Aktuell aus dem Donbass: Der erste Besuch von Wladimir Putin in Mariupol (III)
Während des ersten Besuchs von Mariupol konnte Wladimir Putin nicht nur Berichte von Marat Chusnullin hören, sondern auch selbst sowohl neu gebaute als auch wieder aufgebaute Häuser von innen besichtigen und mit den Bewohnern direkt reden.
Chusnullin: „Es gab sehr grosse Probleme mit der Infrastruktur.“
Putin: „Und früher gab es die auch, plus die Kriegshandlungen.“
Chusnullin: „Die Infrastruktur war schon früher gebraucht und in solchem Zustand. Hier wechselten wir schon die Kessel ganz, machten alles: 34 Heizkraftwerke wurden bis zum Anbruch der Heizungsperiode in Betrieb gesetzt. Und als Sie die Entscheidung über die Haushaltskredite für Realisierung in Höhe von 50 Milliarden trafen, begannen wir die Netze zu wechselten.
Wir wechseln sie in allen Städten, wir wechseln sie auch hier. Wir wechseln ganz den Arbeitsplan. Wir beendeten ganz das Wärmeschaltschema unter Einbeziehung der Fachleute aus Russland, wir wechseln das ganze Heizungsschema. Einen Teil der alten Heizkraftwerke werden wir nicht wieder aufbauen. Wir werden nicht grosse Block-Heizkraftwerke bauen, damit die Menschen für die Wohnungs- und Kommunalwirtschaftsleistungen weniger bezahlen müssen. Stromleitungen und Autostraßen bauten wir, Wladimir Wladimirowitsch, mehr als 100 Kilometer. Das ist die Brücke zum „Asowstal“, beim Rückzug sprengten sie sie. Momentan ist es so: Wir hatten an dieser Gabelung zwei Brücken, und in diesem Jahr bauen wir ganze fünf Brücken wieder auf.“
Putin: „Es war aber nicht einfach, alles hier wegzuräumen!“
Chusnullin: „Wladimir Wladimirowitsch, hier beim Abreissen und Wegräumen arbeiten etwa anderthalb tausend Menschen und 150 Technikeinheiten. Wie ich Ihnen schon sagte, bauten wir 36 Kilometer Autostraßen wieder auf, das ist eine der Straßen. Aber jetzt bauen wir komplett, bauen Prospekte und schliessen die Runde.“
Putin: „Danke!“
Chusnullin: „Natürlich gibt es sehr viel Arbeit, Wladimir Wladimirowitsch! Die Arbeit ist in Schwung gebracht. Es gibt viele Fragen zur Abeit. Wir beschäftigen uns sehr aktiv mit Business.“
Putin: „Und danke den Bauarbeitern!“
Die Menschen draussen vor dem Hauseingang: „Guten Abend!“
Ein Mann: „Ich habe das überhaupt nicht erwartet! Darf ich Sie begrüssen?“
Putin schüttelt ihm die Hand.
Ein anderer Mann: „Wir haben Sie mehrmals im Fernsehen gesehen!“
Putin: „Macht nichts! Man muss beginnen, sich näher kennen zu lernen.“
Der Mann: „Eben waren Sie auf der Krim, so wurde im Fernsehen mitgeteilt. So ist die Arbeit, ja?“
Putin: „Und wohnen Sie hier?“
Alle Menschen antworteten bejahend.
Putin: „Gefällt es Ihnen?“
Alle Menschen: „Ja, es gefällt! Natürlich! Sehr! Alles ist modern! Vielen Dank Ihnen!“
Der Mann: „Gehen wir und Sie sehen alles selbst! In fünfzehn Tagen nach Ihrem Geburtstag habe ich meinen!“
Putin: „Ausgezeichnet!“
Der Mann: „Und auch 70! Aber ich blieb ohne nichts.“ Eine Frau: „Jetzt gibt es alles!“ Der Mann setzte fort: „So hat man uns die Wohnung gegeben!“
Putin wandte sich an eine Frau: „Was sagten Sie?“
Die Frau: „Danke für den Sieg! Halten Sie sich! Gott gebe Ihnen Gesundheit! Glück Ihnen! Wir beten um Sie! Wir haben es endlich!“
Putin: „Nett!“
Die Frau: „Sehr nett!“
Eine junge Frau: „Guten Abend!“
Putin: „Hallo! Gefällt es hier? “
Eine junge Frau: „Sehr!“
Die Frau: „Das ist jetzt ein Stück Paradies bei uns hier! Ein kleines Stück Paradies!“
Putin: „Wir werden erweitern!“
Ein Mann: „Sie können gehen und mein Zimmer sehen, wenn Sie so einen Wunsch haben.“
Putin: „Wenn es passend ist.“
Eine Frau: „Wir glaubten nicht, dass wir es in diesem Jahr bekommen!“
Alle gehen ins Treppenhaus und betreten die Wohnung.
