"Die M777 ist das modernste von den Amerikanern verwendete Artilleriegeschütz. Sie ist vergleichsweise leicht und schießt 24 Kilometer weit – mit Spezialmunition 40 Kilometer." So vermeldet es die NZZ in ihrer Vorstellung der Waffen, die der Ukraine zur Verfügung stehen – mit Bildern, inklusive diesem.

Analyse | Schwindende Optionen im Kampf gegen Russland

Die Einstellung der US-Waffenlieferungen an die Ukraine und deren Wiederaufnahme kurz danach, der schleichende Zusammenbruch der ukrainischen Front und die neusten Proteste gegen die Korruption im Land deuten hin auf eine chaotische Lageentwicklung in den nächsten Wochen im Konflikt zwischen Russland und dem Westen (1). Selenskyjs Stuhl scheint zu wackeln, aber auch ein neues Gesicht wird nicht schlagartig alles zum Bessern wenden. Jetzt muss der Westen Konzessionen an Russland in Erwägung ziehen. 

Der von der Administration Trump angekündigte Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine sorgte vor wenigen Wochen besonders in Westeuropa für Aufregung. Die Liste der blockierten Lieferungen umfasste eine breite Palette von Waffen und Munitionssorten, beginnend bei AT-4 Panzerfäusten über 155 mm Artilleriegranaten – diese allerdings in geringer Anzahl – bis hin zu Raketen für Patriot Luftabwehrsysteme und HIMARS Raketenwerfer (2). Auch wenn die Lieferungen nun wieder aufgenommen werden sollen, so ist die politische Signalwirkung umso klarer: Die USA sind nicht bereit, den Krieg in der Ukraine weiter zu finanzieren.

Die industrielle Dimension des Kriegs

Die industrielle Dimension des seit über drei Jahren in der Ukraine tobenden Kriegs trat schon lange offen zutage. Munition wird in derart großen Mengen verbraucht, dass die Umstellung ganzer Volkswirtschaften auf Kriegsproduktion bereits zu einem öffentlich diskutierten Thema geworden ist (3). Grundsätzlich muss man davon ausgehen, dass der Munitionsverbrauch von Armeen in Kampfhandlungen hoher Intensität im Vergleich zu Friedenszeiten auf ein Mehrfaches steigt – bei bestimmten Munitionssorten ging man beispielsweise im russischen Generalstab von einer Steigerung um den Faktor 30 aus (4). Der teilweise öffentlich ausgetragene Streit um die Belieferung der „Gruppe Wagner“ in den Kämpfen um die Stadt Bakhmut bzw. Artemovsk von August 2022 bis Mai 2023 lässt vermuten, dass der Verbrauch an Munition damals noch höher gewesen sein muss, als man im russischen Generalstab ursprünglich angenommen hatte. Aber auch die Waffen selbst werden geradezu in industriellem Ausmaß verbraucht. Nicht die Qualität bzw. die technischen Leistungsparameter von Waffensystemen und Munition bestimmen über Unter- oder Überlegenheit in bestimmten Bereichen, sondern ihre Verfügbarkeit. Die zweitbeste, in großer Anzahl verfügbare und leicht instand zu setzende Waffe mag in dieser Form des Kriegs zweckmäßiger sein, als das High-Tech-Gerät, das aufwendig ist in Wartung und Reparatur. Diese Erkenntnis wäre eigentlich nicht neu, aber alte Lektionen aus dem Zweiten Weltkrieg mussten eben neu gelernt werden (5). 

