Moderne Raketen bringen den Krieg an den Rand des Weltalls. (Symbolbild)

«European Sky Shield»: trügerische Lockrufe aus Berlin und Brüssel

Am Treffen der Verteidigungsminister im DACH-Format (Deutschland, Österreich, Schweiz) von morgen Freitag und Samstag wollen sich die Gastgeberin Viola Amherd, die österreichische Bundesministerin für Landesverteidigung, Klaudia Tanner, und der deutsche Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius nicht nur über die sicherheitspolitische Lage in Europa und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine austauschen, sondern auch die Zusammenarbeit in der «European Sky Shield»-Initiative für eine gemeinsame Luftverteidigung vereinbaren. Von konservativen Kreisen kam schon Kritik (1).

Im Krieg in der Ukraine hat Russland gezeigt, dass es auf den Gebieten der nichtnuklearen strategischen Waffen und der Fähigkeit zu Zugangsverhinderungs- und Gebietsverweigerung (A2/D2) heute wahrscheinlich weltweit führend ist. Die zahlreichen Einsätze, die Russland mit den dazugehörenden Systemen in den letzten Monaten durchführte, zementieren diese Stellung noch, denn sie verschafften den russischen Streitkräften einen Erfahrungsvorsprung, den auch die gelegentlichen Einsätze westlicher Waffen wie beispielsweise der britischen „Storm Shadow“ kaum so rasch wettmachen können (2). Nun will sich die Schweiz an der European Sky Shield Initiative (ESSI) beteiligen (3). Diese wurde auf Anregung von Bundeskanzler Olaf Scholz Ende August 2022 ins Leben gerufen. Im Rahmen des Projekts sollen Lücken und Schwächen bei der Bekämpfung von ballistischen Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern beseitigt werden. Es zielt auf den Aufbau eines besseren europäischen Luftverteidigungssystems durch engere Zusammenarbeit bei Frühwarnung, sowie Beschaffung und Einsatz von bodengestützten Luftabwehrsystemen ab.

Raketen aus dem Iran?

Mit der Fokussierung auf eine potenzielle Bedrohung durch ballistische Raketen, Marschflugkörper, Drohnen und Hyperschallwaffen vollzieht das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) einen Kurswechsel in Bezug auf die Bedrohungsanalyse. Die Arbeitsgruppe „bodengestützte Luftverteidigung der nächsten Generation“ (BODLUV NG) ließ sich im Jahr 2008 über die Bedrohung der Schweiz durch das iranische Raketenprogramm orientieren (4). Die Mitarbeiter des Strategischen Nachrichtendiensts der Schweiz SND prognostizierten damals, der Iran werde eher an der Verbesserung der Treffergenauigkeit seiner ballistischen Raketen arbeiten, als an der Steigerung ihrer Reichweite, und seine Hauptziele lägen in der Region Nahost und nicht in Mitteleuropa (5). Diese Voraussage erwies sich in den vergangenen 15 Jahren im Wesentlichen als richtig. In der Arbeitsgruppe BODLUV NG kam damals die Frage auf, ob das Raketenabwehrsystem der NATO mit wichtigen Systemkomponenten in Rumänien und Polen wirklich primär gegen den Iran gerichtet sei oder vielleicht doch eher gegen Russland. Nichtsdestotrotz ist festzuhalten, dass der Iran zweifelsfrei in der Lage ist, die Reichweite seiner ballistischen Raketen und seiner Marschflugkörper so weit zu steigern, dass sie auch die Schweiz erreichen können. Aber insgesamt ist eine Bedrohung aus dem Iran wohl auch heute noch als eher theoretisch zu betrachten. 

Russland als Popanz?

