Auch der verbesserte Panzer-Typ «Panther» der deutschen Wehrmacht vermochte den Vormarsch der Roten Armee 1944/45 nicht mehr zu stoppen. (Deutsches Bildarchiv / Commons)

Das Ende der deutschen Panzerwaffe

(Red.) Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass der aktuelle Krieg in der Ukraine so zu Ende geht, wie es die namhaften westlichen Politiker – und auch die ihnen nachplappernden Journalisten – gefordert haben: mit einem Entscheid auf dem Schlachtfeld. Allerdings nicht im geforderten und erwarteten Sinne, sondern umgekehrt: mit einem Sieg Russlands und einer Niederlage der Ukraine. Historisch ist das wenig überraschend, denn auch der Zweite Weltkrieg ging mit der militärischen Niederlage der deutschen Wehrmacht zu Ende – aufgrund der Überlegenheit der Roten Armee. Für jene Geschichtsinteressierten, die sich auch für die Details der damaligen militärischen Siege und Niederlagen interessieren, ruft unser Militär-Spezialist Ralph Bosshard ein wichtiges Kapitel der deutschen Militärgeschichte en détail in Erinnerung. (cm)

Wenn heute von der Zerstörung von Städten während des Zweiten Weltkriegs die Rede ist, stehen die Bombenangriffe auf Städte im Vordergrund, dazu noch Stalingrad, Warschau, Leningrad und Berlin. Generell blieben die meisten europäischen Hauptstädte von großen Kampfhandlungen verschont. Neben Berlin ist Budapest die zweite große Ausnahme. Das Schicksal Budapests aber blieb beispielsweise Wien erspart. Die Gründe dafür hängen eng mit dem Kampf um Budapest und um Ungarn generell zusammen (1).

In einer Zeit, in welcher neben vielem anderem auch die Geschichte instrumentalisiert und speziell die Geschichte des Zweiten Weltkriegs teilweise umgeschrieben wird, kann ein nüchterner Blick auf die Ereignisse von damals nicht schaden. Viele der Stereotypen, die namentlich in der deutschen Historiografie über die Rote Armee und die Rolle der Sowjetunion verbreitet werden, halten einer kritischen Überprüfung nicht stand. Dazu gehört beispielsweise die Theorie von der operativen und taktischen Überlegenheit der Deutschen über die Alliierten. Bei genauerer Betrachtung der Ereignisse in Ungarn 1945 lässt sich diese Mär nicht erhärten. 

Perspektivlose Lage Deutschlands

Zum Jahreswechsel 1944/1945 war die Lage Deutschlands perspektivlos. Nachdem die Alliierten sich an der Moskauer Konferenz vom 19. Oktober bis 1. November 1943 darauf geeinigt hatten, die bedingungslose Kapitulation Deutschlands zu fordern, bestanden für die Deutschen keine Aussichten mehr, mit einem der Alliierten zu einem Separatfrieden zu gelangen, geschweige denn, einen der Verbündeten aus der Allianz herauszubrechen (2). Im Gegenteil musste das nationalsozialistische Deutschland nach dem Ausscheiden Italiens und Rumäniens aus dem Kreis der Achsenmächte und ihrem Seitenwechsel zu den Alliierten befürchten, dass noch weitere Verbündete von ihm abfallen würden. Am 23. August 1944 war der vom rumänischen König initiierte Staatsstreich in Bukarest erfolgt, welchem am Tag darauf der Seitenwechsel Rumäniens folgte, das fortan zusammen mit den Alliierten gegen das nationalsozialistische Deutschland kämpfte (3). Und auch Bulgarien, das sich zwar nicht am Krieg gegen die Sowjetunion, wohl aber am Krieg gegen Griechenland und Jugoslawien beteiligt hatte, wechselte im Herbst 1944 die Seiten. Am 8. September erklärte Bulgarien dem Deutschen Reich den Krieg (4). Am 28. Dezember 1944 wurde auch die Regierung von Miklós Horthy in Budapest gestürzt und die neue provisorische Regierung Ungarns erklärte dem Deutschen Reich den Krieg (5). 

Die Lage der deutschen Kriegswirtschaft wurde Ende 1944 zunehmend schwierig. Durch den Umsturz und dem Seitenwechsel Rumäniens war im August 1944 der wichtigste Öllieferant des Großdeutschen Reiches weggefallen.  Die letzten bedeutenden Ölreserven, auf welche die Deutschen Zugriff hatten, befanden sich in Ungarn (6). Durch westalliierte Bombenangriffe auf die deutschen Hydrierwerke seit Mai 1944 war die Produktion von synthetischem Benzin stark eingebrochen (7). Ab Mitte 1944 wäre es den Deutschen ohne ungarisches Öl nicht möglich gewesen, den Krieg überhaupt weiterzuführen. Die Lieferung von gebrauchsfertigen Ölprodukten an andere Kriegsschauplätze war nur noch eingeschränkt möglich, da der Bahnverkehr durch die alliierte Lufthoheit weitgehend zusammengebrochen war (8). 

Die wichtigsten Ölfelder befanden sich am Fluss Zala westlich des Plattensees (ungarisch Balaton), an der Drau an der kroatisch-ungarischen Grenze sowie im Raum Zistersdorf in Niederösterreich. Sie deckten 80% der gesamten Treibstoffproduktion der Achse ab. Die wichtigsten Ölraffinerien befanden sich im Raum Wien, in Bratislava und in Kroatien. Jene bei Komárom und Pétfürdő waren durch US-amerikanische Luftangriffe am 14. und 16. März 1944 zerstört worden (9).

Der Verlust des oberschlesischen Industriegebiets durch die Weichsel-Oder-Operation der Roten Armee stellte Ende Januar 1945 die Fähigkeit Deutschland, weiterhin Krieg zu führen, ernsthaft in Frage (10). 

Militärische Lage zum Jahreswechsel

Auch in militärischer Hinsicht war die Lage prekär: Spätestens seit der Kesselschlacht von Mortain – Falaise besaß die Wehrmacht keine Aussichten mehr, die Westalliierten aus Westeuropa zu vertreiben. Die Ardennen-Offensive, die am 16. Dezember 1944 begann, hätte durch die Einnahme des Hafens von Antwerpen einen Vorstoß starker alliierter Kräfte an die Nordwestgrenze des Reiches verhindern sollen (11). Um die Jahreswende zeichnete sich jedoch der Misserfolg dieser Operation ab. Damit war die Bedrohung für das kriegswichtige Ruhrgebiet nicht beseitigt. Auch eine deutsche Offensive im Elsass und in Lothringen, mit welcher die Deutschen das Schwächemoment auszunutzen beabsichtigten, das durch den Abzug starker US-amerikanischer Kräfte in die Ardennen entstanden war, brachte keine durchschlagenden Erfolge, womit auch das Saargebiet und der Raum Oberrhein bedroht blieben (12). Aber die Ardennen-Offensive hatte den Westalliierten gezeigt, dass Deutschland noch nicht am Ende seiner Kräfte war. Mit dem Abbruch der Offensive und dem Rückzug auf die Ausgangsstellungen konnten die Deutschen die 6. Panzerarmee aus der Front herausziehen, die nun für andere Unternehmungen zur Verfügung stand. Sie stellte zu diesem Zeitpunkt die einzige nennenswerte Reserve des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) dar. Bis Mitte Februar 1945 stießen die Westalliierten an die deutsche Reichsgrenze bzw. an die Siegfried-Linie, verheizten danach aber in der desaströsen Schlacht im Hürtgenwald ein ganzes Armeekorps (13). 

Schon im Dezember 1944 war die Verlegung des IV. SS-Panzerkorps, das praktisch die einzige verfügbare mobile Reserve auf dem östlichen Kriegsschauplatz darstellte, nach Ungarn angeordnet worden – gegen den Willen von Generalstabschef Heinz Guderian (14). Dieser hätte auch die Ardennen-Offensive früher abbrechen wollen, spätestens als klar wurde, dass diese ihre Ziele nicht mehr erreichen würde. Als Hitler am 7. Januar 1945 dann endlich den Abzug der 6. Panzerarmee aus dem Westen und ihre Verlegung an die Ostfront beschloss, ließ er vorerst offen, in welchen Abschnitt der Ostfront sie verschoben werden sollte. Selbst der Beginn der sowjetischen Offensive in Polen am 12. Januar, deren Ort und Zeitpunkt von Guderian richtig vorhergesagt worden war, vermochte Hitler nicht umzustimmen. Die Beseitigung der Gefahr für das ungarische Erdölgebiet schien ihm dringender als die Bedrohung an der Oder. Er glaubte, er könne erst die Kräfte der Roten Armee in Ungarn zerschlagen und sich dann gegen jene ostwärts Berlin wenden. Das war viel zu optimistisch (15).

