Die Rezepte des Kalten Kriegs funktionieren heute nicht mehr
Derzeit feiern die Medien geradezu die Ankunft der überarbeiteten US-amerikanischen Atombomben des Typs B61-12 in Europa, deren Stationierung laut offiziellen Angaben der NATO nach dem russischen Angriff auf die Ukraine beschleunigt worden sei (1). Insgesamt sollen 100 solcher Bomben in Europa stationiert werden. Ob dieser Schritt der Stationierung neuer Kernwaffen gleichkommt und ob dieser Schritt vereinbar ist mit dem Atomwaffensperrvertrag, ist Gegenstand einer kontroversen Diskussion (2).
Auch Munition ist mit der Zeit Alterungserscheinungen ausgesetzt und muss von Zeit zu Zeit revidiert werden, wenn sie nicht im Rahmen der Ausbildung oder von Funktionstests verschossen werden soll. Dieses Vorgehen ist bei Kernwaffen selbstverständlich ausgeschlossen. Nachvollziehbar ist, dass Munition im Rahmen der Revision auf den neusten Stand der Technik gebracht wird. Wenn die Revision dem bloßen Erhalt der Funktion dient, dann gibt das in der Regel keinen Anlass zu Diskussionen. Wenn daraus aber neue Einsatzmöglichkeiten entstehen, dann kann man sich durchaus fragen, ob ein neuer Waffentyp eingeführt wurde. Solche Diskussionen kamen auch im Fall der B61-12 auf.
Vielseitig einsetzbare Atombombe
Bei der B61-12 handelt es sich um die neuste Version der B61-Reihe von Wasserstoffbomben mit wählbarer Sprengkraft (3). Am weitesten verbreitet waren die Versionen B-61-03 und -04 gewesen. Eine weitere Vorgängerversion, die B61-11, war speziell als „Bunkerbrecher“ konzipiert, der nach dem Abwurf aus einem Kampfflugzeug mehrere Meter tief ins Erdreich eindringt, bevor er explodiert. Dadurch ist die B61-11 in der Lage, unterirdische Bauten zu zerstören. Ein Defizit der B61-11, nämlich die begrenzte Präzision beim Bombenabwurf, wurde mit der Montage von modernster Steuerungstechnik korrigiert. Die daraus entstandene B61-12 ist nun in der Lage, auch verhältnismäßig kleine unterirdische Ziele wie Befehlsstellen, Depots und auch Silos von Interkontinentalraketen zu zerstören. Dank der maximal möglichen Sprengkraft von 50 kT kann sie aber auch zur Zerstörung von großflächigen Zielen auf der Erdoberfläche wie Luftwaffenbasen, Flottenstützpunkten und Standorten von Raketentruppen eingesetzt werden. Mit einer Sprengkraft von einem Vielfachen der Hiroshima- und der Nagasaki-Bombe kann sie auch Großstädte in Schutt und Asche legen (4).
Auch wenn die neue B61-12 als quasi nukleare Allzweck-Waffe bezeichnet wird, so muss ihre Fähigkeit, kleine, gut geschützte Ziele wie Kommandostellen, Raketensilos und ähnliche zu vernichten, in den Vordergrund gestellt werden (5). Damit ist eine Neuauflage der unseligen Enthauptungsschlagstrategie aus dem Kalten Krieg vorprogrammiert (6).
Atombomber für die NATO
Die Atombomben der B61-Reihe können von einer ganzen Palette westlicher Bomber und Kampfflugzeuge ins Ziel geflogen werden. Dazu gehören neben einer ganzen Reihe älterer US-amerikanischer Flugzeuge die Bomber des Typs B-2 Spirit und die Kampfflugzeuge F-35 Lighting und F-22 Raptor (7). Dank der neuen Präzisionssteuerung der B61-12 kann der Bombenabwurf nun aus großer Höhe erfolgen. Die Kombination der Präzisionssteuerung der Bombe mit Tarnkappen-Eigenschaften der Flugzeuge schafft völlig neue Möglichkeiten: Bomber der NATO können nun in großer Höhe mit moderater Geschwindigkeit unbemerkt tief in gegnerischen Luftraum eindringen und dort verschiedenartige Ziele vernichten. Die Vorwarnzeit für das Opfer des Angriffs ist dabei denkbar kurz, denn gegnerische Radaranlagen erfassen die angreifenden Flugzeuge möglicherweise erst, wenn diese im Zielanflug ihre Bombenschächte öffnen (8).