In den vergangenen drei Jahren hat die Ukraine große Lieferungen an Waffen und Munition erhalten. Ein unbekannter Faktor ist, wie viel davon in Vorräten angelegt und wie viel in der Korruption verschwunden ist. Die Erfahrungen der Jahre 2014 bis 2020 lassen vermuten, dass gerade letzteres ein nicht zu vernachlässigender Faktor ist (6). Korruption stellt einen der hauptsächlichen Vorwürfe der Administration Trump an die Adresse der Regierungsmannschaft von Wolodymyr Selenskyj dar und wird eine Rolle beim Entschluss zum zeitweisen Aussetzen der Waffenlieferungen gespielt haben. Dass die USA unter der Führung von Donald Trump nicht mehr bereit sein werden, die Sicherheit der Europäer zu finanzieren, war schon in dessen erster Amtszeit klargeworden und er hatte es in seinem Wahlkampf auch oft genug wiederholt. Die USA, die in den letzten Jahren selbst nur circa 3½% ihres Bruttoinlandsprodukts für militärische Zwecke aufwendeten (7), haben den Europäern aufgetragen, inskünftig 5% ihres BIP für Verteidigung auszugeben. 

Geschäft mit dem Krieg … 

Es war aber genau US-Präsident Trump, der unlängst selbst klargemacht hat, dass der Krieg in der Ukraine mittlerweile ein Geschäft geworden ist, indem er sich zwar zur Wiederaufnahme von Waffenlieferungen an die Ukraine – prominent erwähnt wurden Luftabwehrraketen des Typs Patriot – bereiterklärte, gleichzeitig aber forderte, die Europäer müssten den USA diese Waffen bezahlen. Erstaunlich ist nur, dass Bundeskanzler Merz umgehend seine Bereitschaft kundtat, bei diesem Deal mitzumachen, im Gegensatz zum französischen Staatspräsidenten Emanuel Macron (8).

Das ist allerdings nichts Neues: Bereits Selenskyjs Vorgänger im Amt, Petro Poroshenko, mischte in diesem Geschäft mit und stolperte kurz vor den Präsidentschaftswahlen über einen Skandal, als bekannt wurde, dass Mitarbeiter aus seiner unmittelbaren Umgebung zu dreifach überhöhten Preisen Ersatzteile für Waffen und Gerät an die ukrainische Armee verkauften, die sie ausgerechnet beim Erzfeind Russland gekauft und ins Land geschmuggelt hatten (9).

Bis zum Kriegsausbruch im Februar 2022 war ukrainische Regierungskorruption ein Thema gewesen, das auch offiziell diskutiert wurde. Europäer und Amerikaner sprachen in den Jahren 2014 bis 2020 gerne von „tough love“ gegenüber der Ukraine, welche ihr Korruptionsproblem in den Griff bekommen müsse, wenn sie Hilfe vom Westen erhalten wolle (10). In den Hallen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa OSZE in Wien veranstaltete die ukrainische Delegation ab und zu Orientierungsveranstaltungen über ihre Erfolge, unter anderem auch über die Ernennung eines Beauftragten für den Kampf gegen die Korruption (11). Nach dem Februar 2022 waren Brüssel und Washington aber gerne bereit, über die Regierungskorruption in Kiew hinwegzusehen: Der Krieg war jetzt wichtiger. Zu erwarten, dass die ukrainische Regierung die korrupten Gepflogenheiten abstellen würde, wäre angesichts der gewaltigen Geldmengen, die nun ins Land flossen, naiv gewesen. Um die Ukraine im Krieg zu halten, war man bereit, die Korruption zu tolerieren. 

… und Korruption in der ukrainischen Armee

Dass Korruption auch vor dem Verteidigungsbereich der im Krieg befindlichen Ukraine nicht Halt machte, war aber schon früher durchgedrungen. Es begann beispielsweise mit Diskussionen innerhalb der OSZE im Jahr 2014, als plötzlich Vorwürfe auftauchten, die Truppen der aufständischen Volksrepubliken von Donetsk und Luhansk würden eine Spezialmunition verwenden, welche die Schutzwesten der ukrainischen Soldaten durchschlage (12). Die Frage, ob nicht vielmehr korrupte Beamte im ukrainischen Verteidigungsministerium qualitativ minderwertige Schutzwesten beschafft hätten und nun einen Schuldigen suchten, nachdem der Schwindel aufgeflogen war, wurde nie beantwortet. Vielmehr wurde die Diskussion abgebrochen. Sie hätte möglicherweise peinliche Details an den Tag gebracht. 