Der Himmel über Deutschland war fest unter westalliierter Kontrolle, seit mit dem Unternehmen Bodenplatte das letzte Aufbäumen der deutschen Luftwaffe ohne zählbare Resultate geendet hatte (16). 

Zusammenbruch im Osten

Nach der Schlacht im Kursker Bogen im Sommer 1943 vermochte die deutsche Wehrmacht die Initiative im deutsch-sowjetischen Krieg nie zurückzuerobern und musste im Sommer 1944 in Belarus die größte Niederlage in der deutschen Militärgeschichte einstecken (17). Vom September bis November 1944 führte die 3. Ukrainische Front unter der Führung von Marschall Feodor Tolbukhin die sogenannte Belgrader Operation, die mit der Befreiung der Stadt Belgrad und der Verfolgung der deutschen Heeresgruppe E bis in den Raum Sarajevo endete. Die Wehrmacht musste das ganze Balkangebiet überstürzt räumen, wobei sie eine große Menge an Kriegsgerät zurückließ. Die Rote Armee wandte sich darauf in Richtung Ungarn und führte in Jugoslawien keine größeren Operationen mehr durch. Mit sowjetischer Anleitung baute die jugoslawische Führung unter der Leitung von Josip Broz Tito ihre Partisanenarmee zu einer regulären Armee um, welche im Folgenden die Befreiung des Landes von den deutschen Besatzern weitgehend selbst bewerkstelligte und sowjetische Truppen für den Kampf gegen einen der letzten Verbündeten Deutschlands, Ungarn, freispielte (18). Am 29. Oktober 1944 begann die Schlacht um Budapest, aber die Einschließung von Budapest gelang erst am 24. Dezember. Kurz danach überschritten die Truppen der 3. Ukrainischen Front, aus Jugoslawien kommend, ganz im Süden Ungarns in der Apatin-Kaposvar-Operation die Donau und rückten in Transdanubien vor (19).

Sowjetische Pläne in Ungarn

Seit Herbst 1944 hatte das sowjetische Hauptquartier, die sogenannte Stavka GVK, bereits an Angriffsoperationen weit ins Gebiet der Achsenmächte hinein geplant. Es wollte, dass die Rote Armee bis Mitte November nach Budapest vorstößt und bis Mitte Dezember auf die Linie Graz – Wien – Brünn (Brno) – Olmütz. Aber die hartnäckige Verteidigung der Stadt Budapest brachte den Zeitplan der Stavka GVK durcheinander. 

Karte: Lage im Südosten zur Jahreswende 1944/45 und die wichtigen Hindernisse im Gelände: Donau, Zala und Sio-Kanal
Quelle: Verfasser

Am 17. Februar 1945 erteilte die Stavka GVK der 3. Ukrainischen Front unter der Führung von Marschall Feodor Tolbukhin den Auftrag, eine Offensive gegen Wien vorzubereiten. Die Sowjets wollten in den Süden Österreichs stoßen, bevor die Westalliierten dies aus Italien heraus taten (20). Als am 20. Februar glaubwürdige Nachrichten über eine geplante deutsche Offensive am Balaton vorlagen, wurde Tolbukhin befohlen, eine Verteidigungsoperation zu planen (21). Höchste Eile war angesagt, denn im offenen Gelände zwischen Plattensee und Donau mussten massive Feldbefestigungen angelegt werden, wenn die Truppen das deutsche Artilleriefeuer überleben und die Panzerangriffe abwehren sollten. 

Davon ausgehend, dass eine Truppe mehrere Tage braucht, um sich zur Verteidigung einzurichten, d.h. Waffenstellungen, Schützenlöcher und Schützengräben zu graben, Hindernisse und Unterstände zu bauen, Telefondrähte zu verlegen und anderes mehr, blieb den Stäben wenig Zeit, um ihre Befehle zu erteilen. Der Stab der 3. Ukrainischen Front dürfte kaum mehr als 2 bis 2½ Tage Zeit gehabt haben, um seine Befehle auszuarbeiten. Das ist mit heutigen Maßstäben gemessen sehr kurz und Toleranz für Fehlentscheidungen gab es nicht. 

Deutsche Offensivabsichten

Die ungarische Öl-Produktion deckte den Bedarf der Heeresgruppe Süd vollständig und jenen der Heeresgruppe Mitte teilweise, nicht aber jenen der gesamten Wehrmacht. Wegen der alliierten Luftherrschaft mussten die wenigen noch vorhandenen Ölprodukte in der Nähe der Produktionsstätten verbraucht werden. Praktisch war somit die Heeresgruppe Süd der einzige deutsche Großverband, welcher zu dieser Zeit noch zu größeren Angriffsoperationen imstande war. Damit stellt sich heute die Frage, ob ein Einsatz der nach dem Ende der Kämpfe in den Ardennen freiwerdenden 6.  Panzerarmee an der Oder überhaupt möglich gewesen wäre. In dieser Frage hatte Hitler möglicherweise recht, als er auf einem Einsatz der 6. Panzerarmee in Ungarn bestand. Insgesamt vier Mal hatten die Deutschen vergebens versucht, den Belagerungsring um Budapest aufzubrechen und die Belagerung der Stadt zu beenden (Unternehmen Konrad 1 bis 3 und Südwind) (22). 

Nach dem Rückzug der Heeresgruppe E aus Jugoslawien wurde die Donau frei für den Schiffsverkehr aus dem Schwarzen Meer bis nach Budapest. Insbesondere Flusshäfen mit Anschluss an die Bahn wie zum Beispiel jener von Paks waren günstige Nachschub-Basen für weitere Operationen der 2. und der 3. Ukrainischen Front in Richtung Wien und hätten damit die Angriffsziele dargestellt, deren Zerstörung eine sowjetische Offensive in Transdanubien nachhaltig verhindert hätte. 

Beeindruckende Mittel der Roten Armee – oder doch nicht? 

Auf dem Papier war Tolbukhins Streitmacht beeindruckend: Er verfügte über insgesamt 5 Armeen, nämlich die 26., die 27. und die 57., sowie die 4. Garde-Armee und die 9. Garde-Armee. Jede dieser Armeen besaß 3 Korps mit jeweils 3 Schützendivisionen, sowie ein Panzer- oder Mechanisierten Korps als Armeereserve. Die Ausnahme bildete die 26. Armee, die über ein Kavallerie-Korps verfügte, anstatt eines Mechanisierten Korps (23). Dazu kamen die Kräfte der Verbündeten: Die 1. bulgarische Armee verfügte über 2 Korps mit total 7 Divisionen (24). In Jugoslawien hatten Titos Partisanen reguläre Truppen gebildet. Ein Korps, das 12. Vojvodina-Korps der 3. jugoslawischen Armee beteiligte sich ebenfalls an der Balaton-Verteidigungsoperation (25). 

Nach Monaten der Operationen auf dem Balkan waren die Truppen der 3. Ukrainischen Front aber erschöpft und ausgedünnt. In personeller und materieller Hinsicht war der Bestand in fast allen Bereichen kritisch. Die Schützen-Divisionen und die Mechanisierten Großverbände standen bei etwa 40% des Sollbestands (26). Die mechanisierten und die Panzerkorps waren mehrheitlich mit Panzern der Typen T-34 und US-amerikanischen M4 Sherman Panzern ausgerüstet (27). Bei einem Teil der T-34 handelte es sich noch um die ältere Version mit der 76mm-Kanone, welche den aktuellen deutschen Panzern vom Typ „Panther“ unterlegen waren. Insgesamt waren 4 der 5 Armeen Tolbukhins nur bedingt zu Offensiven fähig. Lediglich die 9. Garde-Armee war mit Personalersatz bedacht und mit den modernsten Panzertypen beliefert worden. Der Nachbarverband der 3. Ukrainischen Front im Norden, die 2. Ukrainische Front unter dem Kommando von Marschall Rodion Malinowski, verfügte mit der 6. Garde-Panzerarmee über einen mit modernstem Gerät ausgerüsteten Verband, der im vollen Umfang angriffsfähig war. 