Zum Kreis der Atombombenträger gehörten bis vor kurzem auch die europäischen Mehrzweck-Kampfflugzeuge des Typs Tornado, die derzeit altershalber ersetzt werden (9). Nicht in den Kreis der Atombomber gehört der Eurofighter Typhoon. Er müsste erst dafür modifiziert und durch die US-Regierung zertifiziert werden. Um dieses möglicherweise lange und teure Prozedere zu vermeiden, beschloss die deutsche Bundesregierung, F-35 Kampfflugzeuge zu beschaffen (10). Grundsätzlich haben die USA natürlich eher ein Interesse, ihren Verbündeten US-amerikanische Kampfflugzeuge zu verkaufen, als europäischen Kampfflugzeugen zusätzliche Fähigkeiten zu schaffen. Es ist daher wohl nicht übertrieben zu sagen, Deutschland kaufe F-35 nicht, um seinen Luftraum zu verteidigen, sondern um weiter am Programm der nuklearen Teilhabe mitmachen und Kernwaffen einsetzen zu können.
Vorbereitungen zum Atomkrieg?
Während die Bomber des Typs B-2 und die Kampfflugzeuge F-22 derzeit nur im Arsenal der US-Streitkräfte anzutreffen sind, wurde das Mehrzweck-Kampfflugzeug F-35 in großer Zahl an eine ganze Reihe westlicher Staaten verkauft. Alle diese Flugzeuge können in der Luft betankt werden, wobei allerdings die Tankflugzeuge von gegnerischen Radaranlagen erfasst werden können. Außerhalb der Reichweite gegnerischer Radargeräte aufgetankt, können F-22 und F-35 Kampfflugzeuge aber sicherlich bis zu 1’000 km weit in den gegnerischen Luftraum eindringen. Damit liegen sämtliche Militäreinrichtungen der russischen Streitkräfte westlich einer Linie Narian Mar – Astrakhan, sowie praktisch alle Städte in Zentral-, in Nordwestrussland und entlang der Wolga in der Reichweite von F-35 Kampfflugzeugen in Westeuropa.
Karte: Reichweite von F-35 Kampfflugzeugen ab NATO-Ostgrenze
Karte: google maps, Ergänzungen: Verfasser
Als Retorsionsmaßnahme für die Beschaffung russischer Luftabwehrsysteme S-400 beschlossen die USA, die Türkei aus dem F-35 Beschaffungsprogramm auszuschließen (11). Damit werden der Türkei über kurz oder lang keine Träger für die im Land gelagerten Kernwaffen mehr zur Verfügung stehen. Nicht gänzlich auszuschließen ist aber, dass die Türkei ihren NATO-Verbündeten ihr Territorium und ihren Luftraum zur Verfügung stellt, sollten diese Angriffe auf Russland ins Auge fassen. Damit liegen auch Südrussland und die Kaukasusregion in der Reichweite westlicher Atombomber.
Zusammengefasst kann man festhalten, dass westliche Luftstreitkräfte mit B-2 Bombern und Mehrzweckkampfflugzeugen F-22 und F-35 überraschende Angriffe auf so gut wie jede russische Stadt mit mehr als 100’000 Einwohnern führen können. Die angestrebte Anzahl von 400 bis 500 B61-12 reicht für eine Countervalue-Strategie allemal (12).
Alles Hirngespinste? Die Angriffe ukrainischer Drohnen auf die Stützpunkte der russischen Fernfliegerkräfte bei Engels und Lipetsk im Dezember vergangenen Jahres und der kürzliche Angriff auf den belarussischen Militärflugplatz Machulishchy bei Minsk zeigen, dass die Umsetzung einer Counterforce-Strategie im Westen nicht nur erwogen, sondern sogar getestet wird (13).
Karte: B61-12- Stationierung in Europa
Quelle: Hans Kristensen, The C-17A Has Been Cleared To Transport B61-12 Nuclear Bomb To Europe, bei: Bulletin of the Atomic Scientists,09.01.2023, online unter https://fas.org/blogs/security/2023/01/c17-cleared-to-transport-b61-12/.