Die Schweiz befindet sich heute in einer anderen Situation als die westeuropäischen NATO-Verbündeten. Zwar hat sich die Schweiz den politischen und wirtschaftlichen Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland angeschlossen, weil die schweizerische Landesregierung der Auffassung ist, dass die sogenannte „Militärische Sonderoperation“ Russlands in der Ukraine gegen Völkerrecht verstoße. Aber die Schweiz prangerte in den Jahren 2015 bis 2020 in der OSZE konsequent die Verletzungen des Minsker Waffenstillstands an – auch diejenigen, die un-provoziert durch die ukrainischen Regierungstruppen begangen wurden, die ihrerseits einen Verstoß gegen die Resolution 2202 des UN-Sicherheitsrats darstellten, dessen Kern das Minsker Maßnahmenpaket vom 12. Februar 2015 darstellt (6). Die westlichen Delegationen pflegten in den Sitzungen des Ständigen Rats der OSZE gegenüber ukrainischen Völkerrechtsverletzungen jeweils beide Augen zuzudrücken (7). In diesen Jahren unternahm die Schweiz auch ernsthafte Anstrengungen, den Konflikt in und um die Ukraine auf friedliche Art zu bereinigen. Im Gegensatz dazu kamen diesbezüglich an der Ernsthaftigkeit des Westens in der Vergangenheit nicht nur wegen des berühmt gewordenen Interviews der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel und des französischen Staatspräsidenten François Hollande Zweifel auf (8). Die russische Kritik an der Schweiz wegen ihrer Beteiligung an den Sanktionen der EU ist ihrerseits nicht gänzlich unberechtigt, zumal unilaterale Sanktionen eines Staates oder einer Staatengruppe gegen andere grundsätzlich umstritten sind. Aber das hat nicht dazu geführt, dass Russland die Schweiz militärisch bedroht hätte und es ist schwer einzusehen, weshalb Russland ausgerechnet die Schweiz ins Visier nehmen sollte. Mit seinen Gegensanktionen, die auch die Schweiz betreffen, hat Russland angemessen reagiert und es hat keinen Grund, einen Konflikt mit der Schweiz weiter zu eskalieren.

Neutralitätspolitische Bedenken gegen eine Beteiligung der Schweiz am European Sky Shield stützen sich auf den unvermeidlichen Informationsaustausch zwischen westeuropäischen und damit Kommandostellen der NATO mit jenen der Schweiz. Ob es Russland zum Nachteil gereicht, wenn die Schweiz ihren westeuropäischen Nachbarn Informationen über die Luftlage in bzw. über der Schweiz zukommen lässt, ist zweifelhaft. Allerdings muss man sich in Bundesbern überlegen, wie man reagieren soll, wenn Russland in anderen Bereichen einen verstärkten Informationsaustausch mit der Schweiz fordert. Neutralität verlangt eben auch Gleichbehandlung aller Akteure. Eine weitere Überlegung muss sein, ob der Informationsaustausch mit den westeuropäischen Partnern weitergehen kann, wenn sich die NATO und Russland in einem offenen Konflikt befinden sollten. 

Der Schild zum Speer

Einer heutigen Raketenabwehr wohnt dieselbe Problematik inne, wie den Projekten der Raketenabwehr in den Fünfzigerjahren und später dem „Star Wars„-Projekt von US-Präsident Ronald Reagan in den Achtzigerjahren. Die entsprechenden Bedenken führten am 26. Mai 1972 zum Vertrag über die Beschränkung von Raketenabwehrsystemen, dem sogenannten Anti-Ballistic Missile Treaty (ABM). Von einem gänzlichen Verbot kann in diesem Zusammenhang nicht gesprochen werden, da das Abkommen es den Vertragsparteien erlaubte, ihre bisher installierten Raketenabwehrsysteme in Betrieb zu lassen (9). Russland hat sein Raketenabwehrsystem um Moskau herum seither weiterhin betrieben und regelmäßig modernisiert (10). Nach dem Schock der Anschläge in den USA am 11. September 2001 kündigten die USA das ABM-Abkommen auf, mit der Begründung, dass angesichts der Bedrohung durch ballistische Raketen in den Händen von Terrororganisationen die Stationierung eines Raketenabwehrsystems unverzichtbar geworden sei (11). Die russische Regierung zeigte damals Verständnis dafür (12).