Ähnliche Fragen stellten sich auch nach dem Zwischenfall vor der Meerenge von Kerch, bei welchem die russischen Streitkräfte zwei Schiffe der ukrainischen Marine erbeuteten. Die sogenannte Gruppe investigativer Journalisten Bellingcat veröffentlichte damals Fotos des ukrainischen Kanonenboots „Berdiansk“, das von russischen Maschinengewehren regelrecht durchsiebt worden war. In diesem Zusammenhang äußerte Bellingcat den Vorwurf, die Russen hätten gezielt auf die ukrainischen Matrosen geschossen. Interessant aber ist, dass Bellingcat eine ganz wichtige Frage nicht stellte: Wieso kann ein Wasserfahrzeug, das als „gepanzertes Kanonenboot“ bezeichnet wird, von einfachen Gewehrpatronen durchschlagen werden? Da war es wohl mit der Panzerung nicht eben weit her (13).

Im September 2014 reiste eine Delegation OSZE nach Kiew, um angesichts der absehbaren umfangreichen Waffenbeschaffungen durch die Ukraine dem Innenministerium eine bewährte Software zur Registration von Waffen anzubieten. Der damalige Generalsekretär der OSZE, Botschafter Zannier, hatte die Ankunft der Delegation in einem Brief den Innenminister Arseni Avakov angekündigt (14). Avakov aber ließ sich verleugnen und schickte seinen persönlichen Mitarbeiter Vladislav Krikliy vor. Dieser ließ durchblicken, dass man an der Registration von Waffen kein Interesse habe. Damals „kauften“ die im Aufbau befindlichen Freiwilligen-Bataillone die in der Ukraine aufgefundenen Waffen aus den Kriegen der vergangenen 100 Jahre. Krikliy amtete von 2019 bis 2021 als Infrastruktur-Minister der Ukraine und musste dann von seinem Amt zurücktreten – nicht ganz überraschend wegen eines Korruptionsskandals (15).

Und angeblich soll ein Mehrfach-Raketenwerfer des Typs HIMARS, den die USA im Juni 2022 an die Ukraine lieferten, bereits im Juli gleichen Jahres den Russen zugespielt worden sein (16). Das behaupteten zumindest russische Quellen. Beweisen lässt sich das nicht, aber gänzlich unplausibel klingt es eben auch nicht.

Das Ende für Selenskyj?

Dass Selenskyj korrupt ist, darüber machen sich die wenigsten Ukrainer Illusionen. In den Amtsjahren von Kutschma, Juschtschenko, Janukowitsch, Timoschenko und Poroschenko ist Korruption tief eingedrungen ins politische System der Ukraine und es wäre überraschend gewesen, wenn die neue Regierungsmannschaft sich nicht an den fetter werdenden Fleischtöpfen bedient hätte. Die Ausrottung der beinahe omnipräsenten Korruption wäre auch eine Aufgabe gewesen, die selbst der gewiefteste Staatspräsident nicht innerhalb weniger Monate hätte erledigen können. Es wirkt wenig glaubwürdig, wenn man im Westen jetzt so tut, als käme das alles überraschend. Und auch ein neuer Kopf an der Spitze des ukrainischen Staats wird die korrupten Praktiken nicht einfach so beseitigen können. Wer einen Sumpf trockenlegen will, sollte den Auftrag nicht einem Frosch erteilen.

Schon frohlocken russische Medien wegen der Proteste, welche die Aufhebung der Unabhängigkeit der Anti-Korruptionsbehörde in Kiew und in weiteren Städten der Ukraine ausgelöst haben. Das mag verfrüht sein. Aber realistischerweise sollte Selenskyj nun davon ausgehen, dass die Jagd auf seinen Kopf angeblasen ist (17).