Umgekehrte Kräfteverhältnisse
Die Stationierung der neuen Kernwaffen B-61-12 in Italien, Deutschland, Belgien, der Türkei und den Niederlanden ist Teil des Programms der nuklearen Teilhabe (14). Dieses Programm wurde in einer frühen Phase des Kalten Kriegs ins Leben gerufen, als die NATO angesichts der erdrückenden zahlenmäßigen Überlegenheit der Warschauer Vertragsstaaten davon ausging, bereits nach wenigen Tagen eines konventionellen Kriegs in Westeuropa auf Kernwaffen zurückgreifen zu müssen, um einen totale militärische Niederlage zu verhindern. De facto verfolgte die NATO damals eine Erstschlagsstrategie (15). Begreiflicherweise forderten diejenigen Staaten, die Schauplatz des Einsatzes von Kernwaffen zu werden glaubten, eine Mitbestimmung über ihren Einsatz.
Heute sind die Stärkeverhältnisse umgekehrt, denn mittlerweile ist die NATO den Verbündeten der OVKS zahlenmäßig überlegen (16). Trotzdem hat Russland bis dato keine Erstschlagsstrategie formuliert, ganz im Gegensatz zu den Atommächten des Westens, die den Ersteinsatz von Kernwaffen für legitim halten, selbst wenn keine solchen gegen sie eingesetzt wurden (17). Angesichts der heutigen Stärkeverhältnisse kann die nukleare Teilhabe kaum mehr als Maßnahme zur Verteidigung Europas bezeichnet werden, es sei denn, die NATO sei entschlossen, auch noch den letzten Panzer und die letzte Kanone an die Ukraine zu liefern.
Russische Reaktion
Derzeit verfügt Russland über keinen vergleichbaren Komplex aus Kampfflugzeugen mit Tarnkappen-Eigenschaften und präzisionsgesteuerten Freifallbomben, denn außer der Su-57 kann kein aktuelles russisches Kampfflugzeug als Tarnkappen-Bomber bezeichnet werden (18). Vielmehr entwickelte Russland die Sukhoi-57 speziell zur Abwehr westlicher Stealth-Flugzeuge (19). Sie kam erst vor kurzem aus dem Erprobungsstadium heraus und ist nur in wenigen Exemplaren im Dienst (20). Erst wenn ein Stealth-Bomber für präzisionsgesteuerte Bomben der KAB-500 Reihe oder für luftgestützte Raketen kurzer Reichweite zur Verfügung stehen, kann von vergleichbaren Fähigkeiten wie die NATO gesprochen werden (21).
Die russischen Streitkräfte verfügen über eine ganze Reihe see-, land- und luftgeschützter Marschflugkörper, die nukleare oder konventionelle Gefechtsköpfe tragen können, auch solche mit Stealth-Eigenschaften. Die neueren davon erwiesen sich in den Einsätzen in Syrien und der Ukraine als sehr präzis, mit Streukreisen von unter zehn Metern. Infolge ihrer tiefen Fluggeschwindigkeit sind sie im Zielanflug aber verwundbar. Sie alle müssen zur Überforderung der gegnerischen Luftabwehr gleichzeitig in großer Anzahl abgeschossen werden, wozu eine entsprechende Anzahl von Schiffen, Fahrzeugen und Flugzeugen praktisch gleichzeitig in Abschusspositionen gebracht werden muss. Das wird der gegnerischen Aufklärung wohl kaum verborgen bleiben. Und die Flugzeit der Marschflugkörper ins Ziel ist groß, bis zu drei Stunden.