Kompensation der Infanterie-Schwäche der Roten Armee

Angesichts der Personalschwäche der Großverbände der 3. Ukrainischen Front mussten Artillerie und Pioniere das Manko an Abwehrkraft kompensieren. Aus der Reserve der Stavka GVK erhielt jede Armee 11 Panzerabwehr-Artillerieregimenter mit Panzerabwehrkanonen (Pak) (28). Circa 60% der verfügbaren Pak wurden in der ersten Verteidigungslinie eingesetzt, 15% in der zweiten und 25% blieben im hinteren Bereich des Operationsraums der Armeen zum beweglichen Einsatz vorbehalten. Dazu bildeten die Divisionen und Korps bewegliche Sperrabteilungen aus Pionieren mit Hindernismaterial und Minen. Davon gab es über 68 im Operationsraum der Front, zusätzlich zu den 66 Panzerabwehr-Räumen (29). Auch hier wurde also die Verteidigung in die Tiefe gestaffelt. Der Einsatz dieser Mittel entschied letzten Endes die Schlacht am Balaton. 

Karte: Stellungssystem der 3. Ukrainischen Front
Quelle: Verfasser

Von Beginn der Operation weg erlangte die 17. sowjetische Luftarmee im Operationsraum die Luftüberlegenheit, was namentlich den wirksamen Einsatz der Schlachtflieger Iliushin-2 (Stormovik) gegen Panzer und Truppenansammlungen erlaubte. Am 12. März gelang es den sowjetischen Schlachtfliegern beispielsweise, bei Simontornya 19 deutsche Panzer zu vernichten, nachdem der Vormarsch der 1. SS-Panzerdivision ins Stocken geraten war (30). Namentlich die 3. jugoslawische Armee profitierte von der Luftnahunterstützung der Sowjets.

Etikettenschwindel bei den Deutschen

Für die geplante Offensive am Balaton wurde die 6. Panzer-Armee unter höchster Geheimhaltung, kombiniert mit Täuschungsmaßnahmen, nach Ungarn verlegt. Dort wurde sie durch weitere Divisionen der Heeresgruppe Süd verstärkt: Dazu gehörten die 44. und 356. Infanterie-Division, die 23. Panzer-Division, die neu gebildeten 3. und 4. Kavallerie-Division sowie die 25. ungarische Infanterie-Division (31). An der Offensive beteiligte sich auch die weiter nördlich stehende deutsche 6. Armee mit dem III. Panzerkorps (32). 

Die Panzerdivisionen der Deutschen Wehrmacht des Jahres 1945 verdienten ihre Bezeichnung nur noch bedingt. Mit ihren gerade einmal zwei Panzer-Abteilungen (Bataillonen), wovon eine nicht mit Panzern, sondern Schützenpanzerwagen ausgerüstet war, war die Panzerdivision „Typ 45“ an Panzern zahlenmäßig schwächer als eine sowjetische Panzerbrigade (33). Zusammen mit ihren Panzergrenadier-Regimentern war eine derartige Panzerdivision wohl kaum in der Lage, weiter als in eine Angriffstiefe von 10 bis 15 km auf einer Front von maximal 5 km vorzustoßen (34). Die an der Plattensee-Offensive beteiligten Divisionen der Waffen-SS waren zur Jahreswende 44/45 überdies mit Personal aus der Luftwaffe und der Kriegsmarine aufgefüllt worden, das eher zu Panzergrenadieren um-deklariert als umgeschult worden war (35). Insgesamt beurteilte der Stab der 6. Panzerarmee am 3. März 1945 alleine die 44. Infanterie-Division als „zu jeder Angriffsaufgabe geeignet“ (36). Die für den Angriff vorgesehenen Panzerdivisionen wurden mit schweren Panzerabteilungen verstärkt, welche über die neusten Panzer der Wehrmacht, den „Tiger“ und den „Königstiger“ verfügten. Dazu kamen Sturm- und Jagdpanzer der Typen IV und V „Jagdpanther“ (37). Verstärkt mit einer schweren Panzer-Abteilung dürften für eine Panzerdivision maximal 25 km Angriffstiefe möglich gewesen sein. Bezogen auf den konkreten Fall der Offensive zwischen Platten- und Velencer-See wird man davon ausgehen müssen, dass mit dem gewählten Kräfteansatz das Erreichen einer Linie Simontornya – Dunaújváros möglich war, aber nicht mehr. Alles Weitere wäre einem Wunder gleichgekommen. 

Karte: Möglichkeiten der Deutschen in Transdanubien: Simontornya – Dunaújváros, Szalánta und Villány
Quelle: Verfasser

Im Süden des Operationsraums, im Angriffsstreifen der 2. Panzerarmee und der Heeresgruppe E waren die Möglichkeiten der Deutschen noch enger beschränkt: Erstere verfügte über keine einzige Panzerdivision, sondern lediglich eine Panzergrenadierdivision mit gerade mal einer Panzer-Abteilung (38). Bei den anderen vier Divisionen der Armee handelte es sich um infanteristische. Nicht anders war es beim LXXXXI. Armeekorps der Heeresgruppe E bestellt (39), das über vier Infanterie- und eine Kavallerie-Division verfügte (40). Auch bei Zusammenfassung aller Kräfte auf ein Angriffsziel waren damit bestenfalls Stöße bis auf die Höhe Szalánta und Villány möglich, sicherlich aber nicht bis zum Knotenpunkt Pécs oder den wichtigen Donau-Übergang bei Mohács. Das Erstellen eines operativen Zusammenhangs mit den Unternehmungen zwischen Platten- und Velencer See war dadurch nicht möglich.

Der Verlauf der Operation

Am frühen Morgen des 6. März 1945 griff die 2. Panzerarmee als erste aus dem Raum Nagybajom in Richtung Kaposvar an, durchbrach rasch die vorderste Verteidigungslinie der 57. sowjetischen Armee, wurde aber noch vor Erreichen der zweiten Linie durch Gegenangriffe gestoppt und zurückgeworfen. Das Kommando der sowjetischen 57. Armee verstand es, seine Reserven rechtzeitig zum erkannten Schwerpunkt des deutschen Angriffs zu verschieben. Auch die Einführung der Reserve der 2. Panzerarmee, der 16. SS-Panzergrenadierdivision „Reichführer SS“, vermochte den Angriff der Deutschen nicht wieder in Schwung zu bringen. Daraufhin entschloss sich der Oberbefehlshaber der 2. Panzerarmee, den Angriff auf Kaposvar abzubrechen und den Schwerpunkt des Angriffs nach Norden zu verlegen. Am 14. März griff die 16. SS-Panzergrenadierdivision im Raum Marcali erneut an, ohne entscheidende Raumgewinne zu erzielen (41). 

Ganz im Süden, an der Drau nordwestwärts von Osijek, gelang dem LXXXXI. Armeekorps der Übergang über die Drau. In der 3. und der 11. bulgarischen Infanterie-Division brach kurzzeitig Panik aus, sodass sich Feodor Tolbukhin genötigt sah, das 133. Schützenkorps, welches eigentlich die Reserve der 57. Armee darstellte, zugunsten der 1. Bulgarischen Armee einzusetzen (42). Angesichts der raschen Abwehrerfolge der 57. Armee weiter nördlich konnte er sich das Risiko leisten, das Korps aus dem Schlüsselgelände abzuziehen, zumal auch mit einer deutschen Luftlandung nicht zu rechnen war. 

Im Hauptabschnitt der Heeresgruppe Süd griffen wenige Stunden danach das I. Kavallerie- und das I. SS-Panzerkorps an und erzielten in den Tagen bis zum 11. März langsam Geländegewinne. Weiter östlich davon löste das II. SS-Panzerkorps seinen Angriff verspätet aus, vor allem weil schlechtes Wetter den Aufmarsch verzögert hatte (43). In diesem Abschnitt begann der Angriff erst am 6. März abends und stieß umgehend auf entschlossenen Widerstand, sodass er nur sehr langsam vorankam. Am Velencer See machte der Angriff des III. Panzerkorps anfänglich gute Fortschritte, blieb aber an der zweiten Verteidigungslinie der Roten Armee hängen (44). 