Ob die Demonstrationen nun vom Ausland organisiert und finanziert sind, wie der deutsche Journalist Thomas Röper dieser Tage schrieb, oder ob da junge, ehrliche Menschen ihrer Enttäuschung freien Lauf lassen, bleibe dahingestellt (18). Beispiele für bezahlte Demonstrationsteilnahme gibt es (19).

Die Wurzel des Übels liegt in der Art, wie die EU Außenpolitik betreibt: Man kauft sich seine Freunde einfach. Derzeit braucht Brüssel Selenskyj noch, um den Krieg weiterzuführen. Das aktuelle Gezeter um die Abschaffung der Anti-Korruptionsbehörde in der Ukraine zeigt aber die Verlogenheit der EU erneut auf – und auch ihr Dilemma. Mit Korruption ist der Krieg in der Ukraine nicht zu gewinnen, ohne ist er nicht zu führen. So wie den Ukrainern ergeht es noch manch anderem Volk in Osteuropa: Reiche Onkels und Tanten aus Europa gehen umher und kaufen die Länder, indem sie die politischen und wirtschaftlichen Eliten korrumpieren. Dadurch erniedrigen sie ganze Völker und schaden der Idee der Demokratie. Das wird sich noch rächen.

Der Ukraine gehen die militärischen Optionen aus

Der russische Vorstoß im umkämpften Osten der Ukraine hat sich in den letzten Wochen ausgeweitet und beschleunigt: Schwerpunkte der russischen Angriffe sind derzeit die Stadt Kupjansk im Osten der Oblast Kharkov/Kharkiv und der ganze Bogen von Sviatohirsk/Sviatogorsk bis  Pokrovsk (20). Darüber hinaus scheint die Lage zwischen Donetsk und Zaporozhie jetzt auch in Bewegung zu geraten. 

Karte: Schwergewichte der Angriffe Ende Juli / Quelle: Live UA Map, Ergänzungen Verfasser

Hatte man vor Wochen noch einzelne Angriffe von Kompanien oder Bataillonen an weit auseinander liegenden Abschnitten der Front beobachtet, so scheinen jetzt Großverbände von Brigaden und Divisionen im Angriff zu sein. 

Auf der anderen Seite der Front wurde die hohe Zahl der Fahnenflüchtigen in der ukrainischen Armee schon vor Monaten thematisiert, aber das Problem scheint sich verschärft zu haben. Berichten aus ukrainischen Quellen zufolge desertieren aus der ukrainischen Armee derzeit in etwa so viele Soldaten, wie – teilweise mit rüden Methoden – neu rekrutiert werden. Dazu kommen Verluste von mehreren Tausend Mann jeden Monat (21). Selenskyjs militärisches Instrument zerfällt möglicherweise langsam, aber sicher. Da ist es kein Wunder, dass es auf der Gegenseite der russische Präsident Putin mit Waffenstillstandsverhandlungen nicht eilig zu haben scheint. Die Frist von 50 Tagen, die US-Präsident Trump den Kriegsparteien bis zum Abschluss eines Waffenstillstands gesetzt hat, kommt vielleicht nicht von ungefähr.

Karte: mögliche Lageentwicklung zwischen Donetsk und Zaporozhie; Stoß an Volchia, Voronaia und Zherebets? / Quelle: Live UA Map, Ergänzungen Verfasser

Der ukrainische Generalstabschef Oleksandr Syrskyj verlautete kürzlich, die ukrainische Armee wolle weg von der statischen Verteidigung in ausgebauten Verteidigungslinien und Stützpunkten hin zu einer beweglichen Verteidigung mit Verzögerungsaktionen und Gegenangriffen (22). Mittlerweile ist durch den allgegenwärtigen Einsatz von Drohnen, welche bis zu ¾ der Verluste verursachen, ein 5 bis 15 km breiter Streifen beidseits der Frontlinie entstanden, in welchem Bewegungen von Verbänden und Fahrzeugen kaum noch möglich sind (23). Das lässt die Erfolgsaussichten von Syrskyjs neuer Taktik als gering erscheinen. Auch die Erfahrungen der letzten Monate sprechen dagegen: Kaum je ein ukrainischer Gegenangriff hat mehr als ein paar hundert Meter Geländegewinn erbracht, geschweige denn die Russen aus dem Takt geworfen. Deshalb stellt sich die Frage, ob Syrskyj einfach verklausuliert zu erklären versuchte, dass die ukrainische Armee maximal noch hinhaltend Widerstand leisten kann. 

