Die Ukraine sucht Fremdenlegionäre – auch aus der Schweiz
Man hat es lesen können, dass aus etlichen europäischen Ländern bereits Tausende von freiwilligen Kämpfern Richtung Ukraine unterwegs oder sogar bereits in der Ukraine eingetroffen sind.
Gesucht werden freiwillige Kämpfer – richtigerweise werden solche Freiwilligen, wenn es zum Beispiel Frankreich betrifft, als Fremdenlegionäre bezeichnet – in 61 Ländern der Welt, alphabetisch von Albanien bis Vietnam: auch in der neutralen Schweiz. Auf einer speziellen Online-Plattform kann eingesehen werden, wo man sich für den freiwilligen Kriegsdienst melden kann, in der Schweiz zum Beispiel in Genf oder auch in Bern.
Und natürlich wird auf dieser Website erklärt, dass wer keine Kampferfahrung hat, eine entsprechende Ausbildung in der Ukraine erhalten kann. Drei Tage Ausbildung? Sogar vier Tage Ausbildung? Wie lange diese Ausbildung dauern wird, diese Information fehlt auf der Website – wohl nicht ganz zufällig.
Eine offizielle Anfrage beim Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA, ob man dort diese Art der Anwerbung von Fremdenlegionären auch in der Schweiz kenne und akzeptiere, wurde nicht beantwortet. Man möge, so wurde man belehrt, beim Oberauditorat des Verteidigungsdepartementes VBS anfragen. Eine Antwort von dieser Stelle steht seit über zwei Tagen allerdings ebenfalls aus.
Frage: Wie werden die Schweizer Fremdenlegionäre, falls sie denn lebend aus der Ukraine in die Schweiz zurückkommen, nach ihrer Rückkehr rechtlich beurteilt? Angenommen, einer dieser Freiwilligen hat in der Ukraine fünf russische Soldaten erschossen: ist es ein Tötungsdelikt? oder gar ein Mord? oder wird umgekehrt aus politischen Gründen für solche Fremdenlegionäre in der Ukraine eine pauschale Polit-Amnestie erteilt, und sie alle gehen straffrei aus? In der Schweiz, in einem neutralen Land, nach einem Kriegsdienst für ein anderes Land und gegen ein anderes Land? Hat man in «Bern» schon darüber nachgedacht?
«The Nation», die älteste und hochangesehene US-amerikanische Wochenzeitschrift, publizierte am 15. März 2022 einen Bericht über solche Freiwillige, die via Polen in die Ukraine eingereist sind und denen von den ukrainischen Behörden die Pässe abgenommen wurden. Einer der bereits wieder aus der Ukraine – weil ohne Pass – schwarz über die Grenze zurück nach Polen geflüchteten Freiwilligen sagte dem Reporter: «Now, today, I don’t understand how the Ukrainians have gotten this far and managed like this.» He added «The foreign fighters – they are just being used for cannon fodder». («Heute verstehe ich nicht, wie die Ukrainer so weit gekommen sind und es so geschafft haben.» Und er fügte hinzu: «Die ausländischen Kämpfer – sie werden nur als Kanonenfutter benutzt.»
Siehe dazu auch: Ein Held unserer Zeit (von Jens Berger auf den NachDenkSeiten)