Russische „Bunkerbrecher“
Die neuste Rakete im Arsenal der Russen ist die Kh-47 Kinzhal (russisch für Dolch). Sie stellt eine ballistische Rakete dar, die von einem Kampfflugzeug aus abgeschossen werden kann. Sie nähert sich ihrem Ziel in 20 km Höhe mit bis zu zehnfacher Schallgeschwindigkeit, das heißt fast 12’000 km/h. Die Reichweite dieser Waffe wurde von russischen Quellen mit 2’000 km angegeben, was aber von westlicher Seite bestritten wird: Dort geht man von 500 bis 1’000 km Reichweite aus (22). Wenn sie ähnlich präzis sein sollte, wie die landgestützte Iskander, die der Kinzhal ähnlich ausschaut, dann sind Streukreise von unter 10 m durchaus möglich. Das wäre genau genug, dass ein konventioneller Sprengkopf von 500 kg Gewicht die gewünschte Wirkung auf Punktziele erzielen kann, ohne dass nukleare Gefechtsköpfe zum Einsatz kommen müssen. Allerdings soll die Kinzhal auch mit einem nuklearen Sprengkopf ausgerüstet werden können. Wie viele dieser Raketen verfügbar sind, und wie viele mit einem nuklearen Gefechtskopf ausgerüstet werden, ist derzeit unbekannt.
Dass die Kinzhal auch gut geschützte unterirdische Ziele zerstören kann, bewies sie am 19. März 2022 bei einem Angriff auf ein unterirdisches Munitionsdepot der ukrainischen Armee in der Region Ivano-Frankivsk (23). Der Einsatz einer Kinzhal hierfür wäre nicht zwingend notwendig gewesen, aber Moskau legte Wert auf eine Demonstration seiner Fähigkeiten. Die Beobachtungen aus dem Krieg in der Ukraine lassen vermuten, dass die Iskander und die Kinzhal mit heutigen Luftabwehrsystemen kaum zu stoppen sind (24). So oder so verbleiben vom Abschuss einer Kinzhal bis zum Einschlag einige wenige Minuten – zu wenig, um eine „Launch on warning“ Strategie praktizieren zu können.
Als Träger für die Kinzhal sind der Bomber Tupolev-22M3M sowie Kampfflugzeuge der Typen MiG-31M, Sukhoi-34 und später auch Sukhoi-57 vorgesehen (25). Da lediglich die Su-57 über Tarnkappen-Eigenschaften verfügt, ist der Einsatz von Kinzhal-Raketen derzeit lediglich aus dem Luftraum Russlands oder verbündeter Staaten möglich.
Ob die Kinzhal im Rahmen einer Counterforce-Strategie zur präventiven Zerstörung strategischer Waffen sowie von Führungs- und Logistik-Einrichtungen in Westeuropa eingesetzt werden kann, hängt davon ab, ob sie in genügender Anzahl verfügbar gemacht werden kann. Als limitierende Faktoren könnten sich auch die Anzahl der Flugzeuge erweisen, welche die Kinzhal einsetzen können. Von der Fähigkeit einer Counterforce-Strategie oder der Führung eines Enthauptungsschlags gegen die NATO dürfte Russland derzeit aber weit entfernt sein.
Am ehesten darf man den ballistischen Raketen des Typs „Iskander“ die Fähigkeit zu einem überraschenden Schlag gegen einen Gegner zutrauen (26). Kraft ihrer hohen Fluggeschwindigkeit, der Besonderheiten ihrer Flugbahn, ihrer Stealth-Eigenschaften und ihrer Fähigkeit zu autonomen Ausweichmanövern ist auch sie durch Luftabwehrsysteme kaum aufzuhalten und erreicht ihr Ziel innerhalb von wenigen Minuten. Die „Iskander“ Raketen können mit einer ganzen Reihe verschiedenartiger konventioneller und nuklearer Gefechtsköpfe ausgerüstet werden und sind damit in der Lage, verschiedenste Arten von Zielen in einer Distanz von 500 km – und möglicherweise auch mehr – zu zerstören.
Neuer Doppelbeschluss?
Im Westen mag man die heutige Lage mit jener der Achtzigerjahre vergleichen, als der NATO-Doppelbeschluss letztlich den Weg zum INF-Vertrag öffnete. Einer der wichtigsten Gründe für die Verhandlungen über ein Verbot von ballistischen Raketen mittlerer Reichweite war damals die Sorge gewesen, dass solche Raketen die Vorwarnzeit beim Opfer auf wenige Minuten reduzieren, was eine überlegte Reaktion verunmöglichte und beide Seiten zwang, ihre Atomstreitmacht in höchster Alarmbereitschaft zu halten – mit den entsprechenden Risiken (27). Durch die Stationierung von Stealth-Kampfflugzeugen im Westen und Hyperschall-Waffen auf der russischen Seite entsteht nun genau wieder so eine Situation. Und erneut sind Waffen und Trägersysteme, wie schon in den Achtzigerjahren, in den am dichtesten besiedelten Regionen Westeuropas stationiert. Dass sich in der Bevölkerung Unbehagen breitmacht, ist nachvollziehbar.