Trübe Aussichten 

Grundsätzlich wird Russland daran gehen, sich das, was es in Verhandlungen nicht bekommen kann, durch militärische Operationen zu verschaffen. Die Kriegsziele des Jahres 2022 dürften weitgehend unverändert sein. Eines davon ist, der Ukraine die Grundlage für Aufbau und Unterhalt starker Streitkräfte zu entziehen. Der Umfang der ukrainischen Armee war ja in den Verhandlungen in Istanbul im Frühjahr 2022 ein Thema gewesen, ohne dass Einigkeit erzielt werden konnte (24). Der Abnützungskrieg ist aus russischer Sicht sicherlich kein Unfall, sondern durchaus gewollt. Ferner muss davon ausgegangen werden, dass Russland sich bis zu einem Waffenstillstand hin eine Art Pufferzone entlang der Grenze schaffen möchte, um die wichtigsten Richtungen aus der Ukraine ins Innere Russlands, minimal in die Richtungen Belgorod, Kursk, Orel und Briansk vor zukünftigen ukrainischen Einfällen zu schützen. Die jüngste Reaktivierung der Kampfhandlungen vor Kharkov, der Stoß in Richtung Sumy und Bombenangriffe auf Ziele im Raum Konotop sind wohl in diese Richtung zu interpretieren. 

Weiter dürfte es Russland auch darum gehen, sämtliche Infrastruktur im Osten der Ukraine, die für einen Aufmarsch gegen Russland genutzt werden kann, zu zerstören. Das ist gleichzeitig ein Grund, weshalb die Entwicklungschancen der Ukraine nach einem Waffenstillstand als dürftig einzuschätzen sind. Das Szenario eines vergessenen Landes, in welches die geflohenen Menschen nicht zurückkehren wollen, aus welchem die vielversprechenden Talente auswandern und in welchem sich angesichts grassierender Korruption auch keine Investitionen lohnen, ist nicht ganz unrealistisch. 

Jahre der Waffenlieferungen haben die Verhandlungsposition Selenskyjs gegenüber seinem Gegenspieler Putin nicht verbessert. Im Gegenteil, sie scheint sich laufend zu verschlechtern. Möglicherweise rächt sich die einseitig militärisch geprägte Strategie des Westens. Jetzt muss der Westen dem ungeliebten Wladimir Putin etwas anbieten, damit er von der Ukraine ablässt. 

