Es ist einfach nur entsetzlich: Die Mutter von Veronika, die, dank der Hilfe einer Hilfsorganisation, endlich von ihrer Anämie geheilt werden konnte, jetzt aber von ukrainischen Raketen in Stücke zerfetzt ihr Leben verlieren musste ... (Foto zVg).

Die Stimme aus dem Donbass (II) – Kinder im Visier ukrainischer Soldaten

In den europäischen Massenmedien wird darüber berichtet, dass am 15. Juli 2022 „die vierjährige Lisa bei dem russischen Raketenangriff auf Winnyzja ums Leben kam. Auch wir in Donezk trauern um das kleine Mädchen, das unweit des im Stadtzentrum von Winnyzia liegenden Militärobjekts „Haus der Offiziere“, in dem damals hunderte ausländischer Söldner untergebracht waren, getötet wurde…

Wie der Volksmund sagt: „Jedes Ding hat zwei Seiten“. Warum wird im Ausland aber stets nur eine Seite dargestellt und natürlich immer nur die Seite der Ukraine, die dabei immer hundertprozentig Recht habe? Ist sie wirklich so unschuldig?

Wir, in der Volksrepublik Donezk, wünschten uns sehr, uns über glückliche Ereignisse und große Errungenschaften im Leben unserer Landsleute, darunter auch im Leben unserer Kinder, im seit langem erwarteten Frieden freuen zu können, aber… Es ist so bedauernswert, dass in der europäischen Medienlandschaft, die einmal so vielfältig war, gar nichts über den entsetzlichen Tod auch nur eines der vielen Kinder aus dem Donbass berichtet wird! Oder hat jemand in Europa – oder auch sonst wo in der Welt – etwas von der zehnjährigen Veronika Badina gehört, die am 05.07.2022 im Stadtzentrum von Donezk, unweit des Einkaufszentrums „Green Plaza“, wo es keine Spur von Militärobjekten gibt, spazieren ging und nur wenige Meter vor dem eigenen Haus auf einer Bank durch ein ukrainische Geschoss aus 155 mm Haubitzen – einem todbringenden Geschenk aus dem Westen – in drei Teile zerfetzt wurde? Was sollten dann die Verwandten fühlen, als sie die leblosen Körperteile ihres geliebten Kindes unweit des eigenen Hauses einsammeln mussten? Bei uns im Russischen gibt es einen Spruch: „Gott bewahre die Eltern, ihre eigenen Kinder zu überleben!“ Selbstverständlich wünschen die Eltern ihrem Kind ein langes, gesundes, glückliches und erfolgreiches Leben. Aber Veronika hatte es in ihrem kurzen Leben nicht so leicht: Als Einzelkind von der Mutter und ihren Großeltern erzogen, musste sie jahrelang in Lebensgefahr schweben, um die Anämie zu bekämpfen, bis sie vor einem Jahr dank der Hilfe der „Doktor Lisa-Stiftung“ (1) es endlich erfolgreich geschafft hat! Aber wie es sich herausstellte, nicht für lange und schon gar nicht dafür, um weiter gesund und glücklich ihr eigenes Leben leben zu können – so haben es die ukrainischen Soldaten entschieden …

Die zehnjährige Veronika Badina …

Am 05.05.2015 wurde „die Allee der Engel“ in einem Park unweit der Kleinen Eisenbahn im Woroschilower Bezirk angelegt, jetzt befindet sie sich im Park des Sieges im Kalininer Bezirk. Am Eingang steht der Bogen 2 m x 2,5 m aus schmiedeeisernen Rosen, die mit Großmaschinengewehrhülsen (Symbol des verhassten Krieges) und Tauben (Symbol des Friedens, nach dem alle Bewohner des Donbass streben) zusammengflochten sind. Darunter befindet sich eine Gedenktafel aus Granit, wo in alphabetischer Reihenfolge Familien-, Vor- und Vatersnamen sowie Alter der im Krieg gefallenen Kinder stehen, die jüngsten weniger als ein Jahr alt.