Angesichts der aktuellen Nervosität um die angebliche atomare Drohung durch Russland ist der Zeitpunkt für die Stationierung einer, zu einem Präventivschlag befähigten Waffe durch die NATO wahrscheinlich der falsche. Die Dezentralisation von Waffensystemen und die erhöhte Bereitschaft hochgradig überlebensfähiger Systeme in erhöhter Anzahl wäre vielleicht das bessere Signal gewesen.
Grundsätzlich ist die Auflösung des INF-Vertrags natürlich zu bedauern, unabhängig davon, bei wem man nun die Verantwortung dafür ansiedelt. Es ist aber festzuhalten, dass der INF-Vertrag als Folge der technologischen Entwicklung früher oder später ohnehin obsolet geworden wäre. Unklar ist, ob die NATO bereit ist, vertragliche Bindungen in Bezug auf die B61-Bomben in Europa einzugehen, solange Russland nicht mit der Kinzhal oder anderen Systemen gleichgezogen hat. Ein neuer Doppelbeschluss, bestehend aus der Indienststellung neuer Kernwaffen gleichzeitig mit einem Angebot für Abrüstungsverhandlungen muss aktuell auch mit einem Verhandlungsangebot im Ukraine-Krieg verbunden werden. Die Rezepte des Kalten Kriegs funktionieren heute nicht mehr.
Anmerkungen:
- Siehe Kris Osborn: The Air-Dropped B61-12 Nuclear Bomb Can Totally Destroy Any Target, bei The National Interest, 28.08.2022, online unter https://nationalinterest.org/blog/buzz/air-dropped-b61-12-nuclear-bomb-can-totally-destroy-any-target-204501, “Arrivano in Italia le nuove bombe nucleari americane B61-12: armeranno gli F-35 della base di Ghedi”, bei Il Fatto Quattidiano, 11.01.2023, online unter https://www.ilfattoquotidiano.it/2023/01/11/arrivano-in-italia-le-nuove-bombe-nucleari-americane-b61-12-armeranno-gli-f-35-della-base-di-ghedi/6932495/ und Bryan Bedned, Paul McLeary, Erin Banco: U.S. speeds up plans to store upgraded nukes in Europe, bei Politico, 26.10.2022, online unter https://www.politico.com/news/2022/10/26/u-s-plans-upgraded-nukes-europe-00063675.
- Diese beträgt zwischen 0,3 und 50 Kilotonnen. Zur aktuellen Diskussion siehe beispielsweise Tica Font: Neue US-Atomwaffen auf europäischem Boden: ein Verstoß gegen den Atomwaffensperrvertrag, bei Pressenza, 31.01.23, online unterhttps://www.pressenza.com/de/2023/01/neue-us-atomwaffen-auf-europaeischem-boden-ein-verstoss-gegen-den-atomwaffensperrvertrag/ und John Mecklin: A time of unprecedented danger: It is 90 seconds to midnight, 2023 Doomsday Clock Statement, bei Science and Security Board, Bulletin of the Atomic Scientists, 24.01.2023, online unter https://thebulletin.org/doomsday-clock/current-time/. Ein Videoclip dazu unter https://thebulletin.org/doomsday-clock/#post-heading. Vgl. “Broken promises: how nuclear armed states are failing on their commitments to disarm”, bei International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN), 02.12.2022, online unter https://www.icanw.org/nuclear_weapons_modernisation_russia_china_us_failing_commitments_to_disarm.
- Zur B61-er Reihe siehe „NATO’s European Nuclear Deterrent: The B61 Bomb„, bei National Security Archive, 28.03.2022, online unter https://nsarchive.gwu.edu/briefing-book/nuclear-vault/2022-03-28/natos-european-nuclear-deterrent-b61-bomb.
- Die Sprengkraft der Hiroshima-Bombe betrug ca. 15 Kilotonnen TNT, jene der Nagasaki-Bombe 21 kT.