Anmerkungen

  1. Siehe Phil Göbel: Kippt die Stimmung in der Ukraine? Deshalb wird gegen Selenskyj protestiert, bei Stern, 25.07.2025, online unter https://www.stern.de/politik/ausland/ukraine–kippt-die-stimmung–das-sind-die-gruende-fuer-die-proteste-35920270.html. Daniele Prugger: Selenski rudert zurück, aber die Demonstranten protestieren weiter:, bei NZZ, 25.07.2025, online unter https://www.nzz.ch/international/selenski-rudert-zurueck-aber-die-demonstranten-protestieren-weiter-die-ukraine-ist-nicht-russland-lautet-eine-ihrer-parolen-ld.1895229. „Ukrainer demonstrieren – peinliche Reaktionen in Russland“ bei NTV, 24.07.2025, online unter https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-Krieg-Demos-in-Kiew-peinliche-Reaktionen-in-Russland-article25921885.html. Solche seien „Ein normaler Vorgang in einer Demokratie“. Vgl. auch „Selenskyj nennt Proteste als Grund für Einlenken bei Korruptionsgesetz“ bei Die Zeit, 25.07.2025, online unter https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-07/ukraine-wolodymyr-selenskyj-korruption-gesetz-proteste und Daniela Prugger: Mitten im Krieg gegen Russland erlebt die Ukraine ihre größten Proteste seit Jahren, bei Der Standard, 23.07.2025, online unter https://www.derstandard.at/story/3000000280642/mitten-im-krieg-gegen-russland-erlebt-die-ukraine-ihre-groessten-proteste-seit-jahren.
  2. Siehe Paul McLeary, Jack Detsch, Joe Gould: Pentagon halting some promised munitions for Ukraine, bei Politico 01.07.2025, online unter https://www.politico.com/news/2025/07/01/pentagon-munitions-ukraine-halt-00436048. Vgl. Carl Osgood: Pentagon Stops Some Weapons Shipments to Ukraine, bei Executive Intelligence Review, 02.07.2025, online unter https://eir.news/2025/07/news/pentagon-stops-some-weapons-shipments-to-ukraine/. Bei der, in Polen blockierten Munition soll es gemäß verschiedenen Bloggern unter anderem um 30 Raketen für die Patriot (PAC3 MSE), 8496 155 mm Artilleriegranaten, 142 Panzerabwehrraketen AGM-114 Hellfire, 252 Raketen GMLRS für Mehrfachraketenwerfer HIMARS, 25 Flugabwehrraketen Stinger, und 125 Panzerabwehrwaffen AT-4 handelnDas berichtet unter anderem der österreichische Oberst dG Markus Reisner auf seinem Telegram-Kanal Red Fish Bubblehttps://t.me/c/1799349782/63037.
  3. Vgl. auch „Ukraine droht Waffenstopp: Reisner: „USA kommen an die Grenze des Machbaren“, bei n-tv.de, online unter https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Reisner-USA-kommen-an-die-Grenze-des-Machbaren-article25875315.html
  4. So wurde das im Lehrgang an der Militärakademie des Generalstabs der russischen Armee ausgebildet, welchen der Verfasser in den Jahren 2013 und 2014 besuchte. 
  5. Ein klassisches Beispiel war die legendäre Maschinenpistole PPSch-41 von Georgi S. Schpagin, die als Standard-MP in die Rote Armee übernommen wurde, nicht weil sie besser war, als ihre Konkurrenzmodelle, sondern weil sie einfacher herzustellen war. Vgl. hierzu Chris McNab: Soviet Submachine Guns of World War II: PPD-40, PPSh-41 and PPS, Oxford 2024, eingeschränkte Vorschau unter https://books.google.ch/books?id=X8enCwAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false, zur Anzahl Einzelteile und zum Herstellungsprozess siehe besonders S. 11.
  6. Sogar bei Schutzausrüstung für humanitäre Minenräumung, an deren Beschaffung der Verfasser mitwirkte, war das beispielsweise ein Thema gewesen. In der entsprechenden Arbeitsgruppe der OSZE wurde ernsthaft erwogen, die mit finanziellen Mitteln der OSZE Teilnehmerstaaten beschaffte Ausrüstung nicht einfach so den ukrainischen Behörden zu überlassen, sondern persönlich den Spezialisten in der Ukraine zu übergeben, damit sie nicht den Weg auf den Schwarzmarkt findet. Auch die Verbringung von Drohnen zur Überwachung des brüchigen Minsker Waffenstillstands im Herbst 2014 kam nicht ohne die Begleitung durch OSZE Personal aus. 
