Die Stimme aus dem Donbass (XXIX): Gasleitungen im Visier ukrainischer Soldaten
Nicht nur Stromleitungen, sondern auch Gasleitungen unserer Region gerieten unter harte gezielte Beschüsse von ukrainischer Seite während der letzten achteinhalb Jahre.
Die Gasleitungen des Donbass wurden schon mehrmals von ukrainischen Streitkräften beschossen. Diese unbestraften Freveltaten begannen schon 2014 und dauern leider immer noch. So geriet am 14. August 2014 ein Mehrfachraketengewehr-Geschoss „Grad“ in eine Gasleitung im Kirower Bezirk von Donezk. Ausserdem wurde dabei die Stromleitung beschädigt, im Video kann man ganz deutlich abgerissene Stromleitung sehen. Am nächsten Tag, dem 15. August 2014 gegen 13.00 Uhr, erhielt die Überlandgasleitung im Durchmesser von 53 cm im Leniner Bezirk von Donezk Beschuss aus schwerer Artillerie von Seiten der Ukraine , infolgedessen eine mehr als 7 m hohe offene Flamme entstand. Am 18. August 2014 geschah noch ein kompletter Beschuss von Gas- und Stromleitungen, was im vorliegenden Video zu sehen ist. Die gefällten Bäume zeugen von einem Mehrfachraketengewehr-Beschuss. Am 9. August 2014 wurde im Feld unweit der Uliza Korejskaja im Kujbyschewer Bezirk von Donezk von ukrainischen Soldaten eine Gasleitung getroffen. Um 19.15 Uhr wurde der Katastrophendienst gerufen, dann wurde um 22 Uhr der Brand eingedämmt, nachdem der Beschuss zu Ende gegangen war.
Am 12. Januar 2015 wurde der Kiewer Bezirk von Donezk beschossen, infolgedessen eine Gasleitung in Brand gesetzt wurde. Infolge der anhaltenden Artilleriebeschüsse von Donezk von Seite der Ukraine blieben ohne Gasversorgung mehr als 7500 Kunden in den frontnahen Siedlungen des Petrower, Kujbyschwwer, Kiewer und Kirower Bezirke.
In der Nacht vom 12. auf den 13. Juli 2016 gab es einen Volltreffer im neunstöckigen Haus in der Uliza Birjusowa von Donezk, wodurch ein Baum gefällt wurde, der jemandem aus den Wohnungen in der Ecke des Hauses vermutlich das Leben rettete. Der Baum wurde zum natürlichen Hindernis für das Geschoss, das das Haus bzw. die Verglasung sonst erheblich mehr beschädigt hätte.“ Die Sprengwelle war so stark, dass in einigen Wohnungen die Kacheln von den Wänden fielen. Der komplette Beschuss durch die ukrainischen Streitkräfte aus Marjinka verursachte Schäden in folgenden Gebäudekomplexen: sieben Privathäuser, das Dach und die Fassade eines neunstöckigen Hauses, vier Gebäude der Försterei, eine Gasleitung im Umkreis von vier Strassen im Petrower Bezirk, eine nicht mehr funktionierende Fabrik für Herstellung von Pelmeni in der Uliza Aleutskaja, ein Umspannwerk sowie eine Werkstätte, sechs Nebenräume und das zentrale Pförtnerhaus des Bergwerks „Trudowskaja“. Im Petrower und Kirower Bezirk von Donezk wurden zehn Gasverteilungsleiter beschädigt. Die Gasnotrufe beseitigten anschließend die beschädigten Gasleitungsstrecken (Niederdruck- und Mitteldruckgasleitungen), dabei wurden fünf Technikeinheiten und 87 Personen bei den Reparaturarbeiten eingesetzt.
Am Morgen des 11. März 2021 wurde die Siedlung des Bergwerks „Trudowskaja“ beschossen. Ukrainische Militärs unterbrachen mit schwerem Panzerabschussgerät die Gasleitung, wodurch einige Privathäuser ohne Gasversorgung blieben.
Am 24. Mai 2021 wurden um 17.30 Uhr eine Niederdruckgasleitung und ein Umspannwerk im Westen von Donezk durch Feuer aus 60 mm Minenwerfern von Seiten der Ukraine beschädigt. Das alles geschah übrigens im Rahmen des seit dem 27. Juli 2020 geltenden Waffenstillstandes.
Am Abend des 24. Juni 2021 wurde eins der wichtigsten Bergwerke des Donbass, „Sassjad´ko“, im Kiewer Bezirk von Donezk, mit 150 Bergarbeitern, die gerade unter Tage arbeiteten, sowie die Niederdruckgasleitung von ukrainischen Artilleristen gezielt beschossen. Alle Bergarbeiter wurden umgehend evakuiert. Das sich an der Niederdruckgasleitung entzündete herumwachsende Gras wurde gelöscht und die Gasleitung selbst repariert. Ukrainische Militärs liessen dieses Bergwerk allerdings nicht in Ruhe. Schon am 26. Oktober 2021 beschossen sie es um 7:05 Uhr wieder. Und wiederum wurde dieselbe Niederdruckgasleitung unterbrochen!