- Siehe Hans M. Kristensen, Matt Korda: Nuclear Notebook: United States nuclear weapons, 2023, bei: Bulletin of the Atomic Scientists, 16.01.2023, S. 35, online unter https://thebulletin.org/premium/2023-01/nuclear-notebook-united-states-nuclear-weapons-2023/.
- Siehe hierzu insbesondere Florian Angerer: Der konventionelle Enthauptungsschlag im Kontext moderner Kriege, Politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte, vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, Zürich 2010, eingeschränkte Vorschau unter https://books.google.ch/books?id=CAuWyFo5nVUC&pg=PR10&source=kp_read_button&hl=de&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false. Zum fehlgeschlagenen Enthauptungsschlag gegen den Irak siehe „Cruise missiles target Saddam„, bei CNN International, 20.03.2003, online unter http://edition.cnn.com/2003/WORLD/meast/03/20/sprj.irq.int.main/ und „USA planen den Enthauptungsschlag“, bei Der Spiegel, 14.02.2003, online unter https://www.spiegel.de/politik/ausland/kriegsvorbereitungen-usa-planen-den-enthauptungsschlag-a-235060.html.
- Infos zur B-2, F-22 und F-35 bei Federation of American Scientists: B-2, 30.11.1999, online unter https://nuke.fas.org/guide/usa/bomber/b-2.htm, „F-22 Raptor“ auf der Website der U.S. Air Force, online unter https://www.af.mil/About-Us/Fact-Sheets/Display/Article/104506/f-22-raptor/ und „35 Mal neueste Generation: Die Luftwaffe fliegt bald den F-35 Kampfjet“ auf der Website der deutschen Bundeswehr, online unter https://www.bundeswehr.de/de/organisation/luftwaffe/aktuelles/f-35-fuer-deutschland-5539830.
- Das Öffnen der Waffenschächte vergrößert den Radar-Querschnitt eines Flugzeugs, wodurch Radaranlagen es besser detektieren können.
- Siehe „Ende des Tornados – Warum der Kampfjet sein Pensionsalter erreicht hat“, auf der Homepage des deutschen Luftwaffe, 08.11.2021, online unter https://www.bundeswehr.de/de/organisation/luftwaffe/aktuelles/nachfolge-fuer-den-tornado-5257078 und ebd.: „Mehrzweckkampfflugzeug PA-200 Tornado“, online unter https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/luftsysteme-bundeswehr/pa-200-tornado.
- Siehe Gerhard Hegmann: Neuer Kampfjet bringt Deutschland die Atombomben-Frage, bei Die Welt, 12.06.2017, online unter https://www.welt.de/wirtschaft/article165459101/Neuer-Kampfjet-bringt-Deutschland-die-Atombomben-Frage.html.
- Stellvertretend für die Diskussionen im Jahr 2019 siehe Anna-Sophie Schneider, Christoph Sydow: Erdogan stellt die Systemfrage, bei Spiegel Ausland, 09.06.2019, online unter https://www.spiegel.de/politik/ausland/s-400-raketen-in-der-tuerkei-recep-tayyip-erdogan-stellt-die-systemfrage-a-1271226.html.
- Zu den Begriffen Counterforce und Countervalue siehe „Counterforce Targeting„, bei Encyclopedia Britannica, online unter https://www.britannica.com/print/article/140299 und „Countervalue Targeting„, ebd., online unter https://www.britannica.com/topic/countervalue-targeting.
- Siehe Ralph Bosshard: Die russische Luftkriegskampagne gegen die Ukraine, bei bkoStrat, 20.11.2022, online unter https://bkostrat.ch/2022/11/20/russische-luftkriegskampagne-gegen-ukraine/ und BYPOL: в Беларуси на военном аэродроме «Мачулищи» произошли два взрыва. В результате был поврежден российский самолет, bei: Новая Газета Европа, 26.02.2023, online unter https://novayagazeta.eu/articles/2023/02/26/bypol-v-belarusi-na-voennom-aerodrome-machulishchi-proizoshlo-dva-vzryva-v-rezultate-byl-povrezhden-rossiiskii-samolet-news, in russischer Sprache, „USD 330 Million-Worth А-50 AEW&C Aircraft Blown Up In Machulishchi During Morning Hit. Damage Critical – BIPOL„, bei Ukrainian News, 26.02.2023, online unter https://ukranews.com/en/news/917505-usd-330-million-worth-a-50-aew-c-aircraft-blown-up-in-machulishchi-during-morning-hit-damage.
