«Stop - KI-gestützte Gesinnungskontrolle» – «Willkommen an der ETH Zürich - Kein Protest, nur Wissenschaft»

Gaza-Proteste: ETH Zürich ruft die Polizei

Die Pro-Palästina-Demonstrationen in den USA haben jetzt auch Proteste an den Schweizer Hochschulen ausgelöst. In Genf und Lausanne kam es in den letzten sieben Tagen zu lebhaften Demonstrationen mit bis zu 1’000 Studierenden. Sie verlangten von der Unileitung, sich für eine sofortige Waffenruhe in Gaza einzusetzen und sämtliche Beziehungen zu israelischen Hochschulen abzubrechen.

Auch an der ETH Zürich gab es am vergangenen Dienstag (7.5.) kurz vor Mittag eine Kundgebung. Über 100 Personen besetzten die Eingangshalle des Hauptgebäudes an der Rämistrasse. Sie sassen am Boden und skandierten „Israel bombardiert, die ETH finanziert!“ Gefordert wurde der „akademische Boykott Israels“, das heißt ein Ende der Zusammenarbeit mit allen israelischen Institutionen, die am Gaza-Krieg beteiligt sind.

Während in der Romandie die Rektorate jeweils zu vermitteln suchten, zeigte die ETH keine Geduld. Die Schulleitung billigte die an sich friedliche Aktion nicht und rief kurzerhand die Polizei. Die Demonstrierenden hatten die Wahl, abzuziehen oder wegen Hausfriedensbruch angeklagt zu werden. 28 Protestierende wurden schliesslich von den Ordnungskräften aus den akademischen Hallen getragen und verzeigt.

Die ETH Zürich sieht sich als Ort, wo unterschiedliche Meinungen und Perspektiven offen geäussert werden dürfen und sollen. Unbewilligte Aktionen wie die Sitzblockade würden aber nicht akzeptiert. So die offizielle Lesart auf der ETH-News-Seite.

Die technisch-naturwissenschaftliche Universität mit ihren 25’000 Studierenden und 560 Professoren und Professorinnen zählt zur Weltspitze (im THE-Ranking 2024 auf Platz 11 von 1’904 bewerteten Unis). Die angesehene Hochschule forscht und lehrt auf mehreren gesellschaftlich kontroversen Gebieten wie Energie, Gentechnik und Künstliche Intelligenz.

Laut unbestätigten, satirischen Quellen soll der von der Polizei barsch aufgelöste Pro-Palästina-Protest sichtbare Konsequenzen haben. Der Zugang zum ETH-Hauptgebäude werde ab sofort streng kontrolliert, melden lokale Beobachter. Zum Einsatz komme die modernste ETH-eigene und KI-gestützte Technologie, welche die Gesinnung und politische Ausrichtung der eintretenden Personen präzise erfassen könne (siehe Karikatur oben). Vermutlich werden damit Forschung und Lehre auf höchstem Niveau weniger gestört und können noch besser gedeihen.