Am 02.06.2017 wurde dort das Denkmal errichtet, zum Gedächtnis der Kinder, die in unserer Region während des geopolitischen, blutigen Krieges getötet wurden. Der Schöpfer der Skulptur ist russischer Bildhauer Denis Selesnjow. Als Prototyp für eine der schrecklichsten Realien der letzten acht Jahre im Donbass diente Kirill Sidorjuk (29.09.2001 – 29.08.2014), der getötet wurde, während er sein jüngeres Schwesterchen vor Beschuss mit seinem Körper schützte. Auf der Skulptur schaut der Junge zum Himmel auf, hinter ihm steht das kleine Mädchen, auf diese Weise bewahrt der Bruder seine Schwester vor der drohenden Kriegsgefahr.

Der Bub Kirill Sidorjuk beschützt sein Schwesterchen …

Traurige Statistik: Seit 2014 wurden von den ukrainischen Soldaten 121 Kinder in der Donezker Volksrepublik getötet… Diese Zahl ist schrecklich, es ist genug, Kinder zu töten!!!

Laut der Anordnung des Oberhaupts der Donezker Volksrepublik Denis Puschilin vom 11.07.2022 wurde der 27.11.2022 zum Gedenktag an die Kinder –  die Opfer des Krieges im Donbass – festgelegt.

Was im Ausland überhaupt nicht erwähnt wird, das sind die Greueltaten ukrainischer Soldaten, die gegen ihr eigenes Volk und ihre eigenen Kinder handeln, indem sie sie willkürlich vernichten. Das Schicksal von Polina Solodkaja ist traurig bekannt: Die am 08.06.2014 sechsjährige Bewohnerin von Slawjansk ist zum ersten von ukrainischen Soldaten auf dem von der Ukraine kontrollierten Territorium getöteten Kind geworden. Der betrunkene ukrainische Soldat Roman Karpniza hat am 16.03.2015 einen blutstockenden Mord an der achtjährigen Polina Woronowa im unter ukrainischer Kontrolle im Donbass stehenden Konstantinowka begangen. Er steuerte einen gepanzerten Mehrzweckzugwagen vom Typ MT-ЛБ und in derselben Maschine saß neben ihm auch im betrunkenen Zustand Oberstleutnant Marjan Rak. Die beiden haben das arme Mädchen angefahren, als es mit seiner Mutter und seinem Geschwisterchen im Kinderwagen an der Ampel stand und auf Grün warteten, um die Straße zu überqueren … Dieses schreckliche Ereignis hatte einen Aufstand der Stadtbewohner zur Folge, der gewaltsam von der ukrainischen Armee niedergeschlagen wurde … Die beiden wurden verhaftet und zu vier und acht Jahren Gefängnis verurteilt, was allerdings nie vollzogen wurde. Und die Ukraine hat Marjan Rak sogar mit Bohdan-Chmelnyzkyj-Orden des III. Grades, sowie mit Danylo-Halyzkyj-Orden ausgezeichnet. Seine verbrecherische Tat zählte dabei gar nicht!

Olena Selenska nimmt als Ehefrau des ehemaligen ukrainischen Komikers und amtierenden Präsidenten und Mutter von zwei Kindern an blutigen Shows ihres Ehemannes auf der Weltbühne teil, indem sie in ihrer Rede im amerikanischen Kongress am 21.07.2022 nicht etwa aufruft, den Krieg zu stoppen, sondern noch mehr Waffen zu liefern, um ukrainische Kinder zu schützen – sprich: um weitere Kinder im Donbass zu töten …

Abschließen möchte ich aber mit den goldenen Worten von Mahatma Gandhi „Wenn wir wahren Frieden in der Welt erlangen wollen, müssen wir bei den Kindern anfangen!“

(1) „Doktor Lisa-Stiftung“ trägt den Namen der berühmten Ärztin, Wohltäterin und Menschenrechtlerin Jelisaweta Glinka (1964–2016), die diese Stiftung begründete und Menschen in Not, Obdachlosen und kranken Kindern in Syrien und im Donbass große Hilfe leistet. Sie kam am 25.12.2016 beim Flugzeugabsturz unterwegs nach Syrien über dem Schwarzen Meer ums Leben.

.

Siehe auch «Die Stimme aus dem Donbass (I)»