- Zur Geschichte der nuklearen Teilhabe siehe „Nukleare Teilhabe“ bei Atomwaffen A bis Z, online unter https://www.atomwaffena-z.info/glossar/n/n-texte/artikel/5cf90cc292a8c970f6cb5efc1b365c74/nukleare-teilhabe.html. Völkerrechtliche Beurteilung: Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages: Nukleare Teilhabe und Völkerrecht, Sachstand WD 2 – 3000 – 089/08, 28.08.2008, online unter https://www.bundestag.de/resource/blob/702548/6fb86fa9f93b5ba418250061ea7d1b2e/WD-2-089-08-pdf-data.pdf. Eine aktuelle Beurteilung der deutschen Beteiligung: „Die nukleare Teilhabe in der NATO“, auf der Homepage des Bundesministeriums für Verteidigung, 14.06.2021, online unter https://www.bmvg.de/de/aktuelles/die-nukleare-teilhabe-in-der-nato-5093218. Zur Kritik daran siehe u.a. Rolf Mützenich: Nukleare Teilhabe – ein überholtes Konzept, auf der Homepage der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, online unter https://www.rolfmuetzenich.de/publikation/nukleare-teilhabe-ueberholtes-konzept. Vgl. auch Otfried Nassauer: Nur eine Frage der Verfügungsgewalt? Die neue NATO-Strategie, der Nichtverbreitungsvertrag und die Nukleare Teilhabe, bei Berlin Information Center for Transatlantic Security, März 2000, online unter https://www.bits.de/public/researchreport/rr00-2.htm.
- Warschauer Vertragsorganisation ist die wortgetreue Übersetzung des offiziellen Namens der Militärallianz der sozialistischen Staaten. Sie wurde im Westen gerne als Warschauer Pakt bezeichnet.
- Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit, russisch Организация Договора о коллективной безопасности – ОДКБ (Organizatsiya Dogovora o Kollektivnoi Bezopasnosti, ODKB); englisch: Collective Security Treaty Organization CSTO.
- Zur Diskussion darüber siehe Liviu Horovitz, Claudia Major, Jonas Schneider. Lydia Wachs: Bidens Idee einer »sole purpose«-Nukleardoktrin für die USA, Folgen für Verbündete in Asien, die Nato und Deutschland, bei Stiftung Wissenschaft und Politik, SWP-Aktuell 2021/A 77, 07.12.2021, online unter https://www.swp-berlin.org/10.18449/2021A77/.
- Siehe Ray Alderman: Radar cross section, the measure of stealth, bei Military Embedded Systems, 31.03.2017, online unter https://militaryembedded.com/radar-ew/signal-processing/radar-cross-section-the-measure-of-stealth. Die russische Luftwaffe musste einige Verluste an Mehrzweck-Kampfflugzeugen Su-34 hinnehmen, als sie diese in der Ukraine in der Rolle als Frontbomber einsetzte. Bei den Angriffen in geringer Flughöhe gerieten sie ins Visier schultergestützter Fliegerabwehrsysteme, sogenannter MANPADS. Zu den Verlusten von Su-34 in der Ukraine siehe Aviation Safety Network, online unter https://aviation-safety.net/wikibase/type/su27/2 und Uwe Jack: Auch Suchoi Su-34 abgeschossen, bei Flieger Revue, 30.03.2022, online unter https://www.fliegerrevue.aero/news-aktuelles/luftfahrt-militaer/auch-suchoi-su-34-abgeschossen. Der Artikel von Justin Bronk: The Mysterious Case of the Missing Russian Air Force, bei rusi.org, Royal United Services Institute (RUSI), 28.02.2022, online unter https://rusi.org/explore-our-research/publications/commentary/mysterious-case-missing-russian-air-force war wohl etwas voreilig.
- Siehe Ray Alderman: Radar cross section, the measure of stealth, bei Military Embedded Systems, 31.03.2017, online unter https://militaryembedded.com/radar-ew/signal-processing/radar-cross-section-the-measure-of-stealth.
