz schützen.› »
Und nochmals ausdrücklich ganz herzlichen Dank für das große Interesse, das der Plattform Globalbridge.ch aus der Schweiz und zunehmend auch aus Deutschland entgegengebracht wird – und insbesondere auch sehr herzlichen Dank für die mittlerweile vielen großen und kleinen Spenden! (Siehe auf der Website rechts oben: Globalbridge unterstützen!)
PS: Es lohnt sich, die eine oder andere Plattform der 350 auf der Liste der verdächtigten Plattformen aufgeführten Plattformen tatsächlich im eigenen PC oder Handy einzugeben und anzuklicken. Auch ich, Christian Müller, habe da einige mir bisher unbekannte Plattformen entdeckt und geöffnet. Nicht wenige scheinen mir durchaus lesenswert!
Ein interessantes Beispiel, wo schon die US-Justiz zugeschlagen hat:
http://www.grenzezank.com