Karte: Verlauf der Operation
Quelle: Verfasser

Am 10. März war das I. Kavalleriekorps gezwungen, seine Reserven einzusetzen und das I. SS-Panzerkorps am Tag darauf ebenfalls. Letzteres zog die 23. Panzerdivision vor mit der Absicht, diese nach Norden einschwenken und den Sarviz Kanal überschreiten zu lassen, um dadurch den festgefahrenen Angriff des II. SS-Panzerkorps südwestlich des Kanals wieder in Gang zu bringen. Bis zum 9. März erreichte das I. SS-Panzerkorps den Sio-Kanal in Simontornya und das I. Kavalleriekorps bei Felsőnyék. Sie schafften es in den Tagen danach, Brückenköpfe über den Sio-Kanal zu errichten, sodass Tolbukhin nervös wurde und bei der Stavka GVK den Einsatz der 9. Garde-Armee für die Verteidigung beantragte (45). Aber die Kraft der Angreifer war erschöpft und die 6. Panzerarmee hatte definitiv ihre Handlungsfreiheit eingebüßt. Während des deutschen Vormarsches hatten Tolbukhin und die Oberbefehlshaber der 26. und der 4. Garde-Armee ihre Armeereserven in Gegenangriffen eingesetzt und die im Kampf stehenden Verbände laufend mit Panzerabwehr-Artillerie verstärkt. Im besonders gefährdeten Abschnitt bei Simontornya kam das 5. Garde-Kavalleriekorps zum Einsatz. Zusätzlich verlegte Tolbukhin das 133. Schützenkorps an den unteren Sio-Kanal. Damit war klar, dass die Deutschen ihren Angriff nicht würden fortsetzen können. Eine Besetzung des Schlüsselgeländes der 3. Ukrainischen Front war damit unmöglich geworden, geschweige denn das Erreichen der Angriffsziele an der Donau. 

Deutsche Selbstüberschätzung

Insgesamt hinterlässt die Anlage der deutschen Plattensee-Offensive ein gemischtes Bild. Sie zeugt von einer gewissen Selbstüberschätzung in Bezug auf die Zielsetzungen. Die gesteckten Angriffsziele waren mit den verfügbaren Kräften im Raum nicht zu erreichen. Die Heeresgruppe Süd hatte einen dreifachen Auftrag erhalten: Sie sollte den sowjetischen Gegner im Dreieck Donau – Plattensee – Drau vernichten, Brückenköpfe über die Donau erobern und die „Abschirmung“ gegen die sowjetischen Kräfte im Raum Budapest gewährleisten, um die Voraussetzungen für einen Stoß in die Flanke dieser Kräfte zu schaffen. Hierbei ging sie von der Annahme aus, dass das Gros der sowjetischen Kräfte sich im Raum Dombóvár – Pécs befinden würde (46). Damit entstanden in der Geografie drei weit auseinander liegende Angriffsziele. In Kombination mit der Stärke und Dislokation der Kräfte der Roten Armee schuf dies ein Missverhältnis zwischen Raum, Auftrag und Mitteln. Die stark exzentrisch angelegte Operation hätte eigentlich eine starke 2. Staffel verlangt. Ein Zusammenwirken der operativen Kräftegruppierungen in diesem großen Raum war in einer Anfangsphase nicht möglich und kam auch im weiteren Verlauf der Operation nicht zustande. 

Skizze: Varianten des Unternehmens „Frühlingserwachen“ in Transdanubien
Quelle: Georg Maier (47), Ergänzungen Verfasser

Die Deutschen waren mit dem gewählten Kräfteansatz gar nicht in der Lage, ins Schlüsselgelände ihres Gegners zu stoßen. Für den Vorstoß in ihr eigenes Schlüsselgelände am oberen Sio-Kanal setzten sie von total sechs Armeekorps aber gerade einmal eines und Teile eines zweiten ein. Von einer Ausrichtung auf das hauptsächliche Ziel kann folglich keine Rede sein. In dem 40 km breiten Abschnitt zwischen Siofok am Balaton und Simontornya hätte ein weiteres Korps mit insgesamt 4 Divisionen eingesetzt werden müssen. Nach Lage der Aufstellung wäre hierfür nur das I. SS-Panzerkorps in Frage gekommen. Das III. Panzerkorps hätte eher den Auftrag haben müssen, die Flanke zu sichern. 

Keine Logistik, keine Reserven

Auch zeugt die Anlage der Operation von einer erneuten Nichtbeachtung logistischer Belange, was schon früher, zum Beispiel in Stalingrad zur Katastrophe geführt hatte. Die Masse der deutschen Panzer ging dann auch nicht im Kampf verloren, sondern fiel defekt oder ohne Treibstoff in die Hände der Roten Armee (48). Die erste Phase der Offensive hätte darauf abzielen müssen, die Stadt Székesfehérvár als Nachschubbasis zu schützen und in einer zweiten Phase wäre im Zug eines Staffelwechsels auch die Nachschubbasis nach vorne zu verlegen gewesen. Angesichts der misslichen Wetterverhältnisse war die Eisenbahn das einzig mögliche Mittel für den Transport großer Mengen an Nachschubgütern.

Dazu kam, dass das Oberkommando der Wehrmacht OKW und die beteiligten Kommandostellen mit Verbänden rechneten, die oftmals ihre hochtrabenden Bezeichnungen nicht mehr verdienten und die zur Erbringung der geforderten Gefechtsleistungen gar nicht mehr imstande waren. Das Gros der Kräfte war weder zur Inbesitznahme des gegnerischen Schlüsselgeländes eingesetzt noch zum Schutz des eigenen. Insbesondere die Entscheidung, die 23. Panzerdivision zum Übergang über den Sarviz-Kanal einzusetzen, ist in diesem Licht kaum verständlich.

Gravierende Auswirkungen hatte der Umstand, dass das Oberkommando der 6. Panzerarmee über keine eigenen Reserven ausschied. Damit hatte dieses keine Möglichkeiten, eine erkannte Schwäche oder Lücke beim sowjetischen Gegner auszunutzen. Im Falle eines Scheiterns des Unternehmens war die 6. Panzerarmee nicht in der Lage, einen geordneten Rückzug, eine Verzögerungsaktion oder wenigstens die Aufnahme der zurückgehenden Truppen sicherzustellen. Für die Verteidigung der 40 km breiten Lücke zwischen dem Platten- und dem Velencer See wären sicherlich 6 Infanterie-Divisionen notwendig gewesen. Angesichts der Tatsache, dass hinter den verteidigenden Armeen der Roten Armee (26. und 4. Garde-Armee) eine Armee mit reduzierten Beständen (die 27.) und eine Armee mit Vollbestand (die 9. Garde) mit insgesamt 18 Divisionen standen – unter Berücksichtigung der teilweise reduzierten Bestände deren 13 bis 14 – hätten mindestens 3 Divisionen als Reserve zurückgehalten werden müssen. Zumindest hätte das Oberkommando der 6. Panzerarmee den unterstellten Korps Auflagen für den Einsatz der eigenen Reserven machen müssen.

Einen Angriff ohne Reserven führt man eher dann, wenn man überfallartig angreifen und sich zurückziehen möchte, bevor der Gegner Gegenmaßnahmen organisieren kann. Wäre das beabsichtigt gewesen, dann hätte die Offensive am Balaton nach wenigen Tagen abgebrochen werden müssen. Diese Option hat das Oberkommando der 6. Panzerarmee aber offenbar von Beginn weg nicht verfolgt.

Überlegenes operatives Können der Sowjets

In der Planung der Balaton-Verteidigungsoperation setzte Feodor Tolbukhin die Erfahrungen aus der Verteidigungsoperation im Kursker Bogen vom Sommer 1943 um, wo die Rote Armee in einer tiefgestaffelten Verteidigungsaufstellung die angreifenden deutschen Panzerdivisionen aufgehalten und damit die Voraussetzungen für eine Gegenoffensive geschaffen hatte. Danach gelang es der Deutschen Wehrmacht bis zum März 1945 nicht wieder, die Initiative auf dem östlichen Kriegsschauplatz zurückzugewinnen. 

Tolbukhin schützte sein Schlüsselgelände am unteren Sio-Kanal mit Feldbefestigungen, legte in Richtung der erwarteten Hauptangriffe zwei- bis dreifache Verteidigungslinien an und schützte die Übergänge über die Donau im Süden wiederum durch Feldbefestigungen. Dadurch hielt er sich die Option offen, nach erfolgreicher Verteidigung aus dem Raum Kaposvar westlich am Balaton vorbei in den Raum Wiener Neustadt – Wien zu stoßen. 

