Aktuell aus dem Donbass: Der erste Besuch von Wladimir Putin in Mariupol
Am 19. März 2023 besuchte der Präsident der Russischen Föderation erstmals die Stadt Mariupol, die im Wiederaufbau ist. Er konnte mit eigenen Augen sehen, wie sich das Antlitz dieser infolge der harten Kriegshandlungen zerstörten Stadt zum Besseren verändert.
Es ist schon ein Jahr her, dass die am Asowschen Meer gelegene ehemalige sowjetische Hafenstadt Zhdanow, heute Mariupol, nicht mehr ukrainisch ist. Es ist weltweit bekannt, dass sie infolge der harten Kämpfe leider beinahe zerstört wurde. Mittlerweile wird die Stadt rund um die Uhr wiederaufgebaut.
Der Statesman kam am 19. März 2023 mit dem Hubschrauber nach Mariupol. Der stellvertretende Ministerpräsident Marat Chusnullin sagte während der Fahrt durch die Stadt dem am Steuer sitzenden Wladimir Putin das Folgende: „Wladimir Wladimirowitsch, wir befinden uns auf dem Gelände des Mariupoler Flughafens. Das Gebäude wurde ziemlich stark zerstört. Es gab aktive Kriegshandlungen. Die Startbahn blieb einigermassen erhalten. Das wurde jetzt auf den Plan gesetzt und der Flughafen wird Ende 2023 rekonstruiert. Wir planen, dass er zum vollständigen internationalen Flughafen ausgebaut wird mit der Möglichkeit, nach Russland und ins Ausland zu fliegen.“
Putin: „Wann?“
Chusnullin: „2025. Zur Zeit befinden sich die nächsten Flughäfen in Rostow und Taganrog (150 km), momentan wird dieser Flughafen als Militärflughafen verwendet. Als Zivilflughafen soll er ab 2025 funktionieren. Die Unterlagen für den Haushaltsvoranschlag und die Untersuchung werden vorbereitet. Jetzt liegt der Flughafen faktisch am Stadtrand. Wir fahren jetzt anderthalb Kilometer bis zur Strasse Donezk-Mariupol. Diese vierspurige Straße wurde während des letzten Jahres erstellt. Früher war sie zweispurig, nur vereinzelt vierspurig, in sehr schlechtem Zustand (was ich persönlich bestätigen kann; A.d.A.). Jetzt ist das eine vollständig vierspurige Straße für die Fahrt mit guter Geschwindigkeit. Die ganze Arbeit in Mariupol wurde etappenweise aufgeteilt. In erster Linie wurde alles, was mit der Vorbereitung auf den Winter verbunden war, geplant. Im vorigen Jahr war die Aufgabe № 1, Häuser, Schulen und Kindergärten wieder zum Laufen zu bringen.“
Putin: „Ja, natürlich, damit die Menschen leben konnten.“
Chusnullin: „Ich berichtete Ihnen, dass wir ursprünglich planten, 700-800 Häuser in drei Jahren zu errichten. Aber allein im letzten Jahr setzten wir von den 1829 geplanten Objekten bereits vorzeitig 1514 in Betrieb. In diesem Jahr haben wir uns die Aufgabe gestellt, alle zerstörten Objekte bis zum Anbruch der Heizungsperiode vollständig anzuschliessen.“
Putin: „Wie viele Objekte sind das?“
Chusnullin: „Alle Objekte sind jetzt in Betrieb. Insgesamt werden 1829 Objekte an die zentrale Heizung angeschlossen. Wir hatten hier 44 Heizkraftwerke. Wir schafften, 34 davon wieder aufzubauen. Die übriggebliebenen waren sehr stark zerstört, deswegen wurden neu 60 Block-Modul-Heizkraftwerke geliefert und angeschlossen. In diesem Jahr haben wir schon 65 solche mobilen Heizkraftwerke und wir sind sicher, dass wir in den Winter schon vollständig kommen.“
Putin: „Bis Odessa sind es 600 km.“
Chusnullin: „Ja, bis Odessa sind es 600 km, bis Nikolaew 260-280 km. Jetzt fahren wir schon auf der rekonstruierten Straße. Bei der Auffahrt gibt es noch Block-Posten, die Autos werden geprüft. Der Weg ist in gutem Zustand. Die Arbeit wurde etappenweise geplant:
- Wärme (Heizung);
- Allgemeiner Wiederaufbau von Häusern (mit Renovierung von Fassaden, Dächern usw.);
- Neuer Bau (gleichzeitig).