Putin: „Wie richteten Sie sich ein?“
Der Mann: „Kommen Sie rein! Hier ist die Küche. Wir kauften alles, hier gab es nackte Wände. Nur ein Elektroherd und alles.“
Putin: „Gut! Und wie viele Zimmer haben Sie?“
Der Mann: „Drei. Es gab drei und es wurden drei gegeben.“
Der Mann öffnet eine Wohnungstür, hinter der jemand ist.
Putin: „Nein, wir werden nicht. Machen Sie sich keine Sorgen! Entschuldigen Sie bitte, dass wir so unerwartet kamen!“
Der Mann: „Vielen Dank, dass Sie vorbeikamen! Wir freuen uns so, Sie zu sehen!“
Putin: „Danke!“ Und schon draussen: „Alles Gute! Auf Wiedersehen!“
Eine Frau: „Vielen Dank Ihnen für alles!“
Putin: „Vielen Dank Ihnen! Ich verabschiede mich vom Wirt! Vielen Dank! Auf Wiedersehen! Viel Erfolg!“
Alle Menschen verabschieden sich von Putin, danken ihm und wünschen ihm alles Gute und viel Erfolg.
Putin steigt ins Auto ein und setzt sich wieder ans Steuer.
Chusnullin: „Wir stellten den Entwicklungsplan der Kaistraße, des Parks zusammen, wie ich Ihnen, Wladimir Wladimirowitsch, berichtete. Wir machten ein gutes Design-Projekt und teilten es in drei Etappen auf. Erinnern Sie sich, ich sagte Ihnen, dass wir doch beim Wiederaufbau der Hauptsakralbauten helfen. Es funktionieren schon einige Kirchen, wir beenden eine Moschee. Heute war ich sowohl in der Kirche als auch in der Moschee. Die Gottesdienste werden abgehalten, alles ist schon in Ordnung! Dort, wo sich bei uns ein Park und zwei Moscheen befinden.“
Putin: „Wo?“
Chusnullin: „Direkt vor dem Meer, dort befinden sich sowohl der Park als auch die Moschee. Wir trafen die Entscheidung, dort den Steig zur Kaistraße baulich auszugestalten. Wie Sie sehen, bauten wir die Beleuchtung wieder auf, es gab überhaupt keine Beleuchtung. Jetzt befassen wir uns mit der Schaffung der Arbeitsplätze. Wir legten jeden Industriebetrieb fest: Wer wie viel investiert, wie ist die Quelle (Finanzgeber), wer ist verantwortlich, wie viele Arbeitsplätze müssen geschaffen werden, weil für die Menschen die Frage Nummer eins die Frage nach den Arbeitsplätzen ist. Und das Volk begann zurückzukehren. Als man sah, dass heutzutage der Wiederaufbau im Schwung ist, begann das Volk aktiv zurückzukehren. Es gibt Bevölkerungszuwachs, wir sehen das deutlich.“
Putin: „Sehr gut! Die Menschen gewöhnten sich an ihr Zuhause.“
Chusnullin: „Sehen Sie, die Straßen renovierten wir schon einigermassen.“
Putin: „Diese ist gut!“
Chusnullin: „Links von der Ampel werden wir jetzt, Wladimir Wladimirowitsch, an einer Grünanlage – sie wurde sehr beschädigt und jetzt ist sie schon fertig – vorbeifahren, die bereits baulich ausgestaltet ist. Wir setzten den öffentlichen Verkehr in Schwung. 110 Busse funktionieren schon und, Wladimir Wladimirowitsch, wenn es klappt, dann planen wir, bis Sommer die erste Straßenbahnlinie in Betrieb zu setzen. Wir renovieren schon die Gleise der ersten Straßenbahnlinie, es gibt die Straßenbahnen. Wir hoffen, bis zum Sommer werden die Straßenbahnen schon funktionieren.“
Putin: „War das Netz hier angemessen gross?“
Chusnullin: „Das Netz war ziemlich gross. Hier ergaben sich summarisch einige Dutzende Kilometer. Sehen Sie bitte links, hier ist die bauliche Ausgestaltung beendet, die Laternen. Hier ist es schlecht zu sehen, aber jenseits ist die bauliche Ausgestaltung schon in der Tat gut beendet. Das Zentrum ist stark zerstört: ein Teil der Gebäude und Denkmäler. Wir dachten lange: abreissen oder nicht? Ich habe die Entscheidung getroffen, es zu erhalten! Wir machten die ganze Projektdokumentation für eine Rekonstruktion. Das Zentrum möchten wir bis zum Jahresende fertigstellen. Es ist