Die Stimme aus dem Donbass (VIII): Westliche Söldner im Einsatz gegen Lugansk und Donezk
Schon seit der Antike ist bekannt, dass Söldnerheere trotz professioneller Ausbildung in erster Linie auf Geld angewiesen sind, weshalb sie niemals die entscheidende Rolle im Kampf spielen, aber oft Verrat begehen – und verraten werden können. Aus welchen Ländern kommen sie in die Ukraine, um unter deren Flagge und bezahlt im Donbass zu kämpfen?
Am 27. Februar 2022 verkündete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Gründung einer neuen Einheit – der Fremdenlegion zur Territorialen Verteidigung, die aus ausländischen Söldnern besteht. Außerdem führte er für sie visafreien Reiseverkehr ein. Alle Freiwilligen sollten sich in ihren Ländern in den betreffenden Botschaften der Ukraine melden.
Der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, betonte bei einer Sitzung des Sicherheitsrates, dass der Westen den Völkerrechtsbruch nicht verberge, indem er die Söldner in die Ukraine offen versetze, was auch der Genfer Konvention widerspreche.
Normalerweise ziehen die „War-Dogs“, die „Hunde des Krieges“, wohin sie wollen, aber die Besonderheit dieses geopolitischen Krieges besteht darin, dass Albanien, Belgien, Grossbritannien, Dänemark, Deutschland, Japan, Kanada, Kroatien, Lettland, Litauen, Norwegen, Polen und Schweden (und Tschechien, Red.) ihren Bürgern legal erlauben, an Kriegshandlungen auf dem Gebiet der Ukraine teilzunehmen. Dabei haben „die berufsmässigen Gewalttäter“ den offiziellen Status von Kontraktsoldaten.
Es gibt eine Menge Militärdienstleister, die in der Ukraine ihre Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten anwenden können, darunter „Academi“, „Blackwater“, „Greystone Limited“, „DynCorp“, „Cubic“, „MPRI“, „Kellog Brown & Root“ (USA), „Asgaard German Security Group“ (BRD), „BritAm“, „Erynis“ (Grossbritannien), die ein breites Spektrum von Militärfunktionen umfassen, z.B.: Planung von Kriegsoperationen, Bestimmung von Strategien und Taktiken, Einsatzunterstützung, Logistik, Geräteversorgung, Schulung bei der Bedienung der zugelieferten Waffen-Technik, Vorbereitung der Streitkräfte der Ukraine auf den Häuserkampf in den Städten (u.a. in Jaworow im Gebiet Lwow paktiziert), Verbindung, Grenzkontrolle, Cybersicherheit, Scharfschützenausbildung, Verstärkung der Kriegsgesetzgebung, Schaffung von ukrainischen Sondereinsatzkräften. All das passiert laut der C4ISR-Konzeption: „Command, Control, Communications, Computers, Intelligence, Surveillance and Reconnaissance“, die von den NATO-Ländern praktiziert wird und die Notwendigkeit enger Zusammenarbeit zwischen allen auf dem Gefechtsfeld eingesetzten Einheiten vorsieht.
Auch unter den Kriegsgefangenen vom Mariupoler „Asowstal“ waren ja der amerikanische ehemalige Admiral Erik Olsen, der britische Oberstleutnant John Beyli (russ. Джон Бэйли) sowie viele Militärs von Rang, Instrukteure und Nachrichtenoffiziere aus den USA, Deutschland, Frankreich und Israel. Alle diese Personen werden nun vor ein Militärgericht gestellt.
„Töten ist ihr Job“, so sagt man über die Söldner, aber andererseits hat jeder von ihnen auch sein eigenes Schicksal. Dass das traurig sein kann, ist in diesem Falle kein Wunder. So erlangte das Schicksal eines Briten namens Pol Uri (russ. Пол Ури) traurige Bekanntheit, der am 10. Juli 2022 wegen vieler chronischer Krankheiten (insulinpflichtige Diabetes, Zusammenbruch des Atemsystems, der Nieren und eine Reihe koronarer Herzerkrankungen) starb. Außerdem stand er unter Schock wegen der Gleichgültigkeit an seinem Schicksal in seiner Heimat – so die Ombudsfrau der Donezker Volksrepublik Darja Morosowa.
Der offizielle Vertreter des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation Generalleutnant Igor Konaschenkow berichtete, dass Russland alle Personen, die aus dem Ausland zur Teilnahme an Kriegshandlungen in die Ukraine kommen, registriert und verfolgt. „Wie wir schon bemerkt haben, stimmen die lügnerischen Erklärungen der Vertreter des Kiewer Regimes über angeblich 20.000 im Gebiet der Ukraine angekommene ausländische Söldner nicht. Ihre reale zahlenmässige Stärke ist bis um das Zehnfache niedriger. Außerdem ist sie im Sinken begriffen.“
Konaschenkow fügte hinzu, dass sich in den letzten drei Wochen (Stand: 12. Juli 2022) infolge der Offensive der Streitkräfte der Russischen Föderation und der Einheiten der Volksmiliz der LDNR die Anzahl der Söldner von 3221 bis auf 2741 reduziert habe. Die zahlenmäßig grössten Einheiten kämen aus Polen (1835), Kanada (605), den USA (544), Rumänien (504), sowie Grossbritannien (429) und Georgien (368). (Da die Statistiken zu verschiedenen Daten erstellt und veröffentlicht wurden, stimmen die Zahlen nicht überein. Anm. der Redaktion.) Außerdem warnte das russische Verteidigungsministerium, alle westlichen Kämpfer, die gegen die Truppen der Streitkräfte der Russischen Föderation zu Felde zögen, würden keine kriegsvölkerrechtliche Rechtsstellung als Kombattanten und Kriegsgefangene genießen, sondern vernichtet oder im besten Falle als Kriegsverbrecher zur strafrechtlichen Verantwortung gezogen werden.
Am 18. Juli 2022 wurde der Stationierungsort einer Fremdlegion in dem unter ukrainischer Kontrolle im Donbass stehenden Konstantinowka, der im Gebäude einer Zinkerei untergebracht war, vernichtet. Dabei wurden 250 „Wildgänse“, sieben Einheiten gepanzerter Kriegsgeräte und zwölf Kraftfahrzeuge für Sonderzwecke von russischen Militärs mit luftgestützten hochpräzisen Raketen getroffen.
Am 30. August 2022 wurde ein zweiter Stationierungsort einer Fremdlegion in der Westukraine – das militärische Übungsgelände Jaworow im Gebiet Lwow (s.o.) – von Streitkräften der Russischen Föderation ebenfalls mit luftgestützten hochpräzisen Raketen getroffen. Die USA-Behörden verurteilten den Raketenangriff auf das Militärobjekt und Antony John Blinken bezeichnete die vernichtete Militär-Basis der ausländischen „subversiven Gestalten“ als „Internationales Friedens- und Sicherheitszentrum“ – wiederum eine komplette Lüge! Wozu braucht denn eine angeblich so „friedliche“ Einrichtung so viel Waffen, Militärtechnik und 180 „Soldiers of Fortune“?
Dass die „War-Dogs“ weder Tod noch Teufel fürchten, ist egal. Aber ihren Tod finden sie auf unserer seit Jahren leidgeprüften Erde des Donbass. Jeder Tote in einem Krieg ist einer zu viel, aber um die Söldner wird hier niemand trauern!