  7. Siehe René Muschter: USA; Anteil der Militärausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2008 bis 2024, bei statista.de, 13.06.2025, online unter https://de.statista.com/statistik/daten/studie/350494/umfrage/anteil-der-militaerausgaben-am-bip-in-den-usa/. Vgl. Henrik Müller: Zahlen, bitte! #8 Macht Rüstung arm?, bei Bundeszentrale für politische Bildung, online unter https://www.bpb.de/themen/wirtschaft/zahlenbitte/561003/8-macht-ruestung-arm/
  8. Siehe Chris Lewis, David Shavin: France and Czechia Say, No Thanks, To Pay Trump for U.S. Weapons to Ukraine, beiExecutive Intelligence Review, 16,07.2025, online unter https://eir.news/2025/07/news/can-europe-afford-to-buy-trumps-weapons-for-ukraine/
  9. Am 25.02.2019 war der Kuhhandel aufgeflogen. „Knapp einen Monat vor der Präsidentschaftswahl veröffentlich das Investigativprogramm »Naschi Groschy« brisante Rechercheergebnisse, denen zufolge Ihor Gladowskyj, der Sohn des engen Vertrauten von Präsident Petro Poroschenko Oleh Gladowskyj, der stellvertretender Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates ist, einen Schmugglerring organisiert haben soll. Dieser soll 2015 gebrauchte militärische Ersatzteile aus Russland illegal in die Ukraine geschleust haben. Die Ersatzteile sollen zu deutlich überhöhten Preisen an die ukrainische Armee verkauft worden sein, das von den Geschäften gewusst haben soll, und wodurch Millionen US-Dollar veruntreut wurden. »Naschi Groschi« wirft Ihor Gladowskyj und seinen beiden Partnern vor, sich auf diese Weise um mindestens 250 Millionen Hrywnja (ca. 8 Millionen Euro) bereichert zu haben. Julija Tymoschenko fordert ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Poroschenko wegen Landesverrats einzuleiten.“, online unter https://laender-analysen.de/ukraine-analysen/chronik?c=ukraine&d1=2019-01-12&d2=2023-07-21&t=&l=100
  10. Damit beschäftigte sich auch der europäische Rechnungshof. Siehe Europäischer Rechnungshof, Report: Sonderbericht 23/2021: Bekämpfung der Großkorruption in der Ukraine: mehrere EU-Initiativen, jedoch nach wie vor unzureichende Ergebnisse, auf der Homepage der Europäischen Union, 23.09.2021, online unter https://www.eca.europa.eu/de/publications/sr21_23. Vgl. auch „Der Verlierer braucht die Bedrohung“ bei Global Bridge, 20.01.2025, online unter https://globalbridge.ch/der-verlierer-braucht-die-bedrohung/ und „Die Ukraine und die außenpolitische Krise des Westens“ bei Global Bridge, 18.11.2022, online unter https://globalbridge.ch/die-ukraine-und-die-aussenpolitische-krise-des-westens/
  11. Einem Zuhörer entfuhr damals spontan die Frage: „Wieviel kostet der Job?“ im Wissen, dass man auch diesen Job ohne Zuwendungen an die richtigen Leute nicht bekommt.
  12. Auf der Basis der Erfahrungen der Amerikaner im Vietnamkrieg entwickelte die Sowjetunion in den Siebzigerjahren die neue Patrone M74 im Kaliber 4,45 x 39 mm, ähnlich dem neuen Standardkaliber der NATO 223Remington im Kaliber 5,56 x 45 mm. Die höhere Mündungsgeschwindigkeit und die gestreckte Flugbahn im Vergleich zu früheren Patronen, sowie das geringere Gewicht und der geringere Rückstoß waren die hauptsächlichen Vorteile der neuen Munition. Dazu kam der Stahlkern, der eine hohe Durchschlagsleistung bewirkte. Die M74 kam erstmals in Afghanistan zum Kriegseinsatz und ist seither Standardkaliber der russischen Armee. Die hohe Durchschlagsleistung der russischen Gewehrpatronen kann für das ukrainische Verteidigungsministerium folglich keine Überraschung gewesen sein. Siehe zu dieser Munition Виктор Ермолаев: Эволюция пули калибра 5,45 мм, online unter http://grigorew.narod.ru/raznoe/kal545.htm, in russischer Sprache und „Intermediate power ammunition for automatic assault rifles“ online unter http://world.guns.ru/ammo/am_assault-e.htm