Mit der vorgezogenen Verlegung des 133. Schützenkorps in den Raum Pécs – Villány reagierte Tolbukhin sofort auf die sich im Operationsraum der 1. Bulgarischen Armee abzeichnenden Krise, schwächte aber auch die Verteidigung im Schwergewichtsabschnitt der Deutschen und gab zeitweise sein Schlüsselgelände preis. Die Verlegung des 133. Korps nach Süden machte es notwendig, im Raum des unteren Sio-Kanals einen Ersatz bereitzustellen. Hierfür verwendete er die Reserve der in zweiter Linie eingesetzten 27. Armee, das 33. Schützenkorps. Das zeigt, dass er die Bedeutung dieses Raums erkannt hatte. 

Die Verlegung der 9. Garde-Armee nach Norden in den Raum Budapest auf dem Höhepunkt der Kämpfe am Sio- und am Sarviz-Kanal zeugt von einem gewissen Selbstvertrauen der Sowjets. Wären die westlich der Donau eingesetzten Armeen eingebrochen, dann wäre ein Rückzug hinter die Donau unumgänglich geworden und hätte die Gefahr heraufbeschworen, dass diese drei Armeen das Gros ihrer schweren Waffen zurücklassen mussten. Das hätte die Gegenoffensive aus dem Raum Budapest heraus erschwert und eine Verlängerung des Kriegs im Südosten des Deutschen Reichs wäre unvermeidlich gewesen. Durch das zähe Festhalten an der Verteidigung westlich der Donau konnten die Sowjets dies vermeiden. Tolbukhin und die Stavka GVK erkannten auch den richtigen Zeitpunkt für die Auslösung der Gegenoffensive, was letzten Endes die rasche Einnahme der Stadt Wien erlaubte. Der Fehler des Herbst 1944, welcher die rasche Einnahme von Budapest verunmöglicht hatte und in der Folge zu monatelangen Kämpfen in der Stadt mit den daraus resultierenden Zerstörungen führte, wiederholte sich nicht. 

Dafür, dass es nicht gelang, die 6. Panzer- und Teile der 6. Armee gänzlich einzuschließen, wurde Tolbukhin in der sowjetischen Literatur später kritisiert. Hierfür hätte das Schwergewicht des am 16. März beginnenden sowjetischen Gegenangriffs in den Raum südlich von Veszprém verlegt werden müssen, was wiederum eine Schwächung der Kräfte in Richtung Wien verlangt hätte. Ob dadurch die Gesamtverluste der Roten Armee und der Zeitbedarf für die Einnahme Wiens gesunken wären, ist schwierig zu beurteilen. 

Definitives Ende der deutschen Panzerwaffe

In der Plattensee-Offensive verheizte das Oberkommando der Wehrmacht seine letzten gepanzerten und schlagkräftigen Reserven, die es nach der gescheiterten Ardennen-Offensive noch hatte retten können. Damit stand der Roten Armee der Weg nach Wien offen. Wahrscheinlich hätte die 6. Panzerarmee, verstärkt mit schweren Panzer-Abteilungen in der Defensive mehr gebracht, als in einer Offensive. Am Balaton wiederholten sich die Erfahrungen der Ardennen-Offensive, die noch weiter vorangetrieben worden war, nachdem sich ein Misserfolg abgezeichnet hatte und in welcher die größten Verluste an Panzern und schweren Waffen auf dem Rückzug eingetreten waren. Im Unterschied zu den Amerikanern waren die Sowjets am Balaton aber auf den deutschen Angriff vorbereitet und in der Lage, ihre Gegenoffensive sofort aufzulösen. Das führte nicht nur dazu, dass die Deutschen die Kontrolle über die Erdölquellen Ungarns verloren, zu deren Schutz die Offensive unternommen worden war, sondern gleich zum Verlust der zweitgrößten Stadt des Dritten Reichs. Und die Zerschlagung der deutschen Panzerwaffe war diesmal definitiv.

In der Balaton-Verteidigungsoperation zeigte es sich, dass die Rote Armee aus den Fehlern der Anfangsphase des Kriegs gelernt, sich wieder aufgerappelt und die Erfahrungen der Misserfolge der Jahre 1941 und 1942 beherzigt hatte. Der Erfolg der Roten Armee in der Verteidigung beruhte ganz wesentlich auf den starken Feldbefestigungen, die innerhalb von knapp zwei Wochen angelegt worden waren, sowie auf dem Einsatz der Panzerabwehr-Artillerie und der Selbstfahr-Artillerie, die sich auch bei der Unterstützung angreifender Verbände als hilfreich erwiesen (49). Die Stereotypen, welche im Westen über die Rote Armee verbreitet werden, treffen zumindest für die Balaton-Verteidigungsoperation nicht zu. Gerne schwadronieren die Deutschen vom überlegenen operativen Können der Wehrmacht. In diesem Fall ist überlegenes operatives Können eher auf der Seite Tolbukhins zu sehen.

Anmerkungen: 