sehr schön. – Jetzt werden wir näher zum Zentrum fahren, Sie werden es sehen! Rechts ist schon die renovierte Poliklinik. Sie sehen: Die ganz neue Fassade – übrigens, Sankt Petersburg machte das – alles ist renoviert. Sie wird gut aussehen. Die Aufgabe ist es, das Antlitz der Stadt zu gestalten. Wir versammeln einen einheitlichen Stab mit der Teilnahme von der Moskauer Bauorganisation „Mosstroj“, Regionen; ich bin hier ein- bis zweimal pro Monat. Wladimir Wladimirowitsch, wenn Sie erlauben, möchte ich eine Woche hier in jeder Region (gemeint sind die neuen Regionen Cherson, Saporoschje, Donezk, Lugansk) wohnen. Wir bereiten jetzt ein neues Programm vor. Das ist ein ernstes Programm; es gibt viel Arbeit, obwohl organisatorisch alle Fragen schon gelöst sind. Jetzt nähern wir uns schon an. Rechts das ganze Viertel, das ist die Priasower Universität, darüber erzählte ich Ihnen schon.“
Putin: „Ja, bis zu 6.000 Studenten?“
Chusnullin: „Hier können bis zu 6.000 Studenten aufgenommen werden. Wir möchten mit den Bauarbeiten von Gebäuden für 3.000 Studienplätze in erster Linie beginnen.“
Putin: „Hier?“
Chusnullin: „Ja, Wladimir Wladimirowitsch, sehen Sie? Wir wollen eines der Gebäude errichten, das Wohnheim, einen Sportkomplex – wir möchten eine vollständige Uni errichten. Hier vorne sperrten die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes sicherheitshalber den Weg, hier ist die Philharmonie, sie ist sehr schön! Wie ich Ihnen schon berichtete: Die Theatergruppe ist schon versammelt, der Leiter ist aus Stawropolje als Freiwilliger gekommen, er ist ein sehr aktiver Mensch! Er sagt, dass er gerne probt! Jetzt arbeitet er hier. Ein Prachtkerl!“
Putin: „Aus Stawropolje?“
Chusnullin: „Ja, er arbeitete in Stawropolje und Moskau. Ich sah ihn heute. Er ist mit den Menschen sehr höflich und versammelte eine gute Mannschaft! Wir bauten die Philharmonie faktisch in drei Monaten ganz auf!“
Chusnullin zeigt Putin das Viertel der Priasowischen Universität.
Chusnullin: „Hier ist das historische Gebäude der Universität aus rotem Ziegel und um es herum alle Bauten.“
Putin: „So ein schönes Bild ist das!“
Chusnullin: „Ja! Und zwei ihrer Wohnheime benutzten wir zuerst als einstweilige Unterbringungspunkte und jetzt schon vollständig.“
Putin zeigt auf die Bauten: „Hier sind Universität, Sportkomplex, Philharmonie.“
Chusnullin zeigt das wieder aufgebaute Gebäude der Philharmonie: „Hier ist der Haupteingang. Alles ist ganz wieder aufgebaut. Sie sahen auf dem Bild, in welchem Zustand es war. Jetzt ist es ganz neu, für 200 Plätze! Es gibt sogar einen Flügel! Und hier werden die Saiteninstrumente aufbewahrt. Jetzt beschäftigt man sich vollständig. Ich war hier heute, sah und hörte alles selbst. Im April sind sie bereit, das Theaterstück vorzustellen!“
Putin: „Sehr gut! Ausgezeichnet!“
Putin setzt sich auf einen Platz im Zuschauerraum: „Gut! Schön!“
Chusnullin: „Wir fahren zum Flughafen! Und hier ist der Sportkomplex der Universität, wir renovierten ihn schon von außen, dunkelblau, sehen Sie?“
Putin: „Ja, ich sehe!“
Chusnullin: „Wladimir Wladimirowitsch, ich wollte Ihnen meinen Dank aussprechen. Ich berichtete Ihnen, dass wir früher Entscheidungen trafen, den Bewohnern bei der Renovierung der Wohnungen zu helfen. Und jetzt trafen wir die Entscheidung, den Unternehmern zu helfen. Wer als Erster kommt, dem werden wir auch Hilfe leisten. Bis jetzt schlossen wir den Wärmekreis, aber wenn der Besitzer des Geschäftes im Erdgeschoss sein Recht anmeldet und die Schaffung der Arbeitsplätze bestätigt, dann leisten wir ihm zinslosen Kredit. Wir denken, dass damit die Erdgeschosse aktiver in Schwung gebracht werden.“