Aber als besonders „fruchtbar“ erwies sich das Jahr 2022. Am 5. März 2022 ereignete sich ein weiterer kompletter Beschuss der Gas- und Stromleitungen im Kujbyschewer Bezirk von Donezk, in der Uliza Druzhby, durch die Ukraine. Am 18. März 2022 wurde, ebenfalls im Kujbyschewer Bezirk, die Gasleitung im Prospekt Schachtoprochodtschikow unterbrochen. Am 25. Mai 2022 wurde die Ferngasleitung zerbombt, die die Orte der DVR und der LVR mit Gas versorgte. Die beschädigte Strecke wurde lokalisiert, aber die Durchführung der Reparaturarbeiten und die Erneuerung des Gastransports wurden wegen der aktiven Kriegshandlungen unmöglich.
Am 31. Mai 2022 wurde die Hochdruckgasleitung im Kirower Bezirk von Makeewka (DVR) nach einem ukrainischen Beschuss in Brand gesetzt.
Am 4. Juni 2022 wurde die Hochdruckgasleitung in der Siedlung Lidijewka im Kirower Bezirk von Donezk mit dem Kriegsfahrzeug БМ-21 „Grad“ beschossen.
Vier Tage später, am 8. Juni 2022, wurde, ebenfalls in Donezk in der Uliza Slepnjowa 82 die Hochdruckgasleitung im Durchmesser von 52,9 cm durch Beschuss von ukrainischen Streitkräften beschädigt.
Am 1. September 2022 wurde die Gasleitung in der Uliza Stratonawtow im Kirower Bezirk von Donezk beschossen, wodurch ein Haus in der nahegelegenen Uliza Tscheljuskinzew in Brand gesetzt wurde.
Am 23. September 2022 wurde die Gasleitung im Petrower Bezirk von Donezk nach ukrainischem Beschuss beschädigt.
Am 31. Oktober 2022 wurde die Gasleitung neben einem Wohnhaus in der Uliza Schorsa 41 im Woroschilower Bezirk von Donezk durch ukrainische Streitkräfte mit drei Raketen eines Mehrfachraketengewehrs unterbrochen und danach in Brand gesetzt.
Am 9. Dezember 2022 ereignete sich Ähnliches: Infolge des Beschusses vom Woroschilower Bezirk wurde eine Gasleitung beschädigt und ein Privathaus zerstört, anschließend entstand ein Brand.
In der Lugansker Volksrepublik (LVR) gerieten zahlreiche Gasleitungen ebenfalls unter gezielte Beschüsse der ukrainischen Armee. Hier einige Beispiele: Am 15. Januar 2021 wurde die Gasleitung im Durchmesser von 27,3 cm bei der Siedlung Glafirowka der Lutuginoer Rayon von Seite der Ukraine zur Explosion gebracht, wodurch die Kindergärten und ein Rayonkrankenhaus ohne Wärmeversorgung blieben. Dank den Behörden konnten allerdings Heizgeräte aus Lugansk und Altschewsk geliefert werden. 30 Mitarbeiter des Gasnotrufs aus Lugansk und Stachanow beseitigten die verursachten Schäden.
Am 17. Februar 2022 wurde die Niederdruckgasleitung im Dorf Nikolaewka durch ukrainische Artillerie beschossen, wodurch die Kunden im Lugansker Viertel Jubilejnyj von der Gasversorgung abgeschnitten wurden.
In der Nacht vom 18. auf den 19. Februar 2022 gab es in Lugansk einige Explosionen an der Gasleitung. Um 0.10 Uhr wurde die Gasleitung in der Siedlung Malaja Wergunka, im Osten von Lugansk, in Brand gesetzt. Die Mitteldruck-Verteilungsgasleitung im Durchmesser von 40 cm in der Uliza Belomorskaja 2 wurde beschädigt. Wie die Vertreter der Strafverfolgungsbehörden der LVR berichteten, wurde dieses Objekt durch vier Spengsätze mit einer Wirkung von je 800 g zur Explosion gebracht, wodurch 95 Kunden ohne Gasversorgung blieben. Der Hoch-/Mitteldruck-Gasverteilungspunkt № 39 im Durchmesser von 200/400 mm in der Uliza Weselogorowskaja wurde um 0.40 Uhr beschädigt und explodierte, wodurch das Lugansker Städtische Krankenhaus № 4, ein Heizkraftwerk, drei Privathäuser und zwei Wohnhäuser ohne Erdgasversorgung blieben. Zum Glück gab es keine Verletzte! „Die Diversion verursachte beide Explosionen“, so die Generaldirektorin von „Luganskgas“, T. Bogorodko.
Leider sind die Mitteilungen à la: „Am … wurde die Gasleitung in der Uliza … im … Bezirk von Donezk infolge eines Beschusses durch ukrainische Streikräfte beschädigt“ zu einer schrecklichen ‚Normalität‘ unserer Kriegszeit im Donbass geworden und es dauert auf unserem Boden so schon seit mehr als achteinhalb Jahren. Genug für die Menschen hier!