  1. Eine neuere Darstellung stammt von Josef Paul Puntigam: Vom Plattensee bis zur Mur. Die Kämpfe 1945 im Dreiländereck, Feldbach 1993. Von russischer Seite existiert eine Dissertation von Alexander Michailik / Александр Георгиевич Михайлик:История Боевых Действий Красной Армии на Территории Венгрии (Сентябрь 1944 – Апрель 1945), Diss. Voronezh 2016, online unter http://www.science.vsu.ru/dissertations/3964/%D0%94%D0%B8%D1%81%D1%81%D0%B5%D1%80%D1%82%D0%B0%D1%86%D0%B8%D1%8F_%D0%9C%D0%B8%D1%85%D0%B0%D0%B9%D0%BB%D0%B8%D0%BA_%D0%90.%D0%93..pdf,in russischer Sprache. Michailik betrieb umfangreiche Forschungen im Zentralarchiv des russischen Verteidigungsministeriums.  Deutsche Quellen bei Georg Maier: Drama zwischen Budapest und Wien, der Endkampf der 6. Panzerarmee 1945, Selent 1985. Bei diesem Autor dürfte es sich um den ehemaligen Ersten Generalstabsoffizier (Ia) der 6. Panzerarmee handeln, Obersturmbannführer Maier. Zumindest das Vorwort lässt auf eine gewisse Nähe zur NS-Ideologie schließen. Trotz seiner Befangenheit ist Maier eine wertvolle Quelle, denn als Ia der 6. Panzerarmee müsste er die Schritte der Lagebeurteilung durchgegangen sein, die es erlauben, im Nachhinein die Entscheidungen auf deutscher Seite nachzuvollziehen. Es würde den Rahmen eines Artikels aber sprengen, die operative Beurteilung durchzugehen, die ohnehin durch einen Einblick vor Ort ergänzt werden müsste. Ein Standardwerk ist Peter Gosztony: Endkampf an der Donau 1944/45, Wien 1969, zum Kampf um Budapest siehe Krisztián Ungváry: Die Schlacht um Budapest 1944/1945 – Stalingrad an der Donau, München 2001. Einen guten Überblick gibt Wolfgang Greber: „Frühlingserwachen“ 1945: Hitlers letzte Offensive, bei Die Presse, 31.10.2016, online unter https://www.diepresse.com/4680171/fruehlingserwachen-1945-hitlers-letzte-offensive.  
  2. Die Moskauer Deklaration der Außenminister der drei führenden alliierten Mächte USA, Großbritannien und UdSSR (Cordell Hull, Antony Eden und Vyacheslav Molotov) wurde am 30. Oktober 1943 in Moskau beschlossen und am 1. November 1943 veröffentlicht. Siehe „MOSCOW CONFERENCE, October, 1943, JOINT FOUR-NATION DECLARATION„, online unter https://www.ibiblio.org/pha/policy/1943/431000a.html
  3. Der sogenannte Königliche Staatsstreich erfolgte am 23. August 1944 unter der Führung des rumänischen Königs Michael I. Dieser äußerte sich dazu in einem Interview. Siehe Eugen Tomiuc: World War II — 60 Years After: Former Romanian Monarch Remembers Decision To Switch Sides, auf Radio Free Europe/Radio Liberty, 06.05.2005, online unter https://www.rferl.org/a/1058760.html. Peter Gosztony: Das Eindringen der Roten Armee in Rumänien und Bulgarien im Jahre 1944, bei Schweizer Monatshefte, Zeitschrift für Politik, Wirtschaft, Kultur Band: 44 (1964-1965) Heft 10, online unter https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=smh-002%3A1964%3A44%3A%3A1557. Dazu auch ein Video von Knowledgia: Why did Romania switch sides in WW2, auf YouTube, 25.11.2019, online unter https://www.youtube.com/watch?v=dY1SdA9fYW8
  4. Siehe Christo Christov:  Die Errichtung der kommunistischen Diktatur in Bulgarien September 1944 – Dezember 1949, in der Reihe Texte zum Kommunismus in Bulgarien der Konrad-Adenauer-Stiftung, o.J., online unter https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=b0b44844-a19f-e634-8993-3a2eff4dcd90&groupId=252038. Siehe auch Gosztony, a.a.O. 
  5. Siehe Kornelia Papp: Ungarns „Sprung aus dem Krieg“ („kiugrás“) 1944, bei Lebendiges Museum Online, 19.05.2015, online unter https://www.dhm.de/lemo/kapitel/der-zweite-weltkrieg/kriegsverlauf/ungarns-sprung-aus-dem-krieg-1944.html
  6. Die ungarische Ölproduktion war im Jahre 1943 auf etwa 838’000 Tonnen Rohöl angewachsen. Siehe Laszlo M. von Taubinger: Die Entwicklung der ungarischen Erdölindustrie, Hamburg, Vol. 36, Iss. 5, pp. 282-28, online bei Econstor unter https://www.econstor.eu/bitstream/10419/132284/1/wd_v36_i05_pp282-284.pdf. Siehe auch Maier, a.a.O. S. 125 – 135, S. 165.
  7. Siehe „1939 – 1945, Die Phasen des Luftkriegs über Mitteldeutschland“ bei MDR Geschichte, 20.10.2023, online unter https://www.mdr.de/geschichte/ns-zeit/zweiter-weltkrieg/1945/luftkrieg-phasen-mitteldeutschland-luftangriffe-raf-bomber-100.html
  8. Siehe Silvano Wueschner: The ‘Transportation Plan’: Preparing for the Normandy invasion, bei Air University History Office auf der Homepage der US Air Force, 25.03.2019, online unter https://www.maxwell.af.mil/News/Display/Article/1794792/the-transportation-plan-preparing-for-the-normandy-invasion/. Rebecca Grant: The War on the Rails, bei Air & Space Forces Magazine, 01.08.2007, online unter https://www.airandspaceforces.com/article/0807rails/. Vgl. „Leopard-Panzer an der Grenze der Geografie“ bei bkoStrat, 04.02.2023, online unter https://bkostrat.ch/2023/02/04/leopard-panzer-an-der-grenze-der-geografie/ und Gerd Brenner: Bahn frei in den Kalten Krieg!, bei World Economy, 10.08.2021, online unter https://www.world-economy.eu/nachrichten/detail/bahn-frei-in-den-kalten-krieg/
  9. Siehe von Taubinger, a.a.O. Vgl. Jack McKillop: Combat Chronology of the US Army Air Forces, June 1944, online unter http://usaaf.net/chron/44/jun44.htm: „(Fifteenth Air Force):660+ B-17s and B-24s attack targets in Czechoslovakia and Hungary; the B-17s attack oil refineries in Budapest, Hungary; the B-24s hit five oil targets, one at Parducice, Czechoslovakia and Petfurdo, Komarom, Osijek and Sisak, Hungary. P-38s, P-47s, and P-51s escort the bombers and P-38s strafe and dive-bomb the airfield at Kecskemet, Hungary.“ 
  10. Siehe Percy Ernst Schramm: Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1944–1945. Bd. 4, S. 1052. Lagebuch vom 29. Januar 1945. Vgl. „Nachmittagssitzung“, bei Der Nürnberger Prozeß, Hauptverhandlungen, Einhundertneunundfünfzigster Tag, Donnerstag, 20. Juni 1946, Nachmittagssitzung, bei Zeno.org Meine Bibliothek , online unter http://www.zeno.org/Geschichte/M/Der+N%C3%BCrnberger+Proze%C3%9F/Hauptverhandlungen/Einhundertneunundf%C3%BCnfzigster+Tag.+Donnerstag,+20.+Juni+1946/Nachmittagssitzung. Vgl. Mirosław Sikora, Die Waffenschmiede des „Dritten Reiches“. Die deutsche Rüstungsindustrie in Oberschlesien während des Zweiten Weltkrieges, bei Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung, 22.03.2016, eingeschränkte Vorschau unter https://www.zfo-online.de/portal/zfo/article/view/10035
  11. Siehe Charles B. MacDonald: The Last Offensive, bei United States Army in World War TwoThe European Theater of Operations, 15.06.1964, online unter https://www.ibiblio.org/hyperwar/USA/USA-E-Last/USA-E-Last-1.html. Für eine umfangreiche Beschreibung der Operationen siehe Hugh M. Cole: The Ardennes, Battle of the Bulge, bei United States Army in World War TwoThe European Theater of Operations, 15.06.1964, online unter https://history.army.mil/books/wwii/7-8/7-8_CONT.HTM. Eine Karte dazu bei Bernd Nogli: Ardennen-Offensive, Verzögerung des Untergangs, auf der Homepage der Deutschen Bundeswehr, 20.12.2023, online unter https://zms.bundeswehr.de/de/ardennen-offensive-vom-16-bis-24-12-1944-5721616. Von den zahlreichen Verfilmungen sei erwähnt: Maleraxt 268: Panzerschlachten Die Ardennenoffensive, bei YouTube, 01.02.2013, online unter https://www.youtube.com/watch?v=ut4EZQ0uIHg.
  12. Siehe Jeffrey J. Clarke: Riviera To the Rhine, Chapter XXVII, NORTHWIND bei United States Army in World War Two, The European Theater of Operations, 15.06.1964, online unter https://www.ibiblio.org/hyperwar/USA/USA-E-Riviera/USA-E-Riviera-27.html. Die Bedeutung des Ruhr- und des Saargebiets wurde von den Alliierten so hoch eingeschätzt, dass sie bei einer Aufteilung Deutschlands deren Zugehörigkeit in verschiedenen deutschen Teilstaaten vorsahen. Siehe Wilfried Loth: Die Deutschlandplanung der Sieger, bei Bundeszentrale für politische Bildung, 29.04.2005, online unter https://www.bpb.de/themen/nationalsozialismus-zweiter-weltkrieg/dossier-nationalsozialismus/39616/die-deutschlandplanung-der-sieger/