Putin: „Erdgeschosse?“
Chusnullin: „Die Erdgeschosse in Wohnbauten, weil sie meistens unbewohnt waren.“
Putin: „Ja, ja, ich weiss.“
Chusnullin: „Und jetzt müssen sie wieder in Ordnung gebracht werden! Gute Perspektiven hat jetzt der Hafen, er ist jetzt in gutem Zustand. Er ist in Betrieb gesetzt und funktioniert wie eine Umschlagsbaustelle. Wir beginnen zu bauen und die Baumaterialien von dort aus zu laden. Hier stand ein ganz zerstörtes Haus. Jetzt ist es völlig abgerissen. Wladimir Wladimirowitsch, vielen Dank Ihnen für die Entscheidung über die Hypothek! Zwei Prozent Hypothek – schon gibt es die Bauauftraggeber, die bauen wollen.“
Putin: „Hier?“
Chusnullin: „Ja, es gibt schon diejenigen, die bauen wollen. Und es gibt Menschen, die kaufen wollen. D.h., ich denke, dass diese Entscheidung uns sicher helfen wird! Wir haben 300 solche Esplanaden in der Stadt. Wir werden sie zur Versteigerung ausschreiben. Der Startpreis ist ein bestimmter Rubelbetrag und höher, wer bietet mehr? Mögen Sie kommen und bauen! Plus, wir sammelten industrielle Baustoffe. Wer kann die billigeren Lösungen zum individuellen Blockhaus-Bauplatz bieten, weil die Menschen jetzt etwas langsamer diese Baukomplexe in Umsatz bringen, im Unterschied zu den Wohnungskomplexen, die aktiver in Umsatz gebracht wurden. Die Situation mit dem Verkauf von Blockhaus-Bauplätzen ist schlechter im Vergleich mit der von Wohnungskomplexen.
Putin: „Hier ist das Klima gut und alles muss damit im Weiteren gut gehen!“
Chusnullin: „Hier ist das Klima gut! Man muss hier die Arbeitsplätze schaffen und gute Transportversorgung. Bis Taganrog sind es 130 Kilometer. Deshalb wird das Volk hierher umziehen.“
Putin: „Ist das Meer jenseits?“
Chusnullin: „Das Meer ist links. Hier vorne ist ein Jacht-Club.“
Putin: „Ist er weit von hier?“
Chusnullin: „Genau fünf Minuten! Er ist einigermassen erhalten geblieben! Jetzt bauen wir ihn etwas auf und er wird bezugsfertig sein. Und die Kaistraße, wie ich sagte, ist 12,5 Kilometer lang, mit Erholungsstätten, Laufbahnen, Ankleidezellen. Eben heute sah ich mir das Konzept an, ich arbeite es nach, dann zeige ich es Ihnen, wenn es möglich ist. Ich möchte, dass Sie dort nachschauen und Ihre Zustimmung erteilen.“
Putin: „Gut!“
Chusnullin: „Wir machen 2,5 Kilometer in erster Linie, insgesamt ist die Küstenzone acht Kilometer lang. Jetzt machen wir mittlerweile 2,5 Kilometer und die Straße selbst, die Pisten und dann alles weitere in zweiter Linie, inklusive den Hafen usw. Das Volk besucht die Kirchen. Heute traf ich mich mit dem Pfarrer und sprach mit ihm. Schon sechs Kirchen sind in Betrieb!“
Putin:. „Das ist gut.“
Putin besichtigt das Kriegerdenkmal.
Chusnullin: „Wir machen die Beleuchtung hier, Bänke dort und die Aussichtsplattform mit dem Stand „Ich liebe Mariupol“ mit Blick auf das Meer. Schick! Ich arbeite das Projekt noch nach und dann zeige ich es Ihnen, sehen Sie!“
Putin: „Gut! Vielen Dank! Alles Gute!“ Er steigt wieder in den Hubschrauber ein.
Wie Wladimir Putin selbst sagte, besuchte er Mariupol, um zu sehen, wie die Wiederaufbauarbeiten in den neuen Regionen durchgeführt werden und wie die Stimmung der Bevölkerung ist. Die Wiederaufbauarbeiten dauern weiter rund um die Uhr, inklusive des hiesigen Zoos. Und noch eine gute Nachricht: Unter den aus dem Mariupoler Zoo in den Simferopoler Zoo evakuierten Tieren befand sich eine Löwin. Wie sich erst dort herausstellte, war sie schwanger, obwohl es zuerst nicht bemerkt worden war. Und vor einigen Tagen hat sie drei süsse Löwchen schon auf der Krim geboren!