- Siehe „Sukhoi PAK FA / T-50 / Su-57“, bei all-aero.com., online unter http://all-aero.com/index.php/54-planes-p-q-e-r-s/12206-sukhoi-pak-fa, und Alex Hollings: Is Russia’s Su-57 the Worst Stealth Fighter on the Planet?, bei Sandboxx, 03.06.2021, online unter https://www.sandboxx.us/blog/is-russias-su-57-the-worst-stealth-fighter-on-the-planet/ und Roger Näbig: Suchoi Su-57: Russlands missverstandener Stealth-Kampfjet der 5. Generation, bei Konflikte und Sicherheit, 21.01.2022, online unter https://konflikteundsicherheit.wordpress.com/2022/01/21/suchoi-su-57-russlands-missverstandener-stealth-kampfjet-der-5-generation/.
- Eine solche Rakete ist die Kh-15. Ob sie noch im Dienst ist, ist derzeit unklar. Siehe Hans M. Kristensen, Matt Korda: Russian nuclear forces 2019, bei Bulletin of the Atomic Scientists, 04.03.2019, 73–84, online unter https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/00963402.2019.1580891. Für eine Übersicht über gelenkte Bomben Russlands siehe Carlo Kopp: Soviet/Russian Guided Bombs, Technical Report APA-TR-2009-0806, bei Air Power Australia, April 2012, online unter https://www.ausairpower.net/APA-Rus-GBU.html.
- Siehe „Kh-47M2 Kinzhal, Air-launched ballistic missile„, bei Military.com, online unter http://www.military-today.com/missiles/kh_47m2_kinzhal.htm, und Jill Hruby: Russia’s New Nuclear Weapon Delivery Systems, an Open-Source Technical Review, bei Nuclear Threat Initiative, November 2019, S. 19f, online unter https://media.nti.org/documents/NTI-Hruby_FINAL.PDF, sowie „Kh-47M2 Kinzhal“, bei CSIS Missile Defense Project, 19.03.2022, online unter https://missilethreat.csis.org/missile/kinzhal/. Vgl. Алексей Леонков: Гиперзвуковой бросок «Кинжала»: конкуренты еще – в «пеленках», bei Zvezda Weekly, 23.05.2018, online unter https://zvezdaweekly.ru/news/20185211547-L3aOs.html, in russischer Sprache.
- Siehe „Russia claims first use of hypersonic Kinzhal missile in Ukraine„, bei BBC News, 19.03.2022, online unter https://www.bbc.com/news/world-europe-60806151.
- Siehe Ralph Bosshard: Die russische Luftkriegskampagne gegen die Ukraine, bei bkoStrat, 20.11.2022, online unter https://bkostrat.ch/2022/11/20/russische-luftkriegskampagne-gegen-ukraine/.
- Siehe „Tu-160 BLACKJACK (TUPOLEV)“ bei GlobalSecurity.org, online unter https://www.globalsecurity.org/wmd/world/russia/tu-160.htm, „Tu-22M BACKFIRE (TUPOLEV)“ bei FAS, online unter https://nuke.fas.org/guide/russia/bomber/tu-22m.htm, Marco Friedrich: Das Monster von Mikojan, Mikojan-Gurewitsh MiG-31, NATO-Code Foxhound, bei airpower.at, online unter http://www.airpower.at/news07/0429_mig-31/index.html.
- Zur „Iskander„, die in der einen Version als ballistische Rakete und in einer zweiten als Marschflugkörper eingesetzt werden kann, siehe „Iskander Tactical Ballistic Missile System“ bei Military and Commercial Technology, 16.06.2017, online unter https://thaimilitaryandasianregion.blogspot.com/2017/06/iskander-tactical-ballistic-missile.html. Sie löste ausgiebige Diskussionen zur Konformität mit dem INF-Vertrag aus.
- INF = Intermediate Range Nuclear Forces Treaty, russisch Договор о ликвидации ракет средней и меньшей дальности (РСМД). Deutsch auch „Washingtoner Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme“. Informationen und Vertragstext in englischer Sprache auf der Homepage des US-Außenministeriums, online https://2009-2017.state.gov/t/avc/trty/102360.htm#text. Vgl. „INF-Vertrag vom 08.12.1987“, online unter http://www.peterhall.de/treaties/inf/inf1.html,