  13. Siehe „Operation Battle of the Hürtgenwald„, bei Codenames of World War 2, online unter https://codenames.info/operation/battle-of-the-hurtgenald/ und Thomas G. Bradbeer: Major General Cota and the Battle of the Huertgen Forest: A Failure of Battle Command?, auf des Homepage der United States Army Command and General Staff College, Fort Leavenworth, Kansas, online unterhttps://usacac.army.mil/sites/default/files/documents/cace/DCL/DCL_MGCota.pdf. Ein Video dazu von Michael Heinz: Schlacht im Hürtgenwald 1944 – US-Gen. Hodges vs GF Model – Eine kritische Betrachtung, bei Zeitgeschichte in Bild und Ton, auf YouTube, 12.11.2023, online unter https://www.youtube.com/watch?v=E3anDaR4_Dg
  14. Zu Gliederung, Einsätzen und Unterstellung des IV. SS-Panzerkorps siehe Lexikon der Wehrmacht, online unter https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/KorpsSS/IVSSPzKorps-R.htm. Hierzu vgl. Maier a.a.O., S. 19 – 21, 124. 
  15. Siehe hierzu Maier. a.a.O., S.125 – 128. 
  16. Siehe „Operation Bodenplatte 1st January 1945“ auf der Homepage der Royal Air Force, online unter https://www.memorialflightclub.com/blog/operation-bodenplatte-1st-january-1945.  Vgl. auch Philipp Prinzing: Das letzte Aufgebot der Luftwaffe, bei Flug Revue, 12.05.2020, online unter https://www.flugrevue.de/klassiker/unternehmen-bodenplatte-das-letzte-aufgebot-der-luftwaffe/
  17. Von den zahlreichen Publikationen sei auf ein paar neuere aus dem deutsch- und englischsprachigen Raum verwiesen. Siehe Victor Kamenir: Soviet Operation Bagration Destroyed German Army Group Center, bei Warfare History Network, Sommer 2020, online unter https://warfarehistorynetwork.com/article/soviet-operation-bagration-destroyed-german-army-group-center/, Henrik Lunde: Operation Bagration: Soviet Triumph in the East, ebd., Sommer 2010, online unter https://warfarehistorynetwork.com/article/operation-bagration-soviet-triumph-in-the-east/, Tomasz Konicz: Operation Bagration; Vergessener Jahrestag, bei Telepolis, 08.06.2019, online unter https://www.telepolis.de/features/Operation-Bagration-Vergessener-Jahrestag-4442759.html. Vgl. die offizielle Darstellung von Сергей Липатов: Операция «Багратион» и ее военно-политическое значение“ auf der Homepage des russischen Verteidigungsministeriums, online unter https://mil.ru/winner_may/history/more.htm?id=11960765@cmsArticle und М. П. Колесников: Освобождение Белоруссии, in Военно-исторический журнал. — 1994, № 6, S. 2-10, online unter https://prussia.online/Data/Book/vo/voenno-istoricheskiy-zhurnal-1994-6/%D0%92%D0%BE%D0%B5%D0%BD%D0%BD%D0%BE-%D0%B8%D1%81%D1%82%D0%BE%D1%80%D0%B8%D1%87%D0%B5%D1%81%D0%BA%D0%B8%D0%B9%20%D0%B6%D1%83%D1%80%D0%BD%D0%B0%D0%BB%201994%20%E2%84%9606.pdf, beide in russischer Sprache. Ein Videoclip dazu Michael Heinz: Ostfront 1944 – Operation Bagration bei Zeitgeschichte in Bild und Ton auf YouTube, 28.07.2022, online unter https://www.youtube.com/watch?v=HL4kv2e06DA und ders.: Ostfront 1944 – die Vernichtung der Heeresgruppe Mitte, auf YouTube, 05.08.2022, online unter https://www.youtube.com/watch?v=785SHjYVjQE, sowie War Academy: The Brutal Operation Bagration 1944, The Greatest Defeat of the Wehrmacht in the War, auf YouTube, 27.08.2023, online unter https://www.youtube.com/watch?v=UV5ONm0PhNI
  18. Siehe „Освобождение Югославии. Бои за взятие Белграда в октябре 1944 г.“, bei vsepros.ru, 10.06.2017, online unter http://vsepros.ru/node/521 und „Военное обозрение“, 03.10.2014, online unter https://archive.ph/20190217112410/https://topwar.ru/59504-devyatyy-stalinskiy-udar-chast-2-belgradskaya-operaciya.html, beide in russischer Sprache. Für eine Chronologie dazu siehe C. Peter Chen: Belgrade Strategic Offensive Operation, 14 Sep 1944 – 24 Nov 1944, bei World War II Database, online unter https://ww2db.com/battle_spec.php?battle_id=302. Zur Befreiung Jugoslawiens generell Karl Hnilicka: Das Ende auf dem Balkan 1944/45. Die militärische Räumung Jugoslaviens durch die deutsche Wehrmacht, Göttingen, Zürich, Frankfurt 1970, online unter http://www.znaci.net/00001/291.htm
  19. Zur Apatin-Kaposvar-Operation siehe Mikhailik a.a.O., S. 181 – 183.
  20. Vgl. hierzu Paul Collier, Robert O’Neil: World War II: The Mediterranean 1940–1945, World War II: Essential Histories, New York 2010, S. 77f, eingeschränkte Vorschau online unter https://books.google.ch/books?id=vc4hlXkSIDsC&pg=PA77&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false
  21. Siehe Michailik, a.a.O., S. 393 – 396.
  22. Siehe Maier, a.a.O., S. 26 – 48, besonders Karte 4 für das Unternehmen Konrad 1, S. 48 – 58 & Karte 6 für das Unternehmen Konrad 2 und S. 59 – 90 & Karte 8 für Konrad 3. Vgl. Zoltan Weimper: 01-03 Unternehmen Konrad, Panzerschlacht um Zámoly, bei Panzerregiment 6, 22.01.2012, online unter http://www.pzrgt6.de/recherche1945/01-031945-unternehmen-konrad
  23. Siehe Michailik, a.a.O., S. 411. Vgl. hierzu Maier, a.a.O., S. 203.
  24. Siehe Michailik, a.a.O., S. 406.
  25. Zum Bestand der 3. Jugoslawischen Armee siehe Michailik, a.a.O., S. 406. 
  26. Die durchschnittliche Personalstärke der Schützen-Divisionen in der 4. Garde-Armee betrug 5’100 Mann, in der 26. Armee 4’250, in der 57. Armee 5’300 und in der 27. Armee 4’100 Mann. Michailik, a.a.O. S. 407. 
  27. Siehe Michailik S. 415. Die M-4 Sherman Panzer waren nach dem Leih- und Pachtgesetz (Lend-Lease Act) geliefert worden. 
  28. [1] Konkret 57 mm (ZIS-2), 76 mm (ZIS-3) oder 100 mm (BS-3). Siehe Michailik, a.a.O., S. 414.
  29. Siehe Michailik, a.a.O., S. 414. 
  30. Siehe Mikhalilik S. 436, 438.Zum Bestand der 17. Luftarmee siehe „17 воздушная армия“ bei RKKA Wiki, online unter https://rkka.wiki/index.php/17_%D0%B2%D0%BE%D0%B7%D0%B4%D1%83%D1%88%D0%BD%D0%B0%D1%8F_%D0%B0%D1%80%D0%BC%D0%B8%D1%8F. Vgl. Mikhailik, S. 416. Dort wahrsch. Fehler in Bezug auf Bombertyp. Häufigster gelieferter Bomber gemäß dem Lend-and-Lease-Act waren die North American B-25 „Mitchell“ und die Douglas A-20 „Havoc“, die bei der 17 LA Verwendung fand. Dazu kam die Lissunow Li-2 bei den Transportfliegern, die sowjetische Lizenzversion der US-amerikanischen Douglas C-47 „Dakota„.
  31. Die 6. Panzerarmee wird in der Literatur auch als 6. SS-Panzerarmee genannt, obwohl ihr Stab nicht von der Waffen-SS, sondern vom Heer aufgestellt worden war. Siehe Lexikon der Wehrmacht, online unter https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/ArmeenPz/Panzerarmee6.htm#:~:text=6%20best%C3%A4tigte.-,Die%206.,stie%C3%9F%20s%C3%BCdlich%20an%20Malmedy%20vorbei. Auch Maier verwendet die eigentlich unzutreffende Bezeichnung und Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 3. Die Landstreitkräfte 6–14. 2. Auflage, Bissendorf 1974, online unter https://www.bundesarchiv.de/downloads/Tessin/Bd_3_ocr.pdf. Mit den Werken von G. Tessin ist Vorsicht geboten, denn er lässt es oftmals an der kritischen Distanz zum Nationalsozialismus mangeln. 
  32. Zu den ungarischen Verbänden siehe Leo W. G. Niehorster: The Royal Hungarian Army, 1920-1945: Organization and history, o.O. 1998, online unter http://niehorster.org/015_hungary/book/Royal_Hungarian_Army_1920-1945.pdf
  33. Siehe „Gliederung „Panzer-Division 45″ gemäß Anl.1 zu OKH/GenStdH/Org.Abt.Nr.I/1600/45 g.Kdos. vom 25.03.1945“, bei Divisionen und Verbände der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS 1933-1945, online unter http://www.diedeutschewehrmacht.de/Panzer%20division.htm. Vgl. Maier a.a.O. S. 199, der von je 48 Panzern IV und V „Panther“  in den beiden Panzer-Abteilungen spricht. 