Die Verfechter von Raketenabwehrsystemen waren sich jederzeit dessen bewusst, dass kein auch noch so ausgeklügeltes System in der Lage sein werde, restlos alle Trägersysteme und Gefechtsköpfe abzuschießen und dass ein paar davon immer durchkommen würden. Die schwerwiegendsten Bedenken kamen hingegen aus einer anderen Richtung: Zum einen befürchtete man in Ost und West, dass die Installation eines derartigen Systems die Supermächte dazu verleiten könnte, noch mehr Trägersysteme und Atomsprengköpfe in Dienst zu stellen, um beim Gegner trotzdem noch denjenigen Schaden anzurichten, den sie für eine glaubhafte Abschreckung als notwendig erachteten. Der aktuelle Krieg in der Ukraine vermag solche Bedenken ein Stück weit zu entkräften, denn in den letzten Monaten war zu beobachten, dass die russische Taktik der Überforderung der gegnerischen Raketenabwehr durch salvenartigen Einsatz von Raketen durchaus funktionierte. Kostengünstige Drohnen, deren Verlust keinen großen Schaden darstellt, klären hierbei Lücken oder Schwächen in der gegnerischen Luftabwehr auf. Allenfalls dienen auch Raketen oder Lenkwaffen älterer Bauart als Köder, auf welche die ukrainische Raketenabwehr reagieren musste, und schossen neueren Waffensystemen quasi den Weg frei. Wie schon im Kalten Krieg mag auch heute die Befürchtung aufkommen, ein Angreifer beabsichtige mit einem überraschenden Erstschlag die Anzahl strategischer Waffen beim Gegner – nuklearer wie konventioneller – so weit zu reduzieren, dass das eigene Raketenabwehrsystem mit den verbliebenen Waffen fertigwerden könne. In diesem Fall würde ein Raketenabwehrsystem gewissermaßen als Schild dienen, in dessen Schutz eine Seite ihren Erstschlag durchführt. Das wäre dann das pure Gegenteil dessen, was man von einem Verteidigungssystem üblicherweise erwartet. 

Gerade auch die beabsichtigte Beschaffung von Luftabwehrsystemen „Arrow-3“ aus Israel kann in absehbarer Zukunft zusätzliche Bedenken wegen der weiteren Militarisierung des Weltraums wecken, denn diese Systeme sind bis in Höhen von über 100 km wirksam, wo gemeinhin der Übergang zwischen Erdatmosphäre und Weltraum gesehen wird (13). 

Strategie der Konfrontation

Es kann kaum als Überraschung gelten, dass die nationale Sicherheitsstrategie Deutschlands die Abschreckung zum neuen Paradigma zur Gewährleistung der Sicherheit gegen den Hauptgegner Russland erklärte. Eher überraschend war, dass das Papier der Bundesregierung den European Sky Shield, als deren Hauptinitiant Deutschland auftritt, mit keinem Wort erwähnte. Eine reine Abschreckungsstrategie gegen Russland und eine auf Ausschluss ausgerichtete Sicherheitspolitik könnte auf absehbare Frist noch öfters Krisen verursachen, welche die Gefahr eines Atomkriegs heraufbeschwören. Aber auf jeden Fall wird sie die Regionen an der Ostgrenze der NATO zu Gebieten machen, die den „Zonenrandgebieten“ an der deutsch-deutschen Grenze im Kalten Krieg gleichen. Eine solche Strategie wird wohl nach wenigen Jahren revidiert werden müssen (14). Gerade im Hinblick auf die grundsätzlichen Bedenken gegenüber Raketenabwehrsystemen darf die European Sky Shield-Initiative nicht ohne ein entsprechendes Verhandlungsangebot gegenüber Russland weiterverfolgt werden, das schon längst auf die zunehmende Verbreitung der Technologie für Abstandswaffen großer Reichweite reagierte und effektive Luftabwehrsysteme in Dienst gestellt hat. Ein Verzicht auf derartige Systeme ist wohl für beide Seiten heute keine Option mehr. Umso wichtiger wäre der Verzicht auf Waffensysteme, die als geeignete Mittel für einen Erstschlag auf die nuklearen und nichtnuklearen strategischen Waffen der Gegenseite betrachtet werden können. Russland mag in den kürzlich in Westeuropa stationierten Atombomben des Typs B-61-12 in Kombination mit den Tarnkappen-Bombern F-35 „Lightning II“ derartige Systeme erblicken, Westeuropa auf der anderen Seite in den ballistischen Raketen und Marschflugkörpern der „Iskander“-Familie und den luftgestützten Hyperschallraketen „Kinzhal“. Und in London sollte man sich darüber klar sein, dass Russland im Lichte der britischen Beteiligung am European Sky Shield Forderungen in Bezug auf die britischen Kernwaffen stellen könnte, sowie auf die Stationierung US-amerikanischer Kernwaffen im Vereinigten Königreich. 