Wenn man aus Donezk nach Mariupol fährt, so kommt man in zwei neue Mikrorajony. Eine von ihnen – die Mikrorajon Wohnungskomplex ‚Newskij‘ – ist schon fertig gebaut.“
Putin: „Wohnungskomplex ‚Newskij‘?“
Chusnullin: „Ja, wir haben ihn so genannt, denn Mariupol ist die Partnerstadt von Sankt Petersburg. Sie besteht aus zwölf Häusern, die wir innerhalb von vier Monaten bauten. Insgesamt wurden damals 1.111 Häuser gebaut, wo dabei 34 000 Bauarbeiter und 1.500 Technikeinheiten eingesetzt wurden. Sie beauftragten, eine „Föderale Medizinisch-Biologische Agentur“, ein Krankenhaus, zu bauen, hier ist die!“
Putin: „Ist sie in solchem Zustand?“
Chusnullin: „Ja, vor drei Monaten begannen wir mit dem Bau und heutzutage sind schon 33 Prozent fertig! Wir wollen, dass die erste Reihe dieses Krankenhauses bis zum Jahresende schon funktioniert. Die Bauarbeiten werden rund um die Uhr durchgeführt.“
Putin: „Sehr gut! Für wie viele Bettplätze?“
Chusnullin: „Es werden 300 Bettplätze für die zweite Reihe, 60 für die erste, 15 für die Reanimationsstation geplant, auch Erste Hilfe und alle Arten von Laboren.“
Weiter folgt die zweite Reihe vom Wohnungskomplex ‚Newskij‘, sie ist im Bau und wird bis zum 1. September fertig gebaut. Und hier sind acht Wohnhäuser, die innerhalb von vier Monaten errichtet wurden. Hier wohnen schon die Menschen. Sehen Sie, in den Fenstern leutet es!
Das ist schon die Auffahrt in die Stadt und die Neubauten. Diese Rajon wird gebaut.“
Putin: „Das ist eine schöne Mikrorajon!“
Chusnullin: „Ja, ganz modern und gut eingerichtet.“
Putin: „Und der soziale Bereich?“
Chusnullin: „Der sozialer Bereich: Bis zum 1. Juni wird der erste Kindergarten für 150 Plätze gebaut und bis zum 1. September wird hier eine Schule für 1110 Plätze gebaut. Wir bauen alles in einigen Monaten. Die Menschen arbeiten, ich habe diese zwei Tage alles selbst gesehen.“
Putin: „Gerade arbeiten die Bauarbeiter.“
Chusnullin: „Ja, alle arbeiten rund um die Uhr. Das ist der grösste Bau. In diesem Jahr planen wir 54 km der Straßen und fünf Brücken und Kaistraßen, im vorigen Jahr bauten wir mit erster Priorität 35 km der Straßen und zwei Brücken.
Hier sind Einkaufszentren. Wir arbeiteten einen Mechanismus aus: Wir bieten sie zur Auktion; wer kommt, ein Investor, der möge sie wiederherstellen und bauen. Wir geben sie zu einem Rubel für diejenigen, die sie möchten, weil die Besitzer in die Ukraine flohen.“
Putin: „Das ist ihre Sache. Niemand wird ihnen nichts wegnehmen.“
Chusnullin: „Und wir nahmen das ins Budget. Niemand nimmt das weg, bitte, wenn sie möchten, können sie zurückkehren und wiederaufbauen. Alles ist offen. Alle, die nach ihren Rechten der Besitzer kommen, werden angemeldet und in die Arbeit genommen.“
Chusnullin: „Und weiter folgt der Hauptprospekt, der direkt zum Meer führt. Wir werden ihn auch in diesem Jahr bezugsfertig machen. Bitte, beachten Sie, praktisch überall gibt es Beleuchtung! Die bauliche Ausgestaltung wird im vollen Gang durchgeführt. Und hier gab es sehr starke Zerstörungen, die Häuser wurden abgerissen. Insgesamt rissen wir 307 Häuser ab, die irreparabel beschädigt waren. Das ist ziemlich viel. Und die anderen bauen wir sehr aktiv wieder auf. Wir bauen den sozialen Bereich sehr aktiv wieder auf. Insgesamt wurden bis zur Saison, bis zum 1. September, in der nötigen Zahl – ungefähr 30 Schulen und Kindergärten – geöffnet und alle Kinder gehen zur Schule. Wissen Sie, als ich hier erstmals, noch im April, war, kam ein Mädchen auf mich zu und sagte: „Meine Schule ist völlig zerstört. Und daneben ist eine Kunstschule.“
Putin zeigte nach rechts.
Chusnullin: Ja, das ist eine Mikrorajon, wir wechseln die Strassenkanten. Diese ganze Straße wird in 2 bis 3 Monaten fertig sein. Er ist auch in dem Plan der Arbeiten eingetragen. Sie sehen, diese Mikrorajon befindet sich hinter dem Zaun, d.h. sie hat eigenes Gelände, ist gut eingerichtet.
Putin: Kinderspielplätze.
Chusnullin: Ja, auch Kinderspielplätze und Sportplätze wurden gemacht.