Das Leiden DIESER Menschen in der Ukraine wird einfach totgeschwiegen!
Wolodymyr Selenskyi ruft nach Waffen, nach noch mehr Waffen und nach noch «wirksameren» Waffen, wie das Wort «tödlich» in der Sprache der Militärs euphemistisch heisst. Und die westlichen Medien bringen mehr und mehr Stories über das Leid der Flüchtenden in und aus der Ukraine. Aber niemand berichtet über jene Ukrainer, die sich danach sehnen, zu Russland gehören zu dürfen – es aber nicht zeigen dürfen. Und über jene, die schon seit 2014 von der ukrainischen Armee und von ukrainischen Milizen beschossen und bombardiert werden.
Man kennt diese unheimlichen psychischen Strapazen aus dem Zweiten Weltkrieg: Eine besetzte Stadt wird zurückerobert. Viele Bewohner beten dafür, dass das gelingt. Zeigen dürfen sie es allerdings nicht, denn sie müssten damit rechnen, sonst von den Besatzern umgebracht zu werden. Und was passiert, wenn die Zurückeroberung nicht gelingt?
Diese Situation ist – wenn auch genau umgekehrt – in der Ost- und Südukraine nun schrecklicher Alltag: Hunderttausende von russisch sprechenden Bewohnern fühlen sich nicht nur sprachlich, sondern auch kulturell, mit ihrem Herzen, mit Russland mehr verbunden als mit der von Kiev regierten Ukraine. Sie hoffen innigst darauf, dass die russischen Truppen die ganzen Gebiete von Luhansk und Donezk erobern und sie letztendlich mit Russland vereinigen. Aber wann dürfen sie das auch zeigen? Wann ist es sicher, dass sie nie mehr zu jener Ukraine gehören müssen, von der sie mit dem Putsch auf dem Maidan und mit der Vertreibung „ihres“ Präsidenten Wiktor Janukowytsch politisch – aber alles andere als «demokratisch» – entmachtet wurden?
Mehr und mehr erscheinen nun in westlichen Medien ans Herz gehende Schilderungen von Einzelschicksalen, zum Beispiel über Frauen mit Kindern, die in der Westukraine bei Verwandten Unterschlupf gefunden haben und dort grosse Unterstützung erleben. Nirgends aber wurde und wird gezeigt, wie die Bevölkerung im Donbass seit acht Jahren – länger, als der WKII dauerte – von ukrainischen Truppen und Milizen beschossen wurden und auch jetzt werden, mit Tausenden von Toten, auch unzähligen Kindern.
Als konkretes Beispiel: Das «Echo der Zeit», die wohl beste Nachrichtensendung von Schweizer Radio SRF, schickt einen ihrer besten Auslandkorrespondenten, Peter Voegeli, in ein kleines Dorf im Nordwesten der Ukraine, ins Dorf Khopchytsi, 50 km südwestlich von Lviv, wo er mit aus Kiev geflüchteten Menschen ins gesuchte Gespräch kommt. Ein anschaulicher, perfekter Bericht!
Nur, warum wird niemand in den Donbass geschickt, um mit jenen Menschen zu reden, die seit 2014 von ukrainischen Truppen und Milizen beschossen werden? Mit Menschen, die nichts lieber hätten, als endlich wieder in Frieden leben zu können und im Sinne der – selbst in der UNO-Charta Art. 1 Punkt 2 aufgeführten – Selbstbestimmung zu Russland zu gehören?
Im ganzen Südosten der Ukraine gibt es Menschen, die sich mit der – weitestgehend von den USA gesteuerten – Politik Kievs durchaus identifizieren und, russische Muttersprache hin oder her, die nationalistische Ausrichtung dieser Politik in Kiev unterstützen. Im gleichen Südosten der Ukraine gibt es aber auch Millionen von Menschen, die, ähnlich wie die grosse Mehrheit der Bevölkerung der Krim, sich Moskau näher fühlen als Kiev. Sie leiden doppelt: Nicht nur, weil jetzt Krieg herrscht und Bomben fallen, sondern auch, weil sie nicht mehr sagen dürfen, für wen ihr Herz schlägt. Es wäre heute, im von Wolodymyr Selenskyj regierten Land, viel zu gefährlich. Und sie leiden nicht zuletzt auch, weil sie von den westlichen Medien einfach totgeschwiegen werden. Sind sie auch in den Augen des westlichen Auslandes Untermenschen, um die man sich nicht kümmern muss?
Der in Moskau lebende deutsche Journalist Ulrich Heyden hat Luhansk und einige Dörfer in jener Gegend besucht. Darüber hat er ein Video gemacht, das man sich, wenn man sich vor der Realität nicht scheut, unbedingt anschauen sollte. Hier anklicken! Und er hat ein Buch geschrieben, das man kaufen und lesen sollte – so man denn, im Gegensatz zu den westlichen Medien, auch diese Realität zur Kenntnis zu nehmen bereit ist: Ulrich Heyden: Der längste Krieg in Europa seit 1945; Augenzeugenberichte aus dem Donbass. Erschienen ist das Buch im März 2022 im Verlag Tredition, wo man es direkt bestellen kann, hier anklicken.