Revision der Bedrohungsperzeption in der Schweiz

Im Gegensatz zur NATO muss sich die Schweiz nicht einer Strategie der Abschreckung verschreiben. Ihr mangelt es nur schon an strategischen Waffen, welche dem Zweck der Vergeltung, die dem Begriff der Abschreckung innewohnt, dienen. 

Mit der geplanten Beteiligung an der European Sky Shield-Initiative geht eine grundlegende Revision der Bedrohungsperzeption durch das VBS einher. Noch vor kurzem hatte der Bericht der Expertengruppe „Neues Kampfflugzeug“ zur Bedrohung durch ballistische Raketen erklärt: 

„… die Schweiz liegt zudem heute und in absehbarer Zukunft nicht in der Reichweite derartiger ballistischer Lenkwaffen. Aufgrund der hohen logistischen und operationellen Anforderungen ist derzeit nicht absehbar, dass auch nichtstaatliche Akteure solche Waffen benutzen“ (15).

Diese Beurteilung ist heute wohl nicht mehr zu halten und die Schweiz sollte sich darauf einstellen, dass eine entsprechende Bedrohung weniger aus Russland, sondern eher von anderer Seite eintreten könnte. Traditionell fällt es schweizerischen Politikern und Militärs schwer, die Landesverteidigung der Schweiz in einem europäischen Rahmen zu sehen. Eine verantwortungsvolle Landesverteidigung der Schweiz stellt aber sicher, dass ihr Territorium und ihr Luftraum nicht zum Zweck des Kriegs gegen ihre Nachbarn genutzt wird. In diesem Sinne ist die Schweiz verpflichtet zu verhindern, dass Schweizer Luftraum zu einem Freiraum wird, in welchem Abstandswaffen aller Art nicht bekämpft werden können. Die Ballungsräume von Mailand und Lyon liegen zu nahe an der gemeinsamen Grenze, als dass Italien und Frankreich ein solches Loch zulassen könnten. So weit muss die Zusammenarbeit der Schweiz mit ihren Nachbarn gehen. 

Heutzutage ist die Technologie von ballistischen Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen weit verbreitet (16). Im vergangenen Jahrzehnt ist neben dem Nahen Osten auch Nordafrika zu einer tendenziell instabilen Weltregion geworden. Internationale Gewässer, aus welchen Abstandswaffen in die Schweiz geschossen werden können, liegen in einer Distanz, welche durch heutige Abstandswaffen durchaus zu überwinden ist. Eine Zusammenarbeit der Schweiz mit ihren Nachbarn macht also durchaus Sinn. Umgekehrt muss die Schweiz im schlimmsten Fall damit rechnen, dass ihre Nachbarn nicht in der Lage sind, gegen die Schweiz fliegende Waffen aufzuhalten. Hier liegen dann auch die Grenzen der Zusammenarbeit, welche die Schweiz mit NATO-Ländern pflegen sollte. 