  34. In der Kursker Offensive – Unternehmen Zitadelle – griffen 3 SS-Panzerdivisionen auf jeweils circa 4 km Frontbreite an und erreichten innerhalb eines Tages Angriffsziele in 5 km Tiefe. Danach blieb ihr Angriff im tiefgestaffelten Verteidigungsdispositiv der Sowjets stecken. Das zeigt in etwa die Möglichkeiten, welche die angreifenden Verbände am Balaton – es handelte sich teilweise um dieselben Divisionen – realistischerweise zu erwarten hatten. Siehe Karte Новости и события Российского исторического общества, 12 июля 1943 года состоялось танковое сражение под Прохоровкой, bei Российское историческое общество, 12.07.2023, online unter https://historyrussia.org/sobytiya/12-iyulya-1943-goda-sostoyalos-srazhenie-pod-prokhorovkoj.html, in Russisch  In der Ardennenoffensive hatten zwei deutsche Panzerarmeen nebeneinander angegriffen: die 5. Panzerarmee mit 3 Armeekorps und 8 Divisionen stieß auf 45 km Frontbreite vor und kam in 10 Operationstagen (16. – 26.12.) örtlich bis in 60 km Tiefe voran. Die 6. Panzerarmee griff mit 2 Korps und 6 – 7 Divisionen auf 25 km an und erreichte eine Angriffstiefe von 45 km. 
  35. Die 1. SS-Panzerdivision „Leibstandarte Adolf Hitler“ wurde nach der Ardennenoffensive bis zum 12. Februar 1945 wieder auf eine Stärke von  über 19’000 Mann aufgefrischt; siehe https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/PanzerdivisionenSS/1SSPD.htm. Auch die 12. SS-Panzerdivision „Hitlerjugend“ wurde bis Anfang Februar 1945 nochmals kurzzeitig aufgefrischt; siehe https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/PanzerdivisionenSS/Gliederung.htm. Durch Zuführung von Personal der Luftwaffe erreichte die 9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“ bis Ende Januar 1945 wieder Vollbestand; siehe https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/PanzerdivisionenSS/Gliederung.htm. Die 2. SS-Panzerdivision „Das Reich“ wurde ohne eine ausreichende Auffrischung für die geplante Offensive nach Ungarn verlegt; siehe https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/PanzerdivisionenSS/Gliederung.htm. Jeder dieser Divisionen werden auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen, auf denen sie eingesetzt waren, schwerste Kriegsverbrechen vorgeworfen. 
  36. Siehe Maier, a.a.O. S. 197. 
  37. Über die Organisation der Heeresgruppe Süd existieren in der Literatur teilweise widersprüchliche und falsche Angaben; insbesondere in den Artikeln bei Wikipedia. Siehe Maier, Anhang 56, basierend auf dem Kriegstagebuch der Heeresgruppe. Konkret wurde die 6. Panzerarmee verstärkt mit der schweren SS-Panzer-Abteilung 501 bei 1. SS-Panzerdivision; siehe Maier a.a.O. S. 227 und Lexikon der Wehrmacht (LdW) https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/schwPzAbtSS/Inhalt.htm, der schweren Panzer-Abteilung 509; siehe LdW https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/PanzerAbt/PanzerAbt509-R.htm, der Sturm-Panzer-Abteilung 218 bzw. 219, mit 42 Sturmpanzern IV; siehe LdW https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/PanzerAbt/PanzerAbt219-R.htm, der Heeres-Sturmartillerie-Brigade 303 mit Jagdpanzern IV, ein Verband von effektiv Bataillonsstärke; siehe LdW https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Sturmgeschutzeinheiten/Sturmgeschutzabteilung303.htm, der schweren Panzerjäger-Abteilung 560 mit Jagdpanthern, unterstellt an 12. SS-Pz Div; siehe Maier a.a.O. S. 227 und LdW https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/schwPzJAbt/schwPzJAbt560.htm und der Panzerjäger-Abteilung „Feldherrnhalle“ aufgestellt, mit 2 Sturmgeschütz-Kompanien und 1 Kompanie Panzerjäger; siehe LdW https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/DivisionseinheitenPGD/PGDEinheitenFeldherrnhalle.htm
  38. Siehe „Panzergruppe 2, Armeegruppe Guderian, 2. Panzerarmee“, bei Lexikon der Wehrmacht, online unter https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/ArmeenPz/Panzerarmee2.htm und „16. SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer SS“, bei Lexikon der Wehrmacht, online unter https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/PanzergrenadierdivisonenSS/16SSPGD-R.htm. Diese Division wird für den Großteil der deutschen Kriegsverbrechen in Italien im Jahr 1944 verantwortlich gemacht. Vgl. hierzu diverse Publikationen des italienischen Historikers Carlo Armando Gentile.
  39. Siehe „Kriegsgliederung der Heeresgruppe E: Stand 01.03.1945“, bei Lexikon der Wehrmacht, online unter http://www.diedeutschewehrmacht.de/Heeresgruppe%20E.htm
  40. Die 11. Luftwaffen-Felddivision war weitgehend wie eine Infanterie-Division des Heeres organisiert und ausgerüstet. Siehe Lexikon der Wehrmacht, online unter https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/LWFelddivisionen/11LFD.htm. Dazu kam die neugebildete 1. (SS-) Kosaken-Division. Siehe „Kosaken – Rassisch tragbar“, bei Der Spiegel, 24/1963, 11.06.1963, online unter https://www.spiegel.de/politik/rassisch-tragbar-a-636ce0f5-0002-0001-0000-000045143771
  41. Siehe Puntigam a.a.O. S. 51 und Michailik a.a.O. S. 420, 425.
  42. Siehe Michailik, a.a.O., S. 419.
  43. Die Aufmarschphase unmittelbar vor dem Beginn der Offensive war geprägt von nassem Wetter, wechselnder Bewölkung und Tagestemperaturen im Bereich von 4 bis 6°C, was zu schwierigen Straßen- und Wegeverhältnissen führte. Regelmäßig blieben Rad- und Kettenfahrzeuge im Schlamm liegen und konnten die befohlenen Verschiebungen nicht während der Nacht abschließen, sodass auch tagsüber zahlreiche Fahrzeuge auf den Straßen standen. Maier a.a.O., S. 183f, 186 (für den 02.02.), S. 188 (für den 03.03.), S. 188 (für den 04.03.) und S. 192 (für den 05.03.). Das Wetter verbesserte sich auch in den Anfangstagen nicht: Teils traten leichte Nachtfröste auf, tagsüber bewegten sich die Temperaturen durchwegs im Plus-Bereich und es fiel teilweise Schnee(regen), sodass unbefestigte Wege selbst für Kettenfahrzeuge kaum befahrbar waren. Maier, a.a.O. S. 207 (für den 06.03.), S. 213 (für den 07.03.), S. 217 (für den 08.03., S. 219 (für den 09.03.), S. 223 (für den 10.03.), S. 228 (für den 11.03. und S. 231 (für den 12.03.). Danach klarte das Wetter auf, sodass Wege und das Gelände abtrocknen konnten und eher panzergängig wurden. Siehe Maier a.a.O., S. 234 (13.03.) und S. 240 (14.03.). 
  44. An der Ostflanke der Offensive, südlich des Velencer Sees stellte das III. Panzerkorps der 6. Armee bereits am 7. März zeitweise ihren Angriff ein, am 14.03. wurde es definitiv gestoppt. Siehe Maier a.a.O., S. 215. Das III. Panzerkorps der Wehrmacht ist nicht zu verwechseln mit dem III. (germanischen) SS-Panzerkorps, das im Frühjahr 1945 in Pommern eingesetzt war. Siehe „III. Panzerkorps (3.), Gruppe Breith“, bei LdW, online unter https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/KorpsPz/IIIPzKorps-R.htm
  45. Siehe hierzu „Teil 8 – Die letzte Offensive beginnt mit der berüchtigten Operation Frühlingserwachen“, in der Reihe „Schlacht um Ungarn“ der Budapester Zeitung, 13.12.2007, online unter http://www.budapester-archiv.bzt.hu/2007/12/13/teil-8-die-letzte-offensive-beginnt-mit-der-beruechtigten-operation-fruehlingserwachen/. Vgl. Mikhailik S. 426, dort versehentlich 9. Januar statt 9. März, vgl. auch Maier a.a.O. S. 222. 
  46. Siehe Maier a.a.O., S. 180 und Karte 13.
  47. Siehe Maier, a.a.O., Karte 13. 
  48. Die katastrophalen Straßen- und Wegeverhältnisse führten zu einer hohen Anzahl an technischen Schäden bei den eingesetzten Panzern. Am 8. März beispielsweise waren lediglich 46% der Panzer der 6. Panzerarmee einsatzbereit. Siehe Maier a.a.O., S. 227. Der Bestand erhöhte sich bis zum 13. März, nachdem zahlreiche Panzer aus den Werkstätten wieder zur Truppe zurückgekehrt waren; ebd. S. 239.
  49. Das wird auch im aktuellen Krieg in der Ukraine praktiziert. Siehe „Ist die russische Panzerwaffe am Ende“, bei bkoStrat, 18.11.2022, online unter https://bkostrat.ch/2022/11/18/ist-die-russische-panzerwaffe-am-ende/.