  13. Innerhalb der OSZE wurde der Zwischenfall damals untersucht. Der Bericht liegt dem Verfasser vor. 
  14. Der Verfasser war damals Mitglied der OSZE-Delegation
  15. Siehe Yevgeny Matyushenko: Two ministers file resignation letters – Rada chair’s spox, bei UNIAN, 14.05.2021, online unter https://www.unian.info/politics/cabinet-reshuffles-two-ministers-file-resignation-letters-11420683.html
  16. Siehe „Как минимум одна установка HIMARS оказалась в России“, bei Russkaya Vesna, 15.07.2022, online unter https://rusvesna.su/news/1657894766
  17. Siehe Seymour Hersh: The End for Zelensky; Washington wants the Ukrainian president to leave office—will it happen?18.07.2025, online unter https://seymourhersh.substack.com/p/the-end-for-zelensky. Vgl. Carl Osgood: Is Zelenskyy About To Be Dumped? bei Executive Intelligence Review, 19,07.2025, online unter https://eir.news/2025/07/news/is-zelensky-about-to-be-dumped/.  
  18. Siehe Thomas Röper: Vom Westen organisierte Proteste gegen Selenskyj in der Ukraine, bei apolut, 23.07.2025, online unter https://apolut.net/vom-westen-organisierte-proteste-gegen-selenskyj-in-der-ukraine-von-thomas-roper/.  
  19. In Kiew gaben im Jahr 2014 Studenten gegenüber dem Verfasser unumwunden zu, für ihre Teilnahme an den Demonstrationen auf dem Maidan Nezalezhnosti und das Verteilen von Flugblättern mit 250 bis 300 Hriven pro Tag bezahlt worden zu sein – damals 8 bis 10 Franken. Dass man im Westen das ganze Schmierentheater dann auch noch als „Revolution der Würde“ zu verkaufen versuchte, ist bestenfalls amüsant.
  20. Das frühere Krasnoarmeisk. 
  21. Siehe Luke Harding: ‘Everybody is tired. The mood has changed’: the Ukrainian army’s desertion crisis, bei The Guardian, 31.01.2025, online unter https://www.theguardian.com/world/2025/jan/31/tired-mood-changed-ukrainian-army-desertion-crisis, Chas Newkey-Burden: Ukraine’s disappearing army; Unwilling conscripts and disillusioned veterans are fleeing the frontline, bei The Week, 03.02.2025, online unter https://theweek.com/defence/ukraines-disappearing-army, Matthew Loh: Ukraine is investigating its special French-trained brigade after reports of mass desertion and command problems, bei Business Insider, 03.01.2025, online unter https://www.businessinsider.com/ukraine-investigate-155th-mechanized-brigade-france-anne-kyiv-desertion-2025-1#:~:text=A%20key%20factor%20in%20the,of%20the%2014th%20Mechanized%20Brigade. Vgl. „Ukraine faces record military desertions amid forced mobilization„, bei Al Mayadeen, 30.05.2025, online unter https://english.almayadeen.net/news/politics/ukraine-faces-record-military-desertions-amid-forced-mobiliz
  22. Siehe „Ukraine: Army relies on mobile defense and counterattacks„, bei militär aktuell, 22.06.2025, online unter https://militaeraktuell.at/en/ukraine-army-relies-on-mobile-defense-and-counterattacks/
  23. Siehe Peter Hall: Militärische Drohnen, Teil 1 bei Kompass, Ausgabe 2-2025, S. 11-13. 
  24. Siehe Anton Troianovski, Michael Schwirtz: The Sticking Points That Kept Russia and Ukraine Apart, in The New York Times, 15.06.2024, online unter https://www.nytimes.com/interactive/2024/06/15/world/europe/ukraine-russia-peace-negotiations.html
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