Lockrufe aus Berlin und Brüssel

Die schweizerische Verteidigungsministerin Viola Amherd wird in der schweizerischen Beteiligung am European Sky Shield sicherlich auch einen Hebel erblicken, um den Druck der Europäer auf die Schweiz wegen abgelehnter Waffenlieferungen an die Ukraine etwas zu mindern. Dieser Druck wäre bestimmt nicht so hoch, hätte sie sich für ein europäisches Kampfflugzeug anstatt der US-amerikanischen F-35 entschieden. Angesichts der doch eher theoretischen Bedrohung der Schweiz durch fremde Luftstreitkräfte und der greifbareren Gefahr, die von der Verbreitung von ballistischen Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen ausgeht, sollte Amherd eher Flugzeuge zum „Bargain Chip“ machen, als Raketenabwehr. Im Lichte der fundamentalen Änderung der Bedrohungsperzeption kann sie ihre Glaubwürdigkeit nur wahren, wenn sie den Entscheid über den Kauf von Kampfflugzeugen zur Diskussion stellt. Wenn der Schock des Ukraine-Kriegs in der Schweiz ein Umdenken und eine Änderung der Beschaffungsstrategie vom Prinzip „Toys for Boys“ in Richtung realistischer Szenarien bewirken würde, dann wäre er ein durchaus heilsamer. Und in anderen Bereichen kann die Schweiz ihre Kooperation mit Europa durchaus reduzieren: Was die Schweizer Armee zur Erfüllung ihres Auftrags benötigt, wird auch außerhalb Westeuropas hergestellt. 

Natürlich ist die Aussicht auf Informationsaustausch und Zugang zu modernster Technologie attraktiv für Österreich und die Schweiz. Jetzt geht es aber darum, nicht naiv den schönen Worten von Schutz und Sicherheit vor Massenvernichtungswaffen auf den Leim zu gehen: Vielmehr müssen die beiden Verteidigungsministerinnen im Interesse der Sicherheit ihrer Länder ihrem deutschen Amtskollegen klarmachen, dass eine Beteiligung am European Sky Shield-Programm nicht als Zustimmung zu einer konfrontativen Strategie gegenüber Russland interpretiert werden darf und dass der Aufbau eines derartigen Systems mit einem Dialog mit Russland über strategische Waffen kombiniert werden muss. Gerade die Schweiz und Österreich wären prädestiniert, hierbei gewisse Hilfeleistungen zu erbringen. 

Zum Autor des obenstehenden Artikels: Ralph Bosshard studierte Allgemeine Geschichte, osteuropäische Geschichte und Militärgeschichte, absolvierte die Militärische Führungsschule der ETH Zürich sowie die Generalstabsausbildung der Schweizer Armee und arbeitete 25 Jahre als Berufsoffizier (Instruktor). Er absolvierte eine Sprachausbildung in Russisch an der Staatlichen Universität Moskau sowie eine Ausbildung an der Militärakademie des Generalstabs der russischen Armee. Mit der Lage in Osteuropa und Zentralasien ist er aus seiner sechsjährigen Tätigkeit bei der OSZE vertraut, in der er als Sonderberater des Ständigen Vertreters der Schweiz und Operationsoffizier in der Hochrangigen Planungsgruppe tätig war. – Ralph Bosshard hat an der Öffentlichen Anhörung im Auswärtigen Ausschuss des deutschen Bundestags als Sachverständiger teilgenommen.  

