Das WEF in Davos, eine machtvolle Warmluft-Maschine!
Das WEF 2024 ist Geschichte. Mehr als 3‘000 Teilnehmende aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft haben sich während fünf Tagen in Davos über diverse Themen ausgetauscht. 83 Länder und internationale Organisationen waren anwesend; die Kosten für den Armeeeinsatz betrugen weit über 10 Millionen Franken, und die Preise für Hotels, Wohnungen und Taxis kletterten im Winterkurort auf astronomische Höhen.
Vorherrschende Themen waren der Klimawandel, die künstliche Intelligenz und natürlich die Kriege in Gaza und in der Ukraine. Doch ausser dem ukrainischen Präsienten Selenski waren keine Protagonisten dieser gravierenden Konflikte in Davos – weder Putin noch Netanjahu oder die Hamas. Wie soll da das Motto des diesjährigen WEF „Rebuilding Trust“ (Vertrauen wieder aufbauen) eingelöst werden? Auch die Grossmächte USA und China waren nur mit der zweiten Garnitur politisch vertreten (mit US-Aussenminister Antony Blinken und Ministerpräsident Li Qiang aus Peking). Hingegen klopften sich EU-Präsidentin Ursula von der Leyen und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron auf die europäischen Schultern, und der neue argentinische Präsident Javier Milei knallte rhetorisch ein erfrischend neolibertäres Pamphlet ins Publikum, das Erstaunen und Kopfschütteln auslöste.
Die Schweiz als Gastgeberland machte einen Vorschlag für einen Friedensplan für die Ukraine. Wenn es gelingt, mächtige Player wie China und Indien, aber auch Putin an einen Tisch zu bringen, könnte der helvetische Coup gelingen. Doch vielleicht müsste die Schweiz ihre Neutralität klarer definieren und auch gegen aussen manifestieren , um international als Vermittlerin akzeptiert zu werden. Bis dahin wird noch einige Zeit vergehen.
Fazit: Das WEF ist wie seit jeher ein kurzfristiges Medienereignis, schnell vergessen und überhaupt nicht nachhaltig. Die Veranstaltung kann vielleicht einzelne Initiativen antriggern, doch bleibt sie schlussendlich eine der grössten Maschinen von menschlich erzeugter warmer Luft. Diese Blasen, angereichert mit Phrasen und ausgeatmetem CO2, steigen jeweils langsam in den sternenklaren Winterhimmel über Davos.