Anmerkungen

  1. Siehe European Sky Shield – die Initiative im Überblick, auf der Homepage des deutschen Verteidigungsministeriums, 31.10.2022, online unter https://www.bmvg.de/de/aktuelles/european-sky-shield-die-initiative-im-ueberblick-5511066 und „Deutschland startet Initiative für neue Luftverteidigung“, bei Zeit online, 12.10.2022, online unter https://www.zeit.de/news/2022-10/12/deutschland-startet-initiative-fuer-neue-luftverteidigung?utm_referrer=https%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2F. Zur Kritik daran siehe Thomas Oysmüller: Österreich setzt aggressiven Schritt Richtung NATO-Beitritt, bei tkp.at – Der Blog für Science & Politik, 03.07.2023, online unter https://tkp.at/2023/07/03/oesterreich-setzt-aggressiven-schritt-richtung-nato-beitritt/, und ders.: Schweiz und Österreich begraben im Gleichschritt ihre Neutralität, 04.07.2023, online unter https://tkp.at/2023/07/04/schweiz-und-oesterreich-begraben-im-gleichschritt-ihre-neutralitaet/. Gerade in Österreich ist die Beibehaltung der Neutralität ein populäres Anliegen: Siehe Richard Schmitt: Achtung, NATO-Fans: 84 Prozent der Österreicher weiter klar für unsere Neutralität!, bei exxpress, 10.03.2023, online unter https://exxpress.at/achtung-nato-fans-84-prozent-der-oesterreicher-weiter-klar-fuer-unsere-neutralitaet/
  2. Siehe „Großbritannien liefert Storm Shadow-Marschflugkörper an die Ukraine“, bei augengeradeaus.net:, 11.05.2023, online unter https://augengeradeaus.net/2023/05/grossbritannien-liefert-storm-shadowmarschflugkoerper-an-die-ukraine/ und „Macron announced the transfer of long-range SCALP missiles to Ukraine„, bei myc.news, 16.05.2023, online unter https://myc.news/en/politika/makron_anonsiroval_peredachu_ukraine_dalnobojnyh_raket_. Zur Waffe selbst siehe „Storm Shadow„, bei thinkdefence.co.uk., online unter https://www.thinkdefence.co.uk/2022/11/storm-shadow/
  3. Siehe „Schweiz macht bei «Sky Shield» mit: die wichtigsten Antworten“, bei Tagesschau Schweizer Fernsehen SRF, 04.07.2023, online unter https://www.srf.ch/news/international/europaeische-luftverteidigung-schweiz-macht-bei-sky-shield-mit-die-wichtigsten-antworten und „Schweiz will „European Sky Shield“-Initiative beitreten“, bei Deutschlandfunk, 04.07.2023, online unter https://www.deutschlandfunk.de/schweiz-will-european-sky-shield-initiative-beitreten-100.html
  4. Diese Arbeitsgruppe leistete die Vorarbeiten fier das Konzept Air2030, welches als Grundlage für die Beschaffung von Kampfflugzeugen des Typs F-35 „Lightning II“ und für Luftabwehrsysteme des Typs „Patriot“ diente. Der Verfasser gehörte als Vertreter des Führungsstabs der Armee dieser Arbeitsgruppe an. 
  5. Siehe „Missiles of the World, Iran, Missiles of Iran, bei Missile Threat, CSIS Missile Defense Projectt, 10.08.2021, online unter https://missilethreat.csis.org/country/iran/. Vgl. Almut Cieschinger, Mara Küpper: Fateh, Solfaghar, Schahab, das ist Irans Raketenarsenal, bei Spiegel Wissenschaft, 08.01.2020, online unter https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/iran-das-ist-das-militaerische-arsenal-der-iranischen-armee-a-2565c60b-654b-493d-9103-c2b9939577e6. Die „Khorramshahr“ Rakete mit einer Reichweite von 2’000, ev. auch 3’000 km stellt eine Weiterentwicklung der nordkoreanischen BM25 Musudan dar. Siehe „MUSUDAN (BM-25)“, bei Missile Threat, online unter https://archive.ph/20130629215011/http://missilethreat.com/missiles/musudan-bm-25/#selection-363.0-365.3 und „Khorramshahr“, bei missilethreat.csis.org, 31.07.2021, online unter https://missilethreat.csis.org/missile/khorramshahr/. Die Emad, Ghadr (Shahab-3 Varianten) sind verbesserte Versionen der Shahab-3A mit einer Reichweite bis 1’950 km. Siehe „Emad, Ghadr (Shahab-3 Variants)“, bei Missile Threat / CSIS, 31.01.2023, online unter https://missilethreat.csis.org/missile/emad/
  6. Siehe „Resolution 2202 (2015) verabschiedet auf der 7384. Sitzung des Sicherheitsrats am 17. Februar 2015“, auf der Homepage der Vereinten Nationen, online unter https://www.un.org/depts/german/sr/sr_15/sr2202.pdf
  7. Der Verfasser nahm selbst in den Jahren 2015 bis 2020 regelmäßig an den Sitzungen des Ständigen Rats der OSZE teil und beteiligte sich an der Redaktion des Statements der Schweiz zum Konflikt in und um die Ukraine. 
  8. Siehe hierzu auch die Ausführungen des Verfassers in der Öffentlichen Anhörung des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestags am 19. Juni 2023 in Beantwortung der Frage des Abgeordneten Joachim Wundrak auf der Homepage des Deutschen Bundestags: “Auswärtiges, Nationale Sicherheitsstrategie stößt auf geteiltes Echo”, 19.06.2023, online unter https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw25-pa-auswaertiges-sicherheitsstrategie-952500, inkl. Video ab Minuten 1 h 40′ ff. 
  9. Siehe „Raketenabwehrvertrag, engl.: Anti-Ballistic Missile Treaty (ABM)“, bei Atomwaffen A – Z, online unter https://www.atomwaffena-z.info/glossar/begriff/raketenabwehrvertrag. Der Vertragstext findet sich in Deutsch unter https://www.atomwaffena-z.info/fileadmin/user_upload/pdf/ABM_Vertrag.pdf
  10. Siehe „A-135 / ABM-3“, bei Global Security, online unter https://www.globalsecurity.org/wmd/world/russia/abm3.htm, „Early Warning“ bei Russian strategic nuclear forces, 07.08.2021, online unter https://russianforces.org/sprn/ und Николай Сурков  Алексей Рамм: Москва получит новую противоракетную защиту, ПРО российской столицы усилят модернизированными ракетами «Нудоль», bei Известия, 21.02.2018, online unter  https://iz.ru/710845/nikolai-surkov-aleksei-ramm/moskva-poluchit-novuiu-protivoraketnuiu-zashchitu, in russischer Sprache. 
  11. Siehe „ABM Treaty Fact Sheet, Statement by the Press Secretary, Announcement of Withdrawal from the Abm Treaty„, auf der Homepage des Weißen Hauses, online unter https://georgewbush-whitehouse.archives.gov/news/releases/2001/12/20011213-2.html
  12. Siehe „Response to Russian Statement on U.S. ABM Treaty Withdrawal„, auf der Homepage des US State Departments, 13.12.2001, online unter https://2001-2009.state.gov/t/ac/rls/prsrl/2001/6849.htm
  13. Siehe Marco Evers: So soll das Raketenabwehrsystem »Arrow 3« aus Israel Deutschland schützen, bei Spiegel Wissenschaft, 28.03.2022, online unter https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/schutzschild-fuer-deutschland-was-kann-das-abwehrsystem-arrow-3-aus-israel-a-dc103bac-9dc2-44a0-816e-e8ed59de7a70. Siehe Wolfram Schlimme: Die Grenze zwischen Luftraum und Weltraum 2014, online unter https://www.wspatent.de/d/2/2.9/2.9.1/2.9.1.5/
  14. Zur Kritik an der nationalen Sicherheitsstrategie Deutschlands siehe Ralph Bosshard: Nationale Sicherheitsstrategie Deutschlands; mit unsicheren Kantonisten in die Sackgasse, bei Global Bridge, 28.06.2023, online unter https://globalbridge.ch/nationale-sicherheitsstrategie-deutschlands-mit-unsicheren-kantonisten-in-die-sackgasse/ und auf bkoStrat, 02.07.2023, online unter https://bkostrat.ch/2023/07/02/nationale-sicherheitsstrategie-deutschlands-mit-unsicheren-kantonisten-in-die-sackgasse/.  
  15. Siehe „Luftverteidigung der Zukunft, Sicherheit im Luftraum zum Schutz der Schweiz und ihrer Bevölkerung“, Bericht der Expertengruppe Neues Kampfflugzeug, Ziffer 8.3.10, Seite 93/94, online unter https://www.vbs.admin.ch/de/sicherheit/armee/air2030.detail.document.html/vbs-internet/de/documents/verteidigung/sicherheitluftraum/Bericht-Luftverteidigung-der-Zukunft-d.pdf.html#:~:text=Damit%20beim%20Schutz%20des%20Luftraums,f%C3%BCnf%20Jahre%20bis%202030%20erforderlich.  
  16. Eine realistische Darstellung der Bedrohung der Schweiz bietet die Studie „SCHWEIZ AIR2030plus, Analyse zur Schweizer Luftraumverteidigung“, der ACAMAR Analysis and Consulting vom Oktober 2019, welche von der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz in Auftrag gegeben worden war. Sie ist online verfügbar unter https://www.sp-ps.ch/sites/default/files/documents/acamar_air2030plus.pdf. Siehe namentlich